Sind Ausländer die besseren Straftäter?

  • Guten Morgen und Frohe Ostern....

    Um das Thema aus dem TFM Thread mal umzuleiten, das hier ist mal ganz interessant vor dem Hintergrund der Diskussion

    [URL]http://de.wikipedia.org/wiki/Ausl%C3%A4nderkriminalit%C3%A4t[/URL]

    Außerdem ist Cem Gülays Türken-Sam sehr lesenwert. Ein großartiges Buch was absolut der Wahrheit entspricht und m.E. einen guten Einblick gibt.

    [URL]http://www.amazon.de/T%C3%BCrken-Sam-Eine-deutsche-Gangsterkarriere-Helmut/dp/3423247673[/URL]

    Gruß und schönen Feiertag
    Olly
  • Die Diskussion ist doch total verbohrt.
    Grundsatz "Glaube nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast"

    Jemand der aus einem, verschlafenen Dorf wie ich kommt, wo die Ausländerzahl gegen 0 strebt, ist es nicht das Problem. Für jemand, der in einem "Problembezirk" wie Berlin-Neukölln oder Hamburg-Wilhelmsburg wohnt ist es komplett anders.

    Ich empfehle übrigen Thilo Sarrazin an dieser Stelle....vorab: ich teile nicht alle seine Thesen, auch wenn öffentlich vieles aus Unwissenheit vollkommen aus dem textlichen Zusammenhang gerissen wurde, aber dennoch ist es a) ein gut geschriebenes Buch und gibt b) Denkanstöße, die nicht ganz astrein sind.

    Ansonsten lese ich nur die amtliche Mitteilung des Fußballverbandes Westfalen: jeder zweite Name in einem Sportgerichtsverfahren oder bei einer Sperre länger als zwei Wochen ist vom Namen nach mit Mitgrationshintergrund
  • Und heute diese Meldung in der Bild:

    [URL]http://www.bild.de/regional/berlin/schlaegerei/schlaeger-wieder-auf-freiem-fuss-17571316.bild.html[/URL]

    Wie kann das sein, das so ein Täter wieder auf freiem Fuß gelassen wird.Der geht mit so einer Brutalität vor, das ist für mich versuchter Totschlag!
    Was ist nur mit unserer Justiz los? So einer gehört sofort hinter Gitter und so schnell auch nicht wieder raus.
  • Gegenfrage auf ähnlich minder bemittelten Niveau :

    "SIND DEUTSCHE DIE BESSEREN KINDERFICKER ?"

    Merkt ihr´s? Ja! Nein? Solche Fragen sind nicht diskussionswürdig sondern verabscheuungswürdig, beleidigend, diskriminierend, asozial und womit wir beim Ursprünglichen Thema wären "RASSISTISCH" !!!

    Dies hier soll bitte keiner Persönlich nehmen! Ich will hier keinem unterstellen ein Rassist oder ähnliches zu sein, sondern nur zum Nachdenken über gewisse Fragen und Sätze anregen.
    [B][align=center] :pauli: [SIZE=20]WIR HALTEN ZUSAMMEN, WIE DER WIND UND DAS MEER - DER [COLOR=sienna]FC SANKT PAULI[/COLOR] UND DIE [COLOR=blue]BABELSBERGER[/COLOR] !!![/SIZE] :babelsberg: [/align][/B]
  • Das Problem ist einfach das du immer leute hasst die so denken und welche die so denken und egal wie jeder denkt würde das nie ein ende finden und immer ein Diskusionsthema bleiben.
    Mann sollte hier nur sachlich bleiben und wenn mann schonmal sowas Diskutiert darf es nicht so ausaten wie es hier passiert ist!
    Dachte eig diese Liga wäre eine wo mann sich gegenseitig hilft und anfangs war es auch so nur inzwischen kommt das für Neulinge so rüber als würde mann sich hier ständig wegen irgendwas ankacken.
    Nicht nur das jetzt vor kurzen war es noch das mit dem Bierbecherwurf,
    kla jeder hat siene eigene Meinung aber trotzdem muss mann sich hier doch nicht beleidigen und etc hoffe dass mann hier noch ne friedliche Lösung findet.
    Mensch Leute eigentlich wollen wir doch hier Fifa spielen und Spaß haben oder??

  • [quote][i]Original von Haary[/i]
    Merkt ihr´s? Ja! Nein? Solche Fragen sind nicht diskussionswürdig sondern verabscheuungswürdig, beleidigend, diskriminierend, asozial und womit wir beim Ursprünglichen Thema wären "RASSISTISCH" !!!
    [/quote]

    In einem demokratischen Rechtsstaat muss die Gesellschaft mit diesen Fragestellungen umgehen können. Denkverbote darf es nicht geben, denn sie schüren letztlich diskriminierende und rassistische Sichtweisen.

    Die Angst vor allem, was "fremd" ist, ist so alt wie die Menschheit. Ich habe mal einen Text gelesen, leider weiß ich nicht mehr wo. Da war der Tenor: "Die Fremden bleiben unter sich, sie halten sich nicht an die hiesigen Sitten und Gebräuche usw." Man könnte meinen, hier werde Berlin-Neukölln im Jahr 2011 beschrieben. Stimmt aber nicht, denn der Text stammte aus der Zeit der beginnenden Industrialisierung und handelte von nach Köln eingewanderten Aachenern.

    Diffamiert man diese Ängste grundsätzlich als "Rassismus", führt dies zu in der Tasche geballten Fäusten und Reaktionen wie "Man wird doch wohl noch sagen dürfen...". Damit spielt man letztlich genau denen in die Karten, die sich dann doch trauen zu sagen, was eine breite Mehrheit nur heimlich denkt. Das kannst du ganz gut im Moment hier in der Schweiz beobachten. Die Parteien des linken Spektrums und der bürgerlichen Mitte haben den Aufstieg der rechtspopulistischen SVP ohnmächtig beobachtet, weil sie sich zu schade waren, eben jene Themen zu besetzen. Das Ergebnis ist, dass es in der Schweiz mittlerweile verboten ist, Minarette an Moscheen zu bauen.

    Und so ist es eben: Nimmt man die weit verbreiteten Ängste vor Einwanderern nicht ernst, gibt es halt irgendwann die Quittung an der Wahlurne. Der "Rassismus"-Beißreflex in Richtung von jedem, der das Thema auf den Tisch bringt, erzeugt das Gegenteil von dem, was eigentlich gewollt wäre.

    Letztlich zeigt auch dieser Reflex aber die Emotionalität, mit der die Debatte von allen Seiten geführt wird und die ihr nicht gut tut. Eine Lösung des Problem ist langwierig und mit großen Anstrengungen verbunden. Da fordern alle lieber schnelle Lösungen. Die einen wollen am liebsten gleich alle abschieben, die anderen wollen wiederum solche Äußerungen genauso gern unter Strafe stellen. So dreht man sich im Kreis und kommt keinen Schritt weiter.

    Was wir wissen, ist wohl, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund bei der Ausübung von Straftaten gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung häufiger als Täter in Erscheinung treten als dies bei Jugendlichen ohne Migrationshintergrund der Fall ist. Was wir aber auch wissen, ist, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund auch deutlich mehr von schulischen Problemen und ökonomischer Benachteiligung betroffen sind als Jugendliche ohne Migrationshintergrund. Und wir wissen, dass Straftäter (zumal Gewalttäter) häufiger ökonomisch schwächeren Schichten entstammen.

    Somit muss unser Augenmerk darauf liegen, Chancengleichheit für alle Jugendlichen herzustellen. So kann das Problem langfristig eingedämmt werden. Mit dem "Einsperren-Abschieben-Rassismus"-Teufelskreis erreichen wir überhaupt nichts.

    Noch eine Bemerkung an den Thread-Eröffner:

    [quote][i]Original von Olly72[/i]
    Außerdem ist Cem Gülays Türken-Sam sehr lesenwert. Ein großartiges Buch was absolut der Wahrheit entspricht und m.E. einen guten Einblick gibt.[/quote]

    Ich kenne den Inhalt des Buches nicht. Grundsätzlich sollte man aber mit dem Begriff "Wahrheit" im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Zuständen äußerst vorsichtig umgehen. Denn öft gibt es einfach genauso viele Wahrheiten wie Wahrnehmungen. (Schau dir nur mal die unterschiedlichen Rezensionen zum Buch unter dem von dir geposteten Link an.) Im Mittelalter war eine unumstößliche Wahrheit, dass rothaarige Frauen Hexen sind und somit verbrannt gehören. Die rothaarigen Frauen selbst sahen das oft ganz anders. Viele Menschen auf der Welt glauben, dass Jesus von Nazareth starb, um die Menschen von ihren Sünden zu befreien. Nicht-Christen halten dies häufig für völligen Mumpitz. Für manche gehört Sexualität in die Ehe, andere predigen die freie Liebe. Für die einen hat Bernd Hölzenbein 1974 die Schwalbe erfunden...und...und...und...

    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich glaube, dass es die absolute Wahrheit in den seltensten Fällen gibt. Vielmehr gibt es viele unterschiedliche Sichtweisen, die wertvolle Unterstützung bei der Bildung einer Gesamtmeinung liefern können.
  • Thema Quittung und Wahlurne, dazu fällt mir nur ein, dass sich die etablierten Parteien nur gegenseitig diffamieren, bzw. alles aber auch alles einer anderen Fraktion so darzustellen als wär es absoluter Unfug. Und das obwohl sie dabei genau wissen, dass bestimmte Dinge gar nicht so falsch sind.

    Prächtig sind auch immer diese tollen Wahlplakate, wo natürlich auch nur markige Sprüche gemacht werden gegen den politischen Gegner.

    Da gibt es noch tausend andere Dinge, die mich an den etablierten Parteien ankotzen, aber will hier keinen Monumentalpost draus machen.

    Nur für mein Empfinden ist es so, dass dieses gegeneinander ausspielen stark dazu beiträgt, dass der Demokratie-Gedanke ausgehebelt wird und letztlich die radikalen Fraktionen stärken wird. Politiker in zig Vorständen von zig Unternehmen spielen nur eine Theaterrolle, nur einem geringen Prozentsatz glaube ich auch wirklich, dass sie Politik deshalb betreiben, um möglichst vielen helfen zu können. Vielmehr nur ne große Ego-Show das Ganze.

    Fukushima brachte ein bißchen Betrieb rein und Wahlverhalten , bzw. überhaupt an der Wahl teilzunehmen wurde gestärkt bzw. wird gestärkt zur großen Wahl dieses Jahr. Ansonsten wär die Wahlbeteiligung schon so niedrig, dass eigentlich von Demokratie eh keine Rede mehr sein dürfte.

    Naja, wie gesagt könnte noch ewig lange Texte verfassen, aber reicht erstmal. Was mich nur traurig macht ist das stets Schichten gegen Schichten aufgewigelt werden. Nur die Schicht, die mal richtig eine drauf kriegen sollte, die bleibt aussen vor.

    Bin ma gespannt wie es so weitergeht die nächste Zeit.......
  • Ich kann Karstens Post nur unterschreiben.

    Schauen wir uns in den Ländern ringsherum. In den skandinavischen Ländern sowie in den Niederlanden sind Rechtspopulisten an der Macht. In Polen hatten wir jahrelang die beiden Kaczenski, die ja auch sehr national waren.
    In Frankreich hat Marie Le Pen die besten Umfragewerte, in Italien ist die extrem rechtsradikale Lega Nord mit in der Regierung und in Österreich beackern mit FPÖ und BZÖ gleich zwei, recht starke Partien das rechte Spektrum.

    Was ist in diesen Ländern passiert?
    Mit Ausnahme von FPÖ und Lega Nord haben alle Parteien in den jeweiligen Parlamenten die Angst vor dem Islam, vor dem Fremden, vor der möglichen Überfremdung nicht ernst genommen und haben nun die Quittung bekommen.

    Und in Deutschland ist man sich zu schade die Diskussion zu führen. Sarrazin hat sie angestoßen, aber sie wurde unterdrückt, mit dem Höhepunkt, dass unser Präsi auch noch sagt, der Islam zu Deutschland gehört. (Was kulturhistorisch nicht stimmt, aber das ist nen anderes Thema) Jetzt hat der Innenminister sehr harte, aber nicht unbedingt falsche Worte in Bezug auf die "Islamkonferenz" gefunden und schon geht das Gejammer los.
    Ich bin gegen Ausländerfeindlichkeit, ich bin klar gegen Parteien von Rechts- und Linksaußen (NPD und Linke als Beispiel), aber mir geht dieses Ignorieren der Fragestellung der Integration ziemlich auf den Keks.
  • Der erste hier der sich über die Frage gedanken macht und nicht einfach nur schreibt: jaja guck mal da hat wieder ein Ausländer zugeschlagen und beim Sport sind es auch fast nur die da

    Jetzt sind wir an einem Punkt angelangt ab den man Diskutieren kann, denn ich denke wir sind uns einig darüber das Ausländer sein oder nicht sein, Deutsch sein oder nicht sein nichts damit zu tun hat ob man kriminell ist / wird oder eben nicht

    Karsten du schreibst das eine Geselschaft mit solchen fragen umgehen können muss, aber kann sie es auch, solange die Gesellschaft nicht soweit aufgeklärt ist, dass die Angst vor allem, was "fremd" ist, nicht (mehr) begründet ist?
    Die Frage ist doch wie kann man diese Angst den Menschen nehmen? Aber dafür wird es wohl keine Allgemeingültige Antwort geben. Vor allem da Angst immer noch was ist über das was man nicht Spricht und es zu viele gibt die mit dieser Spielen und versuchen damit geld zu machen.

    Deenkverbote darf es nicht geben. Absolut richtig. Aber Menschen in einer Masse (in diesem Fall die Gesellschft) lassen sich auch sehr leicht manipulieren. Darum muss es auch immer Erlaubt sein eine Frage oder Aussage zu hinterfragen und oder zu sagen das diese so nicht in Ordnung ist wie ich finde, oder vielleicht auch nur nicht in Ordnung sein könnte.
    [B][align=center] :pauli: [SIZE=20]WIR HALTEN ZUSAMMEN, WIE DER WIND UND DAS MEER - DER [COLOR=sienna]FC SANKT PAULI[/COLOR] UND DIE [COLOR=blue]BABELSBERGER[/COLOR] !!![/SIZE] :babelsberg: [/align][/B]

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Haary ()

  • Ööööhm, das is der Politik-Thread, da is das sogar erwünscht. Geht bissel über Fifa hinaus, aber wer keinen Bock hat, einfach nich mitlesen im Politik-Thread.
  • Ich beziehe das mal mit dem Sport auf mich....

    ich habe mit Sicherheit überspitzt (Stichwort jeder zweite), es ist aber sehr auffallend, dass die Mehrzahl der Sportgerichtsverhandlungen Beschuldigte hat, die dem Namen nach einen Migrationshintergrund haben. Das finde ich sehr bedenklich, bestätigt oftmals aber die eigenen Eindrücke von den Sportplätzen, die man selber mitbringt.
    NATÜRLICH repräsentieren sie nicht die Masse, natürlich repräsentieren sie nicht Deutschland als Ganzes, dennoch ist das im Verhältnis sehr bedenklich. Zumal wenn man sich etwas in der Gegend auskennt und weiß, dass auf vielen Dörfern und in vielen Kleinstädten nur wenige bis keine Mitbürger mit Migrationshintergrund zu finden sind.

    Eine andere Frage: warum ist die Gesellschaft nicht genug aufgeklärt?
    Weil sich keiner drum kümmert!
    Weil das Thema in den Jahren weit vor meiner Geburt bis heute ausgeblendet wurde. Die Politik als Wegweise der Gesellschaft hat es versäumt....das ist für Bauernfänger ne einfache Sache, sich diese Leute ranzuholen.

  • Bitte bezieh das nicht auf dich sondern nur auf den Beitrag von dir

    Zitat von Karsten :"Was wir wissen, ist wohl, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund bei der Ausübung von Straftaten gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung häufiger als Täter in Erscheinung treten als dies bei Jugendlichen ohne Migrationshintergrund der Fall ist. Was wir aber auch wissen, ist, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund auch deutlich mehr von schulischen Problemen und ökonomischer Benachteiligung betroffen sind als Jugendliche ohne Migrationshintergrund. Und wir wissen, dass Straftäter (zumal Gewalttäter) häufiger ökonomisch schwächeren Schichten entstammen."
    [B][align=center] :pauli: [SIZE=20]WIR HALTEN ZUSAMMEN, WIE DER WIND UND DAS MEER - DER [COLOR=sienna]FC SANKT PAULI[/COLOR] UND DIE [COLOR=blue]BABELSBERGER[/COLOR] !!![/SIZE] :babelsberg: [/align][/B]
  • [quote][i]Original von CSchuelling[/i]
    mit dem Höhepunkt, dass unser Präsi auch noch sagt, der Islam zu Deutschland gehört. (Was kulturhistorisch nicht stimmt, aber das ist nen anderes Thema)[/quote]

    Ich finde nicht, dass das ein völlig anderes Thema ist. Ich beziehe dies jetzt nicht unbedingt auf dich; aber wenn wir sagen, dass eine Religion nicht zu Deutschland gehört, dann sind wir auch schneller bei der Fragestellung "Was wollen die überhaupt hier?" Fünf Prozent der in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Menschen gehören dem Islam an. Das sind über 4 Millionen Menschen! Allein aufgrund der schieren Masse muss ich sagen, gehört der Islam zu Deutschland.

    Und was heißt denn überhaupt "kulturhistorisch"? Es mag ja sein, dass die erste größere Zuwanderung von Muslimen erst etwa in den 1960er-Jahren stattfand (könnte es nachschauen, bin zu faul). Das ist also immerhin auch schon rund 50 Jahre her! Die Angehörigen dieser Religion prägen das Bild auf den Straßen mit. Wer muslimische Arbeitskollegen hat oder mit muslimischen Kindern arbeitet, wird auch merken, wann die hohen islamischen Feiertage sind und was das für diese Menschen bedeutet. Ab wann kann man denn überhaupt sagen, dass eine Religion "kulturhistorisch" in ein Land gehört? Nach hundert Jahren? Zweihundert? Tausend? War das Christentum 50 Jahre nach den ersten Missionierungen schon so fest im Alltag der germanischen Stämme auf unserem heutigen Staatsgebiet verankert wie der Islam es heute ist?

    Das ist in meinen Augen eine wenig sinnvolle Kategorisierung einer Religion. Denn "kulturhistorisch" gehört immer weniger zu Deutschland, je weiter man zurückgeht. In die Umgebung von Bielefeld gehören dann nur direkte Nachfahren der Cherusker und selbst deren Vorfahren hätten doch bittesehr in Afrika bleiben sollen.
    Die Welt ist nunmal immer in Bewegung. Zu sagen "Dies und das gehört hierzu aber nicht dazu", bewirkt eine Ausgrenzung, die der Sache an sich in meinen Augen nicht gut tut.

    [quote][i]Original von Haary[/i]
    Karsten du schreibst das eine Geselschaft mit solchen fragen umgehen können muss, aber kann sie es auch, solange die Gesellschaft nicht soweit aufgeklärt ist, dass die Angst vor allem, was "fremd" ist, nicht (mehr) begründet ist?
    Die Frage ist doch wie kann man diese Angst den Menschen nehmen? Aber dafür wird es wohl keine Allgemeingültige Antwort geben. Vor allem da Angst immer noch was ist über das was man nicht Spricht und es zu viele gibt die mit dieser Spielen und versuchen damit geld zu machen.

    Deenkverbote darf es nicht geben. Absolut richtig. Aber Menschen in einer Masse (in diesem Fall die Gesellschft) lassen sich auch sehr leicht manipulieren. Darum muss es auch immer Erlaubt sein eine Frage oder Aussage zu hinterfragen und oder zu sagen das diese so nicht in Ordnung ist wie ich finde, oder vielleicht auch nur nicht in Ordnung sein könnte. [/quote]

    Da bin ich ganz bei dir. Die Frage ist nur: Wie hinterfrage ich die betreffenden Aussagen? Und eben: Die Rassismus-Keule bringt uns da nicht weiter. Meine Erfahrung zeigt mir, dass es wenig bringt, Menschen - vor allem Jugendlichen, mit denen ich beruflich zu tun habe - immer nur zu sagen, was sie nicht tun sollen. Man muss ihnen auch gangbare Alternativen anbieten. Dies erreicht man am sinnvollsten mit inhaltlichen Argumenten.

  • Ich kategorisiere ja nicht die Religion, aber dennoch gehört der Islam nicht zur deutschen Identität. Und das wollte der Bundespräsident damit ausdrücken.
    Dem ist aber nicht so...

    wie du schon sagst kommt der große Schwung erst vor knapp 50 Jahren und 5% von der Gesamtbevölkerung sind nicht gerade eine riesige Anzahl. Selbst wenn es zehn Prozent wären, wäre es nicht so viel, dass man sagen müsste: der Islam gehört zur deutschen Identität.

    Kulturhistorisch kann man verschieden deuten, aber wenn man mal schaut: gehen wir zurück bis Hermann (als Beispiel), dann sieht man das sich alles entwickelt hat. Weil es irgendwo ein Kulturkreis war, erst der germanische, dann der christlich-abendländische. Es hat immer Einflüsse von Außen gegeben, keine Frage..ob Römer, Dänen, Schweden, Franzosen...alle haben etwas da gelassen und es ist irgendwie eingeflossen. Dennoch ist wenig davon übrig geblieben, was wir heute als Identitätstiftend ansehen.

    Ein weiterer Punkt ist, dass ich es bedenklich finde, dass wir einer Religion, der recht wenige einheimische Staatsangehörige angehören soviel Platz geben, die zudem so offen gegen andere Religionen ist.
  • [quote][i]Original von CSchuelling[/i]
    Ich kategorisiere ja nicht die Religion, aber dennoch gehört der Islam nicht zur deutschen Identität. Und das wollte der Bundespräsident damit ausdrücken.
    Dem ist aber nicht so...[/quote]

    Was ist denn die "deutsche Identität"? Es schimpft ja schon der Bayer über den Friesen und der Pfälzer über den Hessen. Es schimpfen ja schon Fabrikarbeiter über Banker, von denen sich wiederum einige über "die Arbeitslosen in der sozialen Hängematte" ereifern.
    Religion? Wie viele Leute bekennen sich wirklich zum Christentum, geschweige denn zu einer der christlichen Kirchen? Wie viele Leute handeln konsequent gemäß der Werte, die Jesus Christus der Nachwelt hinterlassen hat?
    Fußball? Ja, vielleicht ein gemeinsamer Nenner, aber selbst da gibt es noch genügend Leute, die so überhaupt nichts mit dieser Balltreterei anzufangen wissen.

    Was soll das also bitte sein, diese "deutsche Identität"? Für mich gibt es das schlichtweg nicht, es gibt lediglich bestimmte Eigenschaften, die auf eine bestimmte Anzahl an Menschen in Deutschland zutreffen oder nicht. Und für die besagten fünf Prozent ist es eben ihre Religion. Und ich finde diese Zahl beachtlich, mit fünf Prozent der Stimmen kommt man in jedes deutsche Parlament. Dazu kommt, dass es natürlich Konzentrationen gibt. Wie du schon angedeutet hast, hat die deutsche Landbevölkerung mit dem Islam praktisch keine Berührungspunkte. Dafür prägen Muslime in größeren Städten aber allein schon optisch jedes Stadtbild in Deutschland wesentlich mit.

    [quote]Kulturhistorisch kann man verschieden deuten, aber wenn man mal schaut: gehen wir zurück bis Hermann (als Beispiel), dann sieht man das sich alles entwickelt hat. Weil es irgendwo ein Kulturkreis war, erst der germanische, dann der christlich-abendländische. Es hat immer Einflüsse von Außen gegeben, keine Frage..ob Römer, Dänen, Schweden, Franzosen...alle haben etwas da gelassen und es ist irgendwie eingeflossen. Dennoch ist wenig davon übrig geblieben, was wir heute als Identitätstiftend ansehen.[/quote]

    Womit wir wieder bei der Frage sind, was "wir" als "identitätsstiftend" ansehen. Und mir ist auch nicht klar, weshalb muslimischen Menschen nicht die Möglichkeit gegeben werden soll, etwas "übrig zu lassen".

    [quote]Ein weiterer Punkt ist, dass ich es bedenklich finde, dass wir einer Religion, der recht wenige einheimische Staatsangehörige angehören soviel Platz geben, die zudem so offen gegen andere Religionen ist.[/quote]

    Ich bin nicht der Ansicht, dass "eine Religion" offen gegen irgendetwas sein kann. Ihre Anhänger können offen gegen etwas sein, das schon. Die Frage ist natürlich, wie der einzelne seine Religion auslebt. Dies gilt aber gleichermaßen für andere Religionsgemeinschaften. In der Bibel gibt es auch genug Stellen, bei denen sich mir die Nackenhaare aufstellen. Und so wie es für Christen selbstverständlich ist, diese Stellen in ihrem Alltag auszublenden oder neu zu interpretieren, leben natürlich auch viele Muslime hierzulande. Denen tut man Unrecht, wenn man sagt, ihre Religion sei offen gegen andere Religionen. Ich glaube kaum, dass die oft beobachtete Gastfreundschaft bei muslimischen Familien so ausgeprägt wäre, wenn sie pauschal etwas gegen Christen hätten.

    Natürlich können wir auch hier wieder zurückkommen auf bestimmte Jugendliche, die andere als "Scheiß Deutsche" oder "Scheiß Christen" bezeichnen. Dazu muss man aber wissen, dass Jugendliche mit sozialen Auffälligkeiten sich gerne irgendetwas heraussuchen, was andere von ihnen unterscheidet, worauf sie dann rumhacken bis zum Gehtnichtmehr. Die tieferen Gründe für ihre Aggression sind ganz andere, sie können sie nur nicht benennen.
  • [quote][i]Original von Karsten7281[/i]
    ... Die Frage ist nur: Wie hinterfrage ich die betreffenden Aussagen? Und eben: Die Rassismus-Keule bringt uns da nicht weiter. Meine Erfahrung zeigt mir, dass es wenig bringt, Menschen - vor allem Jugendlichen, mit denen ich beruflich zu tun habe - immer nur zu sagen, was sie nicht tun sollen. Man muss ihnen auch gangbare Alternativen anbieten. Dies erreicht man am sinnvollsten mit inhaltlichen Argumenten. [/quote]

    Ja ok das seh ich ein hätte man anders schreiben können - da macht sich dann wohl der unterschied zwischen dem jungen Fabrikarbeiter und dem Sozialpädagogen bemerkbar ;)
    [B][align=center] :pauli: [SIZE=20]WIR HALTEN ZUSAMMEN, WIE DER WIND UND DAS MEER - DER [COLOR=sienna]FC SANKT PAULI[/COLOR] UND DIE [COLOR=blue]BABELSBERGER[/COLOR] !!![/SIZE] :babelsberg: [/align][/B]
  • Also die von Karsten hier verbreitete These, dass alles überwiegend vom Prekariat (ökonomisch schwachen) ausgeht, halt ich mal für falsch.

    Auch bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund spielt nicht nur der wirtschaftliche Faktor eine Rolle, sondern auch sehr stark deren Erfahrungen hier in Deutschland, bzw. die derer Eltern.

    In politische Weltkunde, was ich mal als LK hatte, wurde auch die "latente" Ausländer(ablehnung) als Faktor genannt, zu der Zeit verleugntete ich dies noch, aber immer mehr seh ich es so, dass es irgendwie schon stimmen könnte.

    Selbst bei mir stell ich oft genug meine Gedanken in Frage, geformt ducrh Sozialisation oder was weiß ich auch immer. Fakt ist aber, dass hier mit Negerküssen und einem Sarotti-Mohr geworben wurde und mit sowas bin ich nun mal aufgewachsen.

    Und ja, auch ich hatte Auseinandersetzungen weniger freundlicher Art mit Menschen, welche einen Migrationshintergrund haben. Jedoch hatte ich auch einen sehr guten Freund damals mit Migrationshintergrund.
    Die Auseinandersetzungen, die ich hatte waren aber nicht begrenzt auf diese Menschen, es gab auch genug, die Deutsche waren.

    Es ist jedoch unerlässlich für jeden der dauerhaft in Deutschland leben möchte, die deutsche Sprache zu beherrschen (nicht auf Professor-Niveau), aber so halt, dass der oder die halt möglichst alles gut versteht, bzw. sich selbst zu was äußern kann. Denn ich seh es so, dass das Nichtsprechen der Landessprache zu bösen Missverständnissen führt, bzw. führen kann.

    Schön wär halt auch, wenn mehr Durchmischung wäre, also nicht dass sich alle Gruppen nur untereinander treffen, bzw. kommunizieren. Denn nach meiner Erfahrung ist es so, dass alle Bevölkerungsgruppen innerhalb Deutschlands zumeist ihren eigenen geschlossenen Sprach- oder Kulturkreis haben.

    Zum Thema Religion möcht ich mich nicht groß äußern, jedoch war eine Religion in der Geschichte und in der Gegenwart, oft der Anlass Menschenmassen für Kämpfe gegen andere Glaubensrichtungen zu mobilisieren. Die Gründe waren aber nicht mal, dass es nur einen Glauben geben sollte und dieser vorherrschen sollte, sondern wie immer im Leben halt, Geld und Macht.

    Persönlich glaube ich an eine höhere Macht, dies wird ja von studierten Menschen überwiegend negiert. Jedoch glaube ich nicht an irgendeine Institution auf Erden, welche angeblich Gott auf Erden repräsentiert.
    Ein Gott kann für mich niemals jemand sein, der seine "Kreationen" dazu veranlasst sich gegenseitig zu zerstören.

    Als Perspektive für die Menschheit überhaupt zu existieren auf absehbare Zeit ist es meiner Meinung nach unumgänglich andere 'Grundwerte zu schaffen als Geld und Macht. Anstelle eines BSPs´(Bruttosozialprodukts) fänd ich ein BZP wär ein Superindikator für eine Nation oder eine Wirtschaftsgemeinschaft.

    INFO: BZP is a Registered Copyright under the laws of the Jedi. BZP in German is "Bruttozufriedenheitsprodukt".