Cobra (Roland Botzenhard) | (Philipp Zimmer) [DA]Piwi | |||
Makaay (2) | (2) D´Alessandro (3) Yang (1) Elber | |||
Der 1.FC Kaiserslautern befindet sich momentan auf Revanche-Tour durch die gesamte Republik. Gestern Abend reiste man zum Erzrivalen aus München und wollte Vergeltung für die unglückliche 3:4-Niederlage im Hinspiel auf dem Betzenberg. Dennoch waren die Roten Teufel gegen den Tabellenachten nur Außenseiter, immerhin hatten die Bayern vor diesem Spiel 11 Punkte mehr auf dem Konto als die Pfälzer. Das Spiel begann äußerst zerfahren, keine Mannschaft kam zu wirklichen Torchancen, der Großteil des Spiels fand im Mittelfeld statt. Beide Mannschaften waren erst darauf bedacht, hinten sicher zu stehen, um kein frühes Gegentor zu kassieren. Dies gelang beiden ausgezeichnet, in den ersten zwanzig Minuten gab es keine Strafraumszenen, trotzdem war es für die Taktik-Fans ein Spiel auf hohem Niveau, der Laie spricht bei dieser Spielform auch gerne von "Rasenschach". Doch dann, nach fast einer halben Stunde, konnten sich die Roten Teufel erstmals gefährlich vor dem Münchner Kasten zeigen, doch Rensing parierte zur Ecke. Bei dieser vernaschte der FCK-Chinese Chen Yang seinen Gegenspieler und köpfte mit Gefühl ins kurze Eck ein. Die etwas überraschende Gästeführung sorgte für grenzenlosen Jubel bei den mitgereisten Gästefans, die sich immer diebisch über jedes Tor gegen den großen FC Bayern freuten. Und es sollte für sie noch besser kommen, denn der FC Bayern war jetzt total von der Rolle, erholte sich bis zur Halbzeit nicht mehr von dem überraschenden Rückstand. Kaiserslautern hingegen tankte Selbstvertrauen und spielte sich in einen Rausch: Nur zwölf Minuten später wurde Ex-Bayern-Spieler Giovane Elber freigespielt, der dann seinen alten Kollegen nochmal zeigte, wie man Fußball spielt und insbesondere, wie man Tore schießt. Kurz vor der Pause dann der KO-Schlag für die Bayern: In ähnlicher Weise vernaschte wieder Yang seinen Gegenspieler nach einer Ecke, wieder ein Tor! Der Schiedsrichter pfiff anschließend direkt zur Halbzeit. Bayern-Trainer Botzenhard stellte in der Pause um, agierte mit einer anderen Taktik. Kaum waren die Teams wieder auf dem Rasen, gab es die kalte Dusche für die Gastgeber: Das 4:0 durch Chen Yang mit dem ersten Angriff nach der Pause nach nicht einmal zwei gespielten Minuten! Das Olympiastadion zu München begann nun merklich sich zu leeren, nur der Gästeblock war noch randvoll mit feiernden Pfälzern besetzt. Wer nun aber gedacht hatte, dass die Münchner sich aufgaben, der täuschte sich gewaltig. Dieses 0:4 war seltsamerweise das "Hallo Wach"-Zeichen für Münchens Rote, ihre stärkste Phase begann. Oder lag es einfach daran, dass der FCK gleich drei Gänge zurückgeschaltet hatte? Jedenfalls waren es nun die Bayern, die das Spiel dominierten und den FCK am eigenen Sechzehner einschnürten. Vor nur noch der Hälfte der Zuschauer, die sich zu Beginn eingefunden hatten, fackelten die Bayern nun ein Feuerwerk ab und zeigten, warum sie in der Tabelle vor dem FCK stehen. Innerhalb von nur 4 Minuten war es passiert: Makaay per Doppelschlag, nur noch 2-4! Und die Bayern machten weiter, erspielten sich etliche gute Einschussmöglichkeiten und tauchten allein weitere drei Mal freistehend vor Lautern-Keeper Wiese auf, der sich aber bravourös in den Angreifer stürzte und immer wieder parieren konnte. Das Spiel, das eigentlich schon entschieden war, fing nun wieder Feuer. Kaiserslautern-Trainer Zimmer tobte an der Seitenlinie und versuchte seine Jungs etwas zu Ordnen, denn die Abwehr war nun nicht mehr viel mehr als ein Hühnerhaufen, der wild und unkoordiniert durcheinanderlief. Doch dank Tim Wiese, der sich in der zweiten Halbzeit einen Orden verdiente, konnte der Abstand von zwei Toren gewahrt werden. Erst in der letzten Viertelstunde konnten sich die Pfälzer wieder fangen und einen Konter fahren. Über die Außen gelangte der Ball per schönem, flachen Kombinationsspiel bei D'Alessandro, der noch ein paar Gegenspielerr aussteigen ließ und in der 77. Spielminute die endgültige Entscheidung setzte. Die Bayern gaben sich nun auf und der FCK bernahm das Zepter für die letzten 10 Spielminuten. D'Alessandro setzte dem Spiel noch das künstlerische i-Tüpfelchen aus, als er einen Freistoß aus gut 35 Metern von der Außenlinie genau ins kurze Eck hämmerte, wobei Bayern-Keeper Rensing nicht ganz so gut aussah. 6:2 hieß es also am Ende für die Roten Teufel - auf jeden Fall ein verdienter Sieg, da man über die meisten Strecken des Spiels die dominante Mannschaft war. Bayern begann einfach zu spät, Fußball zu spielen und wurde dafür bitte bestraft. |