
eViL (Thorsten Schroiff) | (Dirk Gmeiner) Diggler | |||
Weißenfeldt (1) Xie (2) Driller (2) Juric (2) | (1) Eckhardt (1) Jensen (1) Zimmermann | |||
Heute standen sich die gastgebende Alemannia aus Aachen und der Gast aus dem Schwabenland, die Stuttgarter Kickers, gegenüber. Von der Tabellensituation her sollte es eigentlich eine klare Sache werden, wäre da nicht das Hinspiel gewesen, wo die Alemannia sang und klanglos mit 1:4 im Degerloch gestoppt wurde... nachdem man zuvor 3 Siege in Folge erringen konnte. Aachen stand im positiven Mittelfeld der 2. Liga auf Platz 8, aber ohne jegliche Aufstiegschance und die Kickers platzierten sich auf Position 11, mit vagem Blick auf die Abstiegsränge. Es sollte allein schon wegen des Hinspiels eine brisante "Kiste" werden. Die Fans jedenfalls trieb es scharenweise zum Tivoli mit Aussicht auf Revanche und drei Punkte. Beide Trainer konnten ihre Bestbesetzung aufbieten. Trainer Schroiff rang mit sich selber, ob er seinem Jungtalent Nedim Oezbek den Vorrang für "Altstar" Martin Driller gewähren solle oder nicht. Letzlich entschied er sich gegen Nedim und für Martin, die Tormaschine, Driller. Das Spiel begann. Schiedsrichter Weiner aus Wermelskirchen ließ die Aachener Alemannen anstoßen. Der Ball wurde zunächst, wie bei Aachen üblich, in den eigenen Reihen gehalten, um dann mit langen Bällen die pfeilschnellen Spitzen in Szene zu setzen. Die ersten 15 Minuten plätscherte das Spiel vor sich hin. Strafraumszenen waren Mangelware. Die Gastgeber hatten die Zügel jedoch fest in der Hand und ließen den Schwaben keinen Spielraum im Mittelfeld. Und so wurde es ein ums andere Mal brenzlig im Kickers-Strafraum, wo Keeper Meier so langsam warme Hände bekam. Doch zählbares war bis dato nicht herausgesprungen. So war es nicht verwunderlich, daß das erste Tor durch einen Abspielfehler eines Stuttgarter Verteidigers vorbereitet wurde. Milchraum wollte den Ball herausschlagen aus dem Strafraum, traf jedoch Zdenko Juric`s Kopf, der den Ball vor die Füsse von Topstürmer Xie Hui abfälschte, der wiederrum sich ein Herz fasste und den Ball unhaltbar für Meier im oberen linken Winkel versenkte. Das 1:0 für die Gastgeber in der 19. Minute. Nun mußten die Kickers kommen. Doch es war alles viel zu ungenau und Aachen erspielte sich nun Chance um Chance. Doch Meier stand immer sicher auf seinem Posten und konnte die ein um andere gute Möglichkeit vereiteln. Die 29. Minute war angebrochen, als Filip Tapalovic den Doppelpass mit Erwin Vanderbroek suchte. Dieser sah die Gasse und spielte einen gefühlvollen Ball zu Xie Hui, der seinen Bewacher eiskalt stehen ließ und allein vor Torwart Meier auftauchte. Er überlegte noch kurz was er machen würde und entschied sich für die sanfte Methode. Gefühlvoll schob er den Ball am herausstürzenden Meier vorbei ins Gehäuse und somit ins Herz des Gästetrainers Gmeiner. Das 2:0 beruhigte wiederrum die Nerven Trainer Schroiffs. Aachens Spieler wurden nun angehalten das Spiel zu beruhigen. Aber das wollten die Kickers nicht mit sich machen lassen. Sie drückten nun erheblich aufs Tempo. Aachen vertändelte sich ein ums andere Mal und geriet so selber wieder in Trouble. Eine Unkonzentriertheit von Marek Nikl, der zulange überlegte wohin mit dem Ball, konnte Eckhardt nutzen, als er mit links antäuschte, mit rechts vorbeiging... und dann noch an Keeper Benkert vorbeischlenzte zum 2:1 Anschlusstor. Nervösität machte sich breit. Sollte Aachen hier nochmal in Bedrouille kommen? Ja, denn nur 3 Minuten später gab es einen Freistoss für die Kickers. Blessin zog den Ball gefährlich Richtung Aachen-Gehäuse. Benkert faustete die Pille nicht weit genug weg und so ergab sich die Schussgelegenheit für Jensen. Sein Geschoss war mit solch einer Urgewalt bearbeitet worden, daß für Keeper Benkert keine Reaktionsmöglichkeit bestand und so die Pille flach und hart unten rechts einschlug zum viel umjubelten, und nicht unverdienten, Ausgleich für die abstiegsbedrohten Gäste. Trainer Gmeiner vollführte einen Freudentanz, den die Welt noch nicht gesehen hatte. Mit diesem Spielstand wollte er in Pause gehen, um seiner Mannschaft nochmals neuen Schwung verleihen zu können. So schien es auch, denn die 45. Minute lief schon. Die Spieler waren wohl geistig schon beim Pausentee, als sich Martin Driller das Leder am Mittelkreis schnappte und auf uns davon zog... und das in seinem Alter. Einen wunderschönen Pass auf Außen zu Giuseppe Cartizone bekam er postwendend als massgeschneiderte Flanke zurück. Driller fackelte nicht lange und zog den Ball volley auf das von Meier gehütete Gehäuse. Und wuuuuuuuuuuuuuummms...der Ball schlug wie eine Granate ein. Das 3:2 im doch psychologisch so ungünstigen Zeitpunkt für die Gegner. Das könnte einen Knick im Spiel der Gäste geben, aber wie gesagt KÖNNTE... Mit dem 3:2 ging es in die Pause. Trainer Schroiff war sich nicht sicher ob er sich freuen, oder ob er lieber mahnende Worte an seine Spieler richten sollte...gaben sie doch eine 2:0 Führung leichtfertig aus der Hand. Trainer Gmeiner jedoch schien in der Kabine recht zufrieden und mit Aussicht auf weitere Tore zu sein...seine Spieler waren schließlich als erstes nach 9 Minuten wieder auf dem Rasen. Anpfiff der 2. Halbzeit. Es gab keine Veränderungen in beiden Teams. Den besseren Start erwischten die Kickers. In den ersten 10 Minuten in Halbzeit 2 bestimmten sie ganz klar und Aachen konnte sich bei seinm Schlußmann bedanken, daß die Führung weiterhin Bestand hatte. Nach und nach wurde der Ballbesitz wieder mehr und mehr schwarz-gelb. Und Aachen kontrollierte wieder. Die 58. Minute war angebrochen als Zdenko Juric den Ball über links nach vorne trug. Er spielte steil auf Xie Hui, der gut nachsetzte und mit dem Ball alleine in den Strafraum eindrang auf Seiten der rechten Eckfahne. Er überlegte noch kurz was er machen wolle, spielte dann einen gefühlvollen Pass in die Mitte zu Martin Driller, der sofort abzog und das Dingen mit Karacho zum 4:2 ins Netz donnerte. Grenzenloser Jubel bei den Fans und beim Coach. Die Gastgeber hatten wieder die absolute Kontrolle übernommen und dominierten nun nach Belieben. Stuttgart kam garnicht mehr raus aus der eigenen Hälfte. Und so fielen die Tore nun wie reife Früchte. Das 5:2 erzielte Zdenko Juric, dem 5:3 Anschlußtor durch Zimmermann folgte in der 69. Minute das 6:3 durch erneut Zdenko Juric. Und weiter Aachen. Stuttgart hatte sich anscheinend aufgegeben und zeigte keinen gescheiten Angriff mehr. Das Spiel neigte sich dem Ende entgegen. Es war die Nachspielzeit angebrochen. Es gab nochmals eine Ecke für die Gastgeber aus Aachen. Majstovovic zirkelte das Leder hoch in den Strafraum. Verwirrung im 16er der Gäste und Lars Weißenfeldt stieg am höchsten und verwertete per Kopf zum sage und schreibe 7:3 und somit zum höchsten Saisonerfolg der Aachener. Die Revanche war geglückt und Trainer, Spieler und Fans lagen sich in den Armen. Gästetrainer Gmeiner schlicht mit gesenktem Haupt Richtung Spielerkabinen... Trainerstimmen: ----------------------- Gmeiner: "Tja, was soll man da sagen... Soll ich stolz auf meine Jungs sein, obwohl mir zum Weinen zumute ist??? 0-2 nach 20 Minuten, dann 2-2 und mit dem Pausenpfiff das 2-3, dann Ruckzuck 2-4, 2-5. Doch auch dann hat sich mein Team noch nicht aufgegeben und noch das 3-5 geschossen und wieder Hoffnung gehabt! Aber die Allemannen hatten sich eingeschossen und es sollte wirklich alles reingehen! UNGLAUBLICH! Da kann ich nur meine Glückwünsche nach Aachen schicken und wir müssen jetzt endlich mal die letzten Punkte holen, um endlich gerettet zu sein, denn durch sind wir noch lange nicht! Am liebsten gleich gegen Bochum und Magdeburg, aber das wird alles andere als leicht.... Nunja, hoffentlich war der Sieg gegen den HSV keine Eintagsfliege, aber 7 Gegentore wie heute ist eindeutig zu viel! Auf uns wartet noch VIEL ARBEIT und die Teams unten nehmen sich hoffentlich die Punkte gegenseitig weg....;-)" Schroiff: "Ich bin nur mit der 2. Halbzeit zufrieden. Da haben meine Jungs gezeigt was in ihnen steckt. Über die 1. Halbzeit decke ich lieber den Mantel des Schweigens. Aber wie erwähnt mit Halbzeit 2 war ich sehr zufrieden und bin auch der Meinung, daß der Sieg zwar um ein oder zwei Tore zu hoch ausgefallen, aber trotzdem verdient ist. Ich wünsche jedenfalls meinem Kollegen noch alles Gute und denke er wird den Klassenerhalt locker packen, vorallem wenn er an die Leistung aus dem Hinspiel anknüpfen kann." |