Krönung beim VDFB-Pokal zum Abschluss der Hinrunde
Nach einem etwas holprigen Start in die Saison, bedingt durch etliche Zu- und Verkäufe, dafür sind die Vogtländer ja berühmt-berüchtigt, fand sich im Laufe der Hinrunde ein Team zusammen, das am Ende der Hinrunde einen beachtlichen 6.Tabellenplatz erreichen konnte und zusätzlich im Achtelfinale des VDFB-Pokals steht. Bereits zum Ende der Hinrunde ist der VFC erfolgreicher den je zuvor.
Zu Saisonbeginn wurde der Klassenerhalt als Saisonziel ausgegeben, während der Hinrunde forderte der VFC Trainer das Erreichen eines einstelligen Tabellenplatzes, der eine FG-Wert Erhöhung von 2 zur Folge hätte.
Nach Abschluss der Hinrunde sicherlich ein realistisches Saisonziel, jedoch sollte man sich nicht in Sicherheit wiegen. In dieser Liga ist alles möglich…Jeder kann jeden schlagen! Eine spannende Rückrunde ist garantiert!
Da man anfangs Probleme hatte Tore zu schiessen, drehte sich das Stürmerkarussell beim VFC, doch irgendwann merkte man dann auch, dass es nicht nur allein an den Neuverpflichtungen wie Kiessling , Christensen oder dem bis dato besten Torschützen der Plauener Geschichte Ben Slimane lag. Bis man zu dieser Einsicht kam, waren alle 3 schon wieder bei anderen Vereinen untergekommen und man trauerte denen dann doch einige Zeit hinterher. Das Konto war voll, aber Geld schiesst keine Tore!
Nur 16 Tore konnten die Vogtländer für sich verbuchen, da sah VFC Trainer Marco doch noch Handlungsbedarf und verpflichtete, gegen Ende der Hinrunde, den 19jährigen Sven Schipplock, der in 4 Pflichtspielen bereits 2 Tore schoss. Ein Spieler der den Unterschied in engen Spielen machen kann.
Das Zugpferd dieser Mannschaft ist sicherlich mal wieder die komplette Defensive, die Mitte der Hinrunde mit den Neuverpflichtungen Neuer (TW), Vidal(ZDM), Odjidja-Ofoe(ZDM) & Subotic(IV) verstärkt wurde…Nur 9 Gegentore in 17 Spielen, das ist Ligaspitze, wie schon in den Spielzeiten zuvor!
Im VDFB-Pokal steht man nach zwei 2:0 Siegen beim Regionalligisten Spfr. Lotte und beim Bundesligisten VfB Stuttgart im Achtelfinale. Gerade das Spiel gegen den VfB Stuttgart lief überraschend gut, da liess der VFC nix anbrennen und zog souverän in die nächste Runde ein.
Beim Top5 Cup konnte man sich für´s Achtelfinale qualifizieren, an dem die Vogtländer letztmalig teilnahmen.
Auch im finanziellen Bereich hat der VFC gut gearbeitet. Bereits zur Hinrunde nahmen die Vogtländer 9,5 Mio € ein, gaben jedoch auch knapp 10 Mio € aus, was aber nicht verwunderlich ist, da der Kader deutlich verstärkt wurde & auch das Stadion um 500 Plätze ausgebaut wurde.
Für die Rückrunde sieht die Prognose etwas positiver aus. Ohne Siegprämien und den Prämien aus dem VDFB-Pokal Achtelfinale wird der Verein etwas im Plus sein. Es kann also noch etwas Geld zur Seite gelegt werden, um sich nächste Saison punktuell zu verstärken.
Ein riesen Akt für so einen Dorfverein, jedoch das Resultat von geschickten gewinnoptimierten Verkäufen und erfolgreicher Arbeit von VFC Trainer Marco, der vor 2 ½ Saisons 16 57er Spieler beim Trainingsauftakt vorfand, als er den Trainerposten beim VFC antrat.
Man darf gespannt sein, ob sich das 4. schlechteste Team der 2.Liga, wie gewünscht weiterentwickeln kann, so dass dem Saisonziel des Trainers nichts im Wege steht…
Oliver Brosen, VFC Blättchen:
Marco, ersteinmal möchte ich sie herzlich Willkommen heißen. Zur nächsten Saison sind einige Reformierungen des Transfermarkts vom VDFB geplant, laut eines Vorstandmitgliedes soll es nächste Saison nicht mehr möglich sein, Spieler mehrfach zu verkaufen.
Sehen sie für sich nicht einen großen Nachteil, da sie zumeist durch Spielerverkäufe, Ihren schlechten FG-Wert ausmerzen konnten?
Marco:
Guten Tag, Herr Brosen. Erstmal schön, dass Sie jetzt schon für unsere Lokalzeitung arbeiten, die früher mal Plauener Zeitung hiess…die haben wir ja auch aufgekauft! Scheint wohl nicht so gut zu laufen, wenn Sie sich schon einen Nebenjob besorgen müssen. Aber gut, darum geht es ja jetzt nicht. Wir nehmen Sie ja gerne auf...
Oliver Brosen, VFC Blättchen:
Schön gesagt Herr Steingans, aber heute geht's ja wie Sie bereits sagten nicht um mich sondern um Sie und Ihre Person als Trainer des Clubs VFC Plauen, deswegen möchte ich gerne noch mal meine Frage wiederholen: Sehen Sie für sich nicht einen großen Nachteil durch die Reformation der Transfermarktpolitik im VDFB, wodurch Mehrfachverkäufe eines Spielers in Zukunft wohl nicht mehr möglich sein werden?
Marco:
Also die Reformierung kann kommen, wir stehen als Verein sehr gut da. Auch wenn wir dadurch eine Einnahmequelle verlieren, wir haben uns in den letzten Jahren sehr gut aufgestellt und sind ab nächster Saison auf diese Einnahmequelle nicht mehr angewiesen. Wir werden voraussichtlich einen FG Wert von +2 haben, dh 8 FG Punkte…maximale Ausbeute in 3 gespielten Saisons.
Unser Kader wird nächste Saison sowieso nur punktuell verstärkt. Mein Team ist bereits zu 75% mit Wunschspielern bestückt, die nicht zum Verkauf stehen.
Oliver Brosen, VFC Blättchen:
Im Pokal und in der Liga steht der VFC sensationell gut da, was denken Sie ist diese Saison alles drin?
Und was passiert beim VFC sollten Sie diese Ziele nicht erreichen?
Marco:
Ja momentan sieht es mehr als gut aus, das hätte ich zu Saisonbeginn nicht gedacht. Wir liegen über unseren Erwartungen. Wir können als Aufsteiger befreit aufspielen, da wir unsere Saisonziele bereits nach 17 Spieltagen erreicht haben.
Was soll schon großartig passieren, der Klassenerhalt ist die Zielvorgabe meines Präsidiums, Platz 9 ist mein Anspruch. Da wir den Klassenerhalt zu 100% schaffen, wird es auch keine Konsequenzen geben.
Der VDFB-Pokal spielte in unseren Zielvorgaben ehrlich gesagt keine Rolle, aber es ist schon sensationell wie souverän wir den VfB Stuttgart ausgeschaltet haben.
Oliver Brosen, VFC Blättchen:
Mittlerweile haben Sie sich im VDFB einen großen Namen erarbeitet, und viele große Vereine haben bereits bekundet, dass Sie sich einen Marco auch auf Ihrer Trainerbank wünschen würden. Da Sie als Geldgeier gelten und auch in der ganzen Liga unter diesem Pseudonym bekannt sind, fragen sich viele warum Sie noch immer beim VFC auf der Bank sitzen. Wann gibt's einen Wechsel zu den Topclubs, die laut Presse schon mit den Scheinen winken?
Marco:
Da wissen Sie wohl mehr, als ich…Es gab keine konkreten Anfragen. Da ich mit diesem Verein bereits viel erreicht habe, werde ich hier auch nicht so schnell die Flucht ergreifen. Sollte ein Verein wie Bayer Leverkusen oder Borussia Mönchengladbach anfragen, dann würde ich mir das schon überlegen.
Mich reizt es jedoch momentan mehr mit wenig relativ viel zu erreichen, als Vereine die Ihr Geld verpulvern und nicht von der Stelle kommen.
Die Krönung wäre irgendwann mal mit dem VFC in der Bundesliga zu spielen, das ist mein langfristiges Ziel, von dem wir jedoch noch weit entfernt sind.
Gegen RW Ahlen, Dynamo Dresden, SC Paderborn, VfB Lübeck, St. Pauli und 1.FC Saarbrücken in Liga 1 zu spielen, das würde passen…in diese Liste grandioser Vereine könnten wir uns nahtlos einreihen.
Oliver Brosen, VFC Blättchen:
Gut das war es, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für unsere Leser genommen haben.