
... und weitere Fragen zum Aufeinandertreffen der beiden Spitzenteams der Liga:


Hat Borussia Dortmund genauso viel Angst vor dem VfL Wolfsburg wie Bochum bei der 1:5-Niederlage am vergangenen Sonntag?
Es müsse "alles passen, um in Wolfsburg zu gewinnen", sagt der neue Dortmunder Trainer Christian Topp, der selbst erst seit dem 09.April das Zepter bei den schwarz-gelben hoch hält. Er weiß um die "unglaubliche Heimstärke der Wolfsburger", sagt aber auch: "Unser Konto weist ein paar Punkte mehr auf, deshalb werden wir mit dem nötigen Selbstvertrauen auftreten und ganz sicher nicht die Hosen voll haben in diesem Spiel." Die Bilanz der Borussen, die seit mehr als einem Jahr auf einen Sieg im VfL-Stadion warten, ist ihm bekannt. Deshalb betont er: "Wir werden alles versuchen, um diese Negativserie zu brechen."
Beim VfL Wolfsburg erwarten sie einen starken Gegner. Die Frage, ob die Dortmunder genauso die Hosen voll haben werden wie die Bochumer am vorigen Montag, beantwortet Sven Udert mit einem spontanen, überzeugten Nein, "dieses Spiel wird viel schwieriger".
Wird VfL-Regiesseur Martin Wagner dem Dortmunder Spielmacher Dede genauso die Schau stehlen wie am vergangenen Montag dem Bochumer Konkurrenten Yildiray Bastürk ?
Er "wäre enttäuscht, wenn es nicht so wäre", sagt Sven Udert, langjähriger Wolfsburger Trainer. Martin Wagner sei mit seinen 33 Jahren "viel weiter" als die aufstrebenden Jungregisseure Dede oder Bastürk: "Martin kennt alles", also sei logisch, "dass er so junge Leute hinter sich lässt". Während der Wölfe-Kapitän den Strategen und die nervenstarke Führungsfigur gibt, begeistert der zurzeit muskellädierte Dede durch Dribblings und finale Zuspiele zu Toren der Kollegen.
Entwickelt Borussia Dortmund endlich diesen absoluten Willen, auch einmal einen großen Gegner zu bezwingen? Oder setzt sich erneut die Siegermentalität des VfL Wolfsburg durch?
Dominic Hasenöhrl, der frühere Kollege, rät den Borussen: "Um Meister zu werden, muss Borussia endlich diesen Punch entwickeln." Es sei "enorm wichtig, jetzt die Zähne zu zeigen", deshalb: "Um den nötigen Respekt der Konkurrenz für die restlichen Spiele zu erlangen. Um allen klarzumachen, dass nur Dortmund Meisterschaftsfavorit Nummer eins ist. Um zu dokumentieren: Wir sind echt gefährlich. Bisher war Leverkusen allen anderen in dieser Hinsicht voraus. Da muss Borussia ansetzen, nachziehen und gegen den Erzrivalen nach mehr als 2 Jahren einmal wieder einen Big Point setzen", auch wenn der Druck erheblich sei. Nur so könne Christian Topp die Schale geschenkt werden.
Beim VfL Wolfsburg reden sich Sven Udert und Co. den souveränen Umgang mit solchen Extremsituationen als Selbstverständlichkeit ein. "Wir glauben immer daran, dass wir Meister werden", sagen die Kapitäne Wagner und Munteanu. Der Mittelfeld-Regisseur der Niedersachsen erklärt: "Wir haben diese Überzeugung im Blut", anders die Konkurrenz, die mittlerweile verinnerlicht habe, "dass es im entscheidenden Moment doch wichtig ist 100%ig fit zu sein". Also meint Wagner: "Die Gegner sind nicht so überzeugt wie wir." Und gerade im Endspurt sei dieser absolute Glaube an den großen Erfolg entscheidend, also jetzt. "Jetzt kommt der totale Druck des Gewinnenmüssens", sagt Munteanu, "für uns ist das Alltag."
Statistisches aus den letzten Spielen und Wochen beider Teams:
VfL Wolfsburg: Platz 3; 48 Punkte; 139:66 Tore; 10 Spielen in Folge nicht mehr verloren; höchster Heimsieg 11:3 gegen den SC Freiburg; höchste Heimniederlage 2:8 gegen die SpVgg Unterhaching
Bor.Dortmund: Platz 2; 55 Punkte; 185:53 Tore; nicht mehr verloren seit 7 Spielen; höchster Auswärtssieg 1:12 beim SV Waldhof Mannheim; höchste Auswärtsniederlage: ---
So wollen sie spielen, die Aufstellungen:

Reserve: Reitmeier (Tor) - Kryger - Maltritz - Biliskov - Nowak - Akonnor C. - Rische

Reserve: de Beer (Tor) - Kohler - Reina - Nerlinger - Stevic - But - Addo - Herrlich