FC Bayern München (0) : (4) 1. FC Kaiserslautern (67.000 Zuschauer)


  • Cobra (Roland Botzenhard)
    (Philipp Zimmer) [DA]Piwi

    1. BuLi - 6. Saison - 21. Spieltag

    Keine Tore!
    (1) Basler
    (2) D´Alessandro
    (1) Yang
    Zuschauer: 67.000

    S P I E L B E R I C H T

    Der Negativtrend des FCK sollte heute bei den glorreichen Bayern endlich gestoppt werden. Ein schwieriges Unterfangen, denn bereits das Hinspiel auf dem Betzenberg war hart umkämpft, damals setzte sich Kaiserslautern glücklich mit 1:0 durch.

    Nach langer Trainingspause standen die FCK-Profis mal wieder auf dem grünen Rasen, sie waren eigentlich nicht eingespielt. Trotzdem schienen sie den Fußball nicht verlernt zu haben. Vor allen Dingen ihr argentinischer Regisseur Andres D'Alessandro, der in der sechsten Minute einen fragwürdigen Freistoß nach Trikotzupfer an Yang zugesprochen bekam. Diesen verwandelte er in seiner unnachahmlichen Art und Weise, das frühe 1:0 im Münchner Olympiastadion für den FCK, der ewig nicht mehr beide Saisonspiele gegen den Erzfeind gewinnen konnte. Entsprechend erfreut waren auch die zahlreich erschienenen Fans der Roten Teufel im Gästeblock, während die Bayern-Fans mal wieder ihrem Ruf, die leisesten Fans der Liga zu sein, gerecht wurden. Nach dem frühen Führungstor für die Pfälzer wurde das Spiel ausgeglichener. Keine Mannschaft konnte ein Übergewicht erzielen, das Spiel fand überwiegend im Mittelfeld statt. Und wenn ein Bayernspieler nach ansehnlichen Zuspielen mal durch schien, gab es immer noch den Linienrichter, der was dagegen hatte, denn die Abseitsfalle der Pfälzer funktionierte heute prächtig. Für Giovane Elber im Teufel-Dress ging es heute wieder gegen seinen Ex-Verein, er wollte unbedingt ein Tor erzielen. Doch er blieb - wie in der gesamten bisherigen Rückrunde - sehr blass. Für ihn sprangen andere ein: Chen Yang, der immer stärker wird, hatte einen Geisteblitz, eine Balleroberung am gegnerischen Strafraum leitete er sofort in die Mitte weiter, wo Basler den Ball nicht mehr annahm sondern ins lange Eck verlängerte. Mario Basler, wird er auf seine alten Tage nochmal zum Torjäger? Jedenfalls erzielte er in der 22. Minute das etwas überraschende 0:2, welches wiederum das gesamte Stadion schockte. Wenn es den Lauternblock nicht gegeben hätte, hätte man wohl eine Stecknadel zu Boden fallen hören. Mit dieser sicheren Führung im Rücken wurden die Roten Teufel immer stärker und vor allen Dingen selbstbewusster. Zwei Torchancen hatten sie, zweimal trafen sie das Tor. Das war in den letzten Spielen nicht immer so vergeben, dort hatten sie nämlich reihenweise klarste Einschussmöglichkeiten versiebt. Tim Wiese, der Torhüter des FCK, hatte ruhige erste 45 Minuten, er brauchte kein einziges Mal einzugreifen. Auch Rensing auf der Gegenseite hatte nicht viel Arbeit, er musste lediglich zweimal den Ball aus dem Netz holen.

    In der zweiten Halbzeit ging die Mittelfeldschlacht weiter. Immer, wenn jemand aussichtsreich in Position stand, kam ein Fehlpass oder man verlor den entscheidenden Zweikampf. Die beiden Teams schenkten sich einfach nichts. Beide Teams standen sicher in der Abwehr, die Roten Teufel vielleicht noch einen Tick stabiler, denn Bayern kam weiterhin nicht zum Abschluss. Und wenn, dann gab es immer noch die Fahne des Linienrichters, die in die Höhe schnellte. Einige knappe Abseitsentscheidungen waren auch dabei, hier hatte Kaiserslautern Glück, dass es nicht zum Anschlusstreffer kam. Vor allem bis zur 60. Minute konnten die Bayern etwas aggressiver spielen, ohne sich große Torgelegenheiten herauszuspielen. Erst danach kam Kaiserslautern wieder besser ins Spiel, doch eine große Möglichkeit zur Vorentscheidung konnte nicht genutzt werden. Giovane Elber vergab aus spitzem Winkel, den anschließenden Abpraller konnte die Bayern-Abwehr souverän verarbeiten. Doch kurze Zeit später, in der 68. Minute, rollte erneut die FCK-Lawine auf das Bayern-Tor zu. Ein Ballverlust im Mittelfeld wurde den "Bazis" zum Verhängnis, denn den anschließenden Konter spielten die Pfälzer schön zu Ende, D'Alessandro behielt die Nerven und schob ins lange Eck ein. Nun war also endgültig die Vorentscheidung gefallen, die Bayern wirkten auch nicht mehr so, als hätten sie noch großartig etwas entgegenzusetzen. Den Schlusspunkt setzte der heute alles überragende Yang: In der Nachspielzeit konnte er eine ansehnliche Kombination des gesamten Lauterer Angriffs trocken abschließen und krönte damit seine herausragende Leistung.

    Kaiserslautern siegt also 4:0 in München und zog den Bayern kräftig die Lederhosen aus. Der Sieg geht in Ordnung, fiel aber vielleicht um ein bis zwei Tore zu hoch aus.