1. FC Kaiserslautern (2) : (3) MSV Duisburg (45.600 Zuschauer)


  • [DA]Piwi (Philipp Zimmer)
    (Pascal Rimbach) Pascal

    1. BuLi - 6. Saison - 14. Spieltag

    D´Alessandro (2)
    (2) Ahanfouf
    (1) Mpenza
    Zuschauer: 45.600

    S P I E L B E R I C H T

    Heute Abend empfing der 1.FC Kaiserslautern den souveränen Tabellenvierten aus dem Revier, den MSV Duisburg, der unter seinem Startrainer Pascal Rimbach bisher immer große Erfolge in der höchsten deutschen Spielklasse feiern konnte. Letzte Saison gelang den Roten Teufeln der Überraschungscoup, als sie die Zebras 3:1 nach Hause schickten. Eine Wiederholung schien heute aufgrund der Tabellensituation unmöglich.

    Der MSV zeigte gleich zu Beginn, wer in der Tabelle obenstand: Einen kleinen Schubser von Pettersson am eigenen Sechzehner wertete der heute schwache Schiedsrichter als Freistoß, den Mpenza über die Mauer zwirbelte, Wiese ihn aber zur Ecke abwehren konnte. Damit war trotzdem schon ein Tor gefallen, denn auch die Duisburger hatten augenscheinlich Ecken geübt und Ahanfouf konnte sie souverän per Kopfball verwandeln. Das sehr frühe 1:0 für die Gäste fiel bereits in der dritten Minute, die Zebras ließen den Teufeln keine Luft zum Atmen. Doch sofort danach befreite man sich erstmalig und dann auch sofort erfolgreich: Giovane Elber spielte einen genialen Traumpass auf den durchstartenden Jörgen Pettersson quer durch den Sechzehner, dieser konnte nur noch festgehalten werden, ein klarer Elfmeter! D'Alessandro ließ sich diese Möglichkeit natürlich nicht nehmen und verwandelte sicher zum überraschenden Ausgleich. Nun gestaltete sich die Partie ausgeglichener, die Kaiserslauterer hatten ihren anfänglichen Respekt abgelegt und standen nun auch in den Hinterreihen konzentrierter. Trotzdem kam der MSV durch herrliches Kombinationsspiel des öfteren zu guten Einschussgelegenheiten, Torhüter Wiese war aber meist schneller am Ball als die steil geschickten Stürmer oder er verkürzte den Winkel sehr geschickt. Aber auch die Pfälzer waren nicht chancenlos, kamen zwar nicht so häufig vors Tor, aber es war immer gefährlich. Beide Mannschaften versuchten sich in dieser Phase durch kleine Fouls im Mittelfeld Respekt zu verschaffen, so dass der Schiedsrichter immer mehr die Kontrolle über das Spiel verlor. Dadurch wurde auch der Spielfluss entscheidend gestört, es kamen nicht mehr viele Chancen zusammen. Bis sich plötzlich kurz vor der Halbzeit D'Alessandro dreißig Meter vor dem Tor den Ball schnappte, zwei Abwehrspieler ganz alt aussehen ließ und aus 15 Metern locker einschieben konnte. Die zu diesem Zeitpunkt sehr überraschende Führung für die Roten Teufel in der 42. Spielminute. Bis zur Halbzeit geschah dann auch nichts Gravierendes mehr.

    Nach der Pause begannen die Zebras sofort wieder sehr stark. Vor allen Dingen die überragenden Spieler auf den Platz (Ahanfouf und Mpenza) waren nicht zu stoppen. Immer wieder wurden über die Außenpositionen gefährliche Angriffe inszeniert, gegen die die ansonsten sicher stehende Viererkette der Roten Teufel erhebliche Probleme hatte. Aus einem dieser tollen Steilpässe resultierte dann auch der Ausgleich in der 56. Minute, wieder war es Ahanfouf, der sich wegschleichen konnte und dem heute starken Torhüter Tim Wiese keine Chance ließ. Kurz danach hatte Duisburg sogar die Chance zur Führung, aber ein 18-Meter-Freistoß von Mpenza landete nur auf dem Tornetz, Wiese wäre machtlos gewesen. Nach dieser Drangperiode der Zebras konnte sich der FCK wieder etwas fangen, stand konzentrierter und kam auch vorne wieder vermehrt zu Gelegenheiten. Die beste wurde vom Schiedsrichtergespann wegen angeblicher Abseitsposition zurückgepfiffen, aber diese Aktionen gab es genauso auf der anderen Seite. Das 2:2-Unentschieden war zu diesem Zeitpunkt dem Spielverlauf gerecht, auch wenn Duisburg mehr Chancen hatte. Kaiserslautern versuchte dagegenzuhalten und nutzte die sich ihnen bietenden Chancen eiskalt. Bis, ja bis kurz vor Schluss: Ein Duisburger Abwehrmann verschätzte einen hohen Ball total, D'Alessandro tauchte plötzlich alleine vor dem Torhüter auf, doch anstatt ihn einfach reinzuschieben schoss er ihn peinlich an. Mit einem Unentschieden hätten die Lauterer aber auch leben können, auch das wäre eine Überraschung gewesen. Doch dann hatten sie plötzlich einen Totalaussetzer in der Hintermannschaft. Reuter blieb nur noch die Notbremse einige Meter vor dem Strafraum (er sah dafür nichtmal Gelb!). Beim dritten Versuch gelang Mpenza dann endlich sein Tor. In der Nachspielzeit! Der Ball schlug im Winkel der Torwartecke ein, trotzdem unhaltbar. Aber das Spiel war noch nicht vorbei: Kaiserslautern warf jetzt alles nach vorne, stürmte mit Mann und Maus. Irgendwie konnte sich Yang sogar durchwurschteln, doch Torhüter Jentzsch war auf dem Posten. Die anschließende Ecke brachte nichts ein, danach pfiff der schlechte Schiedsrichter eine Partie auf spielerisch sehr hohem Niveau ab. Der neutrale Beobachter hatte hier sicher seinen Spaß, genauso wie die Zebra-Fans.

    Natürlich war es ein äußerst glücklicher Sieg der Zebras. Aber wenn man oben steht, hat man halt Glück. Kaiserslautern wird diesem verlorenen Punkt nicht nachtrauern, er war sowieso nicht eingeplant.
  • Klasse Bericht, kann die schwache Schiedsrichterleistung auch nur unterstreichen... :)

    Wenn ich so sehe, welchen Zirkus ein Stefan Effenberg oder Mario Basler um die eigene Person veranstaltet, wird mir schwindlig. Früher hätten wir die im Training ein paar Mal richtig weggegrätscht - dann wäre Ruhe gewesen!
    Bernard Dietz