In unserer ersten Ausgabe blicken wir auf einen Drittligisten, der sich derzeit in schweren Gewässern befindet und schleunigst etwas ändern muss.
Erzgebirge Aue steht in den letzten Monaten nicht wirklich für Kontinuität. In die vergangene Zweitligasaison ging man mit Trainer Flintenuschi, ehe Lurix im Verlaufe der Rückrunde einen Scherbenhaufen übernahm. Der Abstieg war nicht mehr zu verhindern und eigentlich sollte Trainer Lurix einen wichtigen Part im Projekt "Wiederaufstieg" übernehmen. Doch, der im Erzgebirge geborene Trainer musste aufgrund von persönlichen Gründen überraschend zurücktreten. Präsident Helge Leonhardt ging also erneut auf Trainersuche, konnte mit Dome auch relativ zügig einen neuen Cheftrainer den Fans und der Presselandschaft präsentieren. Der erneute Trainerwechsel sollte aber wiedermal keinen Effekt haben. Stattdessen verschlimmerte sich die Situation im Erzgebirge. Sportlich gab es einen Start in die dritte Liga, der in die Kategorie "befriedigend" fällt. Viel schlimmer wurde allerdings die finanzielle Situation. Spätestens nach dem unverständlichen Transfer von Florian Neuhaus aus Braunschweig wurde es auf dem Vereinskonto der Veilchen eng. Derzeit hat der FC Erzgebirge Aue ein Defizit von 16.000 zu verzeichnen. Der Verein lebt am Maximum, hat kaum Luft zum Atmen. Daher auch völlig unverständlich, warum die Verantwortlichen in Aue über einen Stadionausbau nachdachten. Es lagen konkrete Pläne bei der Stadt Aue vor. Diese ließ den Verein aber abblitzen. Zurecht wie sich zeigen sollte, denn auch die Aussichten(Prognose -1,2 Mio) sehen eher düster aus. Tut sich nicht etwas in den kommenden Tagen und Wochen beim FCE dann werden in der Sommerpause die Finanzprüfer einige Akten in der Geschäftsstelle beschlagnahmen müssen. Zumindest auf der Trainerposition reagierten die Verantwortlichen wie gewohnt schnell. Der eher überschaubar auftretende Dome räumte seinen Posten. Sein Nachfolger ist mit Lurix ein alter Bekannter, der nun das Projekt "Wiederaufstieg" verspätet angehen kann. Als möglicher Abgang im Kader wird Vincenzo Grifo gehandelt. Der offensive Mittelfeldspieler gehört seit einem Jahr dem Team an. Auch ein Verkauf von Waldemar Anton könnte die Geldsorgen der Ostdeutschen beseitigen. Der Innenverteidiger hatte großen Anteil am Abstieg der Veilchen und genießt daher nur noch bedingt einen guten Ruf in Aue. Übrigens hatte der FC Erzgebirge Aue zuvor eigentlich immer ganz ordentlich gewirtschaftet. Seit der Wiedereinführung der dritten Liga machte der Verein nur in der Saison 25 ein Minus von knapp 4 Millionen Euro. In der Saison 24 und 26 erwirtschafteten die Veilchen gar ein Plus von etwa 2 Millionen Euro.