1. FC Kaiserslautern (3) : (2) 1. FC Saarbrücken (45.600 Zuschauer)


  • [DA]Piwi (Philipp Zimmer)
    (Uwe Kittel) Ureinwohner

    1. BuLi - 6. Saison - 22. Spieltag

    D´Alessandro (2)
    Elber (1)
    (1) Freier
    (1) Rische
    Zuschauer: 45.600

    S P I E L B E R I C H T

    Heute stand das längst überfällige - weil immer wieder von der Polizei wegen zu hoher Gefahrenstufe verschobene - bristante Südwest-Derby zwischen dem 1.FC Kaiserslautern und dem 1.FC Saarbrücken an. Die Pfälzer wollten Revanche für die unglückliche Niederlage im Hinspiel, während die Saarländer wieder auf die Erfolgsspur zurückwollten. Spannende Voraussetzungen also für ein packendes Derby... ...und das sollte es auch werden!

    Zu Beginn allerdings war von Fußball nicht viel zu sehen. Beide Mannschaften agierten überaus nervös, es gelang absolut garnichts. Keine Torszenen, nur Fehlpässe im Mittelfeld. Dafür tobten die Ränge, beide Fangruppierungen versuchten sich gegenseitig herunterzumachen und beschimpften sich wüst. Zum Glück trennten Zäune und etliche Polizeibeamte die beiden Blocks, ansonsten wäre es eskaliert. Erst Mitte der ersten Hälfte wurde das Spiel besser, als auch die Roten Teufel besser ins Spiel kamen. Gute Torchancen waren aber weiterhin Mangelware, immerhin konnte man sich in der Hälfte der Saarbrücker festsetzen. Die ersten zaghaften Torversuche gaben Chen Yang und Andres D'Alessandro aus der zweiten Reihe ab, diese waren aber nie ein wirkliches Problem für Keller im FCS-Tor. Kurz vor der Pause gab es dann Verwirrung im saarländischen Strafraum, als ein Spieler leichtfertig einen Ball vertändelte. Giovane Elber war plötzlich frei vor dem Tor und er schob den Ball trotz seiner Formschwäche in den letzten Woche gekonnt ins lange Eck. Man schrieb die 41. Spielminute, als das Fritz-Walter-Stadion endgültig wieder zu einem Hexenkessel wurde. Der FCK hatte sogar noch die Chance auf 2:0 zu erhöhen, weil Saarbrücken nun total neben sich stand. D'Alessandro vergab aber kläglich.

    Auch in der zweiten Halbzeit schienen die Saarländer weiterhin geschockt. In den ersten fünf Minuten nach der Pause gelang ihnen rein garnichts, im Gegenteil! Chen Yang bekam auf der Außenposition den Ball, drang in den Strafraum ein und wollte nach innen passen. Allerdings wurde er leicht von hinten touchiert und der Schiedsrichter gab den zumindest fragwürdigen Elfmeter. D'Alessandro ließ sich diese Chance nicht nehmen und verwandelte eiskalt, zwischen Torhüter und Pfosten hätte kein Blatt Papier mehr gepasst. Nur vier Minuten später war D'Alessandro wieder frei durch nach einem katastrophalen Abwehrfehler der Saarländer. Anschließend wurde er brutalst von den Beinen gesemmelt, dieses Mal konnte der Schiedsrichter nicht anders, als Elfmeter zu geben. Wieder trat der Argentinier an und wieder zappelte der Ball im Netz. 3:0 nach 55 Minuten, es sah nach einer Vorentscheidung aus, während sich wildfremde Menschen jubelnd in den Armen lagen, nur im Gästefanblock wurde es verdächtig ruhig. Dies sollte aber nicht lange so bleiben: Empörende Rufe kamen auf, als der FCS plötzlich scheinbar keine Lust auf die Weiterführung des Derbys hatte. Lustlos spielten sie den Ball in der eigenen Hintermannschaft umher, schossen ihn dann und wann mal über die eigene Torauslinie. Aus den sich ergebenden Eckbällen vermochten die Roten Teufel allerdings kein Kapital zu schlagen, allerdings war der FCS durch das 0:3 schon genug gestraft. Ab der 70. Minute besann man sich beim FCS scheinbar wieder und spielte einen gepflegten Fußball. Trainer Kittels Toben an der Seitenlinie schien die Mannschaft besonnen zu haben. In der 72. Minute fiel dann bereits der Anschlusstreffer, Jürgen Rische konnte nach einer Flanke auf 1:3 verkürzen. Kaiserslautern war sichtlich geschockt, hatte nämlich ein paar Gänge zurückgeschaltet, als die Saarländer nur noch lustlos herumkickten. Diesen Hebel konnten sie nicht mehr umlegen, sie wurden jetzt förmlich von den Saarländern überrollt und in der eigenen Hälfte festgenagelt. Es gelang überhaupt nichts mehr, nun spielte nur noch der 1.FC Saarbrücken. Nur fünf Minuten nach dem Anschlusstreffer bekamen sie wieder eine Ecke zugesprochen, die Slawo Freier per Kopf vollenden konnte. Nur noch 2:3, dieses Mal tobte nur noch der Saarbrücker Block. FCK Trainer Zimmer befand sich längst nicht mehr auf der Bank, sondern sprang wild gestikulierend an der Seitenlinie herum. Aber auch dies half seiner Mannschaft nicht: Reuter leistete sich einen katastrophalen Schnitzer, ließ sich als letzter Mann den Ball vom Fuß stibitzen, obwohl er ihn nur hätte nach vorne hauen müssen. Der folgende Schuss von Vincze strich nur Millimeter am langen Pfosten vorbei, großes Glück nun für den FCK! Würden sie etwas den bereits sicher geglaubten Sieg noch aus den Händen geben? Nein, denn dieser gefährliche Distanzschuss war die letzte gefährliche Aktion der Saarländer, die danach nur noch überhastet abschlossen und so ein mögliches Unentschieden vergaben.

    Am Ende gewinnt Kaiserslautern also äußerst glücklich mit 3:2 gegen den Erzfeind aus dem Saarland. Wenn das Spiel zehn Minuten länger gedauert hätte, hätte das Ergebnis wohl ganz anders ausgesehen.