FC Ingolstadt 04 – FC Erzgebirge Aue 6:1



  • KevKev_1967
    DonSchilli

    3. Liga - 33. Saison - 29. Spieltag

    Saracchi (1)
    Kaya (3)
    Donis (2)
    (1) Philippe
    Zuschauer: 6.300

    S P I E L B E R I C H T

    6:1 nach Rückstand – Ingolstadt dreht verrücktes Spiel in Unterzahl!
    Was für ein Spiel. Was für eine Wendung. Und was für ein Statement.
    Trainer Kev vom FC Ingolstadt hatte schon vor Anpfiff ein mulmiges Gefühl. „Irgendwas passt heute nicht“, meinte er kurz vor dem Spiel – und dieses Bauchgefühl sollte sich zunächst bewahrheiten.

    Die Partie begann zäh. Aue präsentierte sich von Beginn an kompakt, kämpferisch und extrem diszipliniert. Ingolstadt tat sich schwer, fand kaum Lösungen, keine Lücken – und wenn doch, dann nur mit harmlosen Ansätzen. Bis zur 27. Minute passierte wenig, doch dann überschlugen sich die Ereignisse.

    Aue fuhr einen schnellen Angriff. FCI-Verteidiger Geyer versuchte in letzter Sekunde zu klären, kam aber zu spät. Die Konsequenz: Notbremse – Rote Karte! Plötzlich war Ingolstadt nur noch zu zehnt. Und die Nervosität stieg.

    Gerade einmal zwei Minuten später folgte der Dämpfer: Rayan Philippe netzte für Aue zum 0:1 ein (29.) – die Gäste nutzten ihre Überzahl eiskalt. Ingolstadt schien geschockt. Kaum noch Offensivaktionen, kaum Entlastung, Aue drückte. Kev stand ratlos an der Seitenlinie – wusste aber: Zur Halbzeit muss etwas passieren.

    In der Kabine dann der erste wichtige Schritt: Nartey rückte vom zentralen Mittelfeld in die Innenverteidigung, um die entstandene Lücke nach dem Platzverweis zu schließen. Die taktische Formation wurde angepasst, Ingolstadt stand nun tiefer, kompakter – und plötzlich begann eine völlig neue Geschichte.

    49. Minute – Kaya! Der Ausgleich. Wie aus dem Nichts stand es 1:1 – und die Schanzer wachten auf. Nur vier Minuten später war es erneut Kaya (53.), der zum 2:1 einnetzte. Die Partie war gedreht – trotz Unterzahl.

    Doch damit nicht genug. Donis erhöhte in der 63. Minute auf 3:1, ehe der vielleicht spektakulärste Moment des Spiels folgte: Nach einer Ecke für Aue konterte Ingolstadt blitzschnell. Saracchi war auf einmal ganz vorne allein – marschierte durch und stellte auf 4:1 (68.). Direkt im Anschluss: Donis zum 5:1 (69.) – binnen 20 Minuten war aus einem Rückstand ein Torfestival geworden.

    Doch Kev hatte noch eine Überraschung in der Hinterhand: In der 76. Minute kam Niskanen – sein erstes Saisonspiel. Eigentlich gelernter Rechtsmittelfeldspieler, wurde er auf der Rechtsverteidigerposition eingewechselt und ersetzte den ausgepowerten Sangaré. Und Niskanen hatte Bock. So richtig.

    85. Minute: Niskanen pflügt die rechte Seite entlang, tanzt einen, zwei, drei Gegenspieler aus – und legt im letzten Moment clever zurück auf Kaya, der sich mit seinem dritten Treffer den Spielball sichert und das Ergebnis auf 6:1 stellt.

    Fazit:
    Ein Spiel, das alles hatte. Spannung, Drama, ein Rückstand in Unterzahl – und dann eine taktische Meisterleistung von Trainer Kev, der in der Halbzeit mutig umstellte und seinem Team neues Leben einhauchte. Das 6:1 ist nicht nur ein Statement, sondern zeigt auch, wie entscheidend kluge Anpassungen, Wille und Teamgeist sein können.

    Die Schanzer leben – und wie.