VfB Stuttgart (5) : (4) 1. FC Kaiserslautern (52.000 Zuschauer)


  • hajuli (Julian Hammerer)
    (Philipp Zimmer) [DA]Piwi

    1. BuLi - 5. Saison - 20. Spieltag

    Cerny (1)
    Lisztes (1)
    Kuka (2)
    Kuranyi (1)
    (1) D´Alessandro
    (3) Yang
    Zuschauer: 52.000

    S P I E L B E R I C H T

    Heute stand das spannende Südwest-Derby zwischen dem VfB Stuttgart und dem 1.FC Kaiserslautern an. Bereits im Hinspiel lieferten sich beide Teams ein packendes Duell, das am Ende 3:3 Unentschieden ausging. Auch heute sollte wieder bis zum Schluss gezittert werden.

    Eins vorweg: Beide Teams boten eine spielerisch desolate Leistung, Zufälle dominierten das Spielgeschehen. Daraus resultierte auch das erste Tor, das verdient für Kaiserslautern fiel, die sich immerhin nicht ganz soviele Fehlpässe erlaubten wie die Schwaben. Ein Fehlpass landete bei Elber, der den Ball nach innen drischt wo Yang eigentlich einen viel zu schwachen Kopfball spielt, Hildebrand ihn aber letztendlich selbst ins Tor boxt. Im direkten Gegenzug dann der Ausgleich durch ein ähnliches Tor. Flanke, eigentlich sind alle Stürmer gedeckt, trotzdem kommt Kuranyi zum Kopfball. Die Situation scheint überhaupt nicht gefährlich, diesen Ball muss Wiese doch locker fangen. Doch anstatt dessen lässt er sich auf seinen fetten Hintern fallen und denn Ball ins Tor gehen. Über dieses Tor wird noch mit dem jungen Herrn Wiese zu reden sein. Beim 2:1 für Stuttgart, das kurz darauf fiel, sah er auch nicht viel besser sein. Einen nicht wirklich hart geschossenen Ball aus zirka 20 Metern lässt er nämlich wieder durch die Handschuhe flutschen. Es war heute wirklich nicht sein Spiel. Zum Glück gaben seine Kameraden in der Offensive nicht auf, vor allem Chen Yang wütete im Strafraum unermüdlich und wurde kurz vor der Pause nach einer flachen Elber-Hereingabe belohnt. Zielsicher bugsierte er den Ball in den Winkel. Aber auch dieses Tor hätte nie fallen dürfen, denn ein Stuttgarter Innenverteidiger leistete sich ein tolles Luftloch und lief einfach am Ball vorbei, statt ihn ruhig anzunehmen und zu klären. Mit einem gerechten 2:2 ging es also in die Pause.

    Die Pausenansprache beider Trainer schien allerdings nicht viel genutzt zu haben, denn beide Teams kickten genauso grottig weiter, wie sie angefangen hatten. Vor allem Tim Wiese im Lauterer Tor spielte richtig grottig. Wieder kann er einen Ball aus spitzem Winkel nicht festhalten und Pavel Kuka stand da, wo ein Goalgetter stehen muss. Wieder ließen sich die Lauterer nicht irritieren, obwohl sie direkt nach dem Anstoß immer den Ball verloren, sichtlich in Rage. Diese äußerste sich in der Gestalt eines Wutsolos vom einzigen Chinesen auf dem Platz, Chen Yang. Er tankte sich richtig durch die Stuttgarter Abwehr durch, verlor eigentlich schon dreimal den Ball, eroberte ihn sich aber immer wieder zurück und konnte das Tor aus 3 Metern dann schließlich machen. 3:3, der erneute Ausgleich. Und die Szenerie wiederholte sich: Spitzer Winkel, Wiese kann nur hinter sich abklatschen, wo dieses Mal Harald Cerny steht und nur einzuschieben braucht. Und als das Ganze gleich drauf ein fünftes Mal passierte, war Trainer Philipp Zimmer kurz vor einer Auswechslung seines neuen Torhüters. Aber der erfahrenere Ersatztorwart Uwe Gospodarek höchstpersönlich hielt seinen Trainer davon ab, das zu tun. Schließlich lerne er nur so aus seinen Fehlern. Lautern warf jetzt alles nach vorne und wurde belohnt: 10 Minuten vor Schluss gelang der 4-5 Anschlusstreffer durch das schönste Tor des Abends: Elber sieht dass D'Alessandro in die Mitte zieht, spielt einen millimetergenauen Pass, D'Alessandro kriegt gerade noch die Fußspitze an den Ball, der am herauseilenden Keeper ins Eck rollt. Jetzt war die Stimmung im Gottlieb-Daimler-Stadion am kochen und das Spiel war noch lange nicht aus. Kaiserslautern stürmte mit Mann und Maus, daraus ergaben sich natürlich Konterchancen. Nach einem Kuka-Schuss aus gut 25 Minuten reagierte Wiese wieder unsicher, konnte diesen Ball nur zur Ecke abwehren. Diese brachte aber nichts ein. Im Gegenteil: Plötzlich schwärmten die Lauterer aus, D'Alessandro schickte Elber, der allein auf weiter Flur. Hildebrand eilt heraus, Elber schießt... ...dann ein Aufschrei im Gästeblock! Handspiel, Handspiel, wurde reklamiert, auch auf dem Platz. Aber selbst genauste Zeitlupen konnten nicht darüber aufklären, ob Hildebrand den Ball außerhalb des Strafraums mit der Hand oder der Brust abwehrte, jedenfalls verweigerte der Schiedsrichter den Lauterern den Freistoß und somit die wohl letzte Chance des Spiels.

    Stuttgart gewinnt also glücklich mit 5:4 im eigenen Stadion dank eines starken Pavel Kuka und eines schwachen Tim Wiese.