Leipzig - Nach dem weseranisch-karibischen Drama reiste die Fortuna heute zu Wickies treuem Gefährten mit seinem Leipziger Allerlei. Nach verpatztem Auftakt drehten sie den Spiel zum Sieg gegen Baunatal und 0:0 gegen Cottbus. Sie konnten den Gästen gelassen entgegen blicken. Diese standen tatsächlich unter Druck und gingen ein wenig verkrampft in die Partie. Auch wenn Faxe es nach Abpfiff nicht gerne hörte, war die erste Halbzeit ein ordentliches Stück Arbeit und das Endergebnis fiel fifaesk zu hoch aus. Doch dazu später.
Der erste Höhepunkt gehörte den Gästen. Bereits in der 3. Minute kamen die Hausherren über die linke Angriffsseite, die Flanke landete auf dem Kopf eines Verteidigers, der sie aus dem Strafraum beförderte, doch es ertönte ein Pfiff. Weder während des Spiels, noch in der Analyse war zu klaren, welches Vergehen Ignjovskis zu dem Freistoß führte, doch Benjamin Lauth legte sich den Ball zurecht, zirkelte ihn an den Elfmeterpunkt, wo Schuster überraschend unbedrängt zum Kopfball kommt. Dieser landet jedoch weder druckvoll noch platziert in den Armen Kirschbaums.
Welche Augenkrankheit Daniel Alabi (oberes Bild links) befallen hat, sollte ein Spezialist klären.
Kurze Zeit darauf kommt die Fortuna zum ersten Angriff, doch wie Schuster zuvor auf der Gegenseite köpft David Alaba den Ball eher zurück zum Stammspieler des Tages Ralf Fährmann, der auch heute wieder die höchste Benotung seiner Mannschaft vergeben bekam. Nur wenig später kam erneut Alaba aus fast identischer Position zum Abschluss und ließ per Kopf keine Chance. 0:1, David Alaba, 18. Spielminute
Die Leipziger gaben sich nicht auf, spielten auf den Ausgleich. Einmal nicht aufgepasst startet Marotta in die Lücke und schließt blind ab. 0:2, Piero Marotta, 31. Spielminute
Auf einmal spielen bei Düsseldorf auch die Spieler abseits des Balls klug mit. Clemens zieht einen Verteidiger nach außen, Christensen den zweiten nach innen, Götze geht in den Raum zur Grundlinie, flankt zu Christensen, der sich vorbildlich in den Rücken der Abwehr geschlichen hat und sein Kopfball landet im Netz. 0:3, Kim Christensen, 42. Spielminute
It's in the game. Gegen Bremen oder Trier wären die Laufwege der beiden Spieler ohne Ball vermutlich ineinander gewesen oder Götze wäre mit dem Ball ins Aus geflitzt oder seine Flanke im Nirvana gelandet. Heute sollte es so laufen. 1:3 Torschüsse in der Halbzeit, Pausenstand 0:3.
Im zweiten Durchgang funktionierte die Leipziger Defensive wieder besser. Fortuna kam selten zum Abschluss und sollte das Heimteam noch den Ehrentreffer erzielen, wär es ein glimpfliches Resultat gewesen. Hätte, wenn und ABER. Isaac Vorsah, ein Hühne von einem Innenverteidiger, hindert Marotta daran in den Strafraum zu laufen, der Ball prallt in den leeren Raum, der Italiener deutlich wendiger läuft fast einmal im Kreis um den Verteidiger, geht aufs Tor, das Ungetüm geballter Defensivkraft wirft sich gegen ihn, doch heute war der Ball nicht einfach weg oder der Düsseldorfer flog im Bogen ohne einen Pfiff, nein, er schoss und traf. 0:4, Piero Marotta, 71. Spielminute
Dann die gigantische Chance zum Ehrentreffer. Vermutlich Lauth kommt frei auf den Weg vors Tor, Wollscheid spurtet hinterher, Lauth im Strafraum, der Innenverteidiger zupft, zerrt, rempelt, stößt, Lauth fällt, Schiri schweigt. Das Spiel läuft weiter. Man kennt diese Spiele. Das frustriert einen Spieler derartig, dass er am gegnerischen Strafraum von hinten in den Gegenspieler grätscht. Mit enormen Anlauf. Hier war gelb gnädig. Erstaunlich ist, dass es sich um einen Düsseldorfer Spieler handelte. gelbe Karte, Mario Götze, 81. Spielminute
Das war dann wohl das Zeichen zur Schlussoffensive und es erhöht Christensen. 0:5, Kim Christensen, 83. Spielminute
Und selbst dem nicht genug. Götze schießt mit seinem "Götze-Schuss". Drin. 0:6, Mario Götze, 88. Spielminute
Das hatte Leipzig nicht verdient. Geht die erste Chance rein, entsteht eine ganz andere Partie. So fällt das Ergebnis deutlich zu hoch aus.
Die Trainer nach der Partie:
Bernd R. (Leipzig): "Fortuna brauchte heute nicht einzugreifen, das lief bei den D´dorfern wie geschmiert. Und bei uns lief nur die Nase, die uns lang und schmutzig gezeigt wurde;-) So habe fertig."
Frank Götze (Fortuna): "Die Enttäuschung meines Kollegen ist verständlich. Die Tordifferenz wird zum Glück nicht über seinen Verbleib in der Liga entscheiden. Hoffentlich bedeutet dieses Spiel keinen Knacks in seiner Langzeitmotivation. Für die restliche Rückrunde wünsche ich noch ein paar Spiele, nach denen Bernd 'Glückwunsch' lesen darf!"
Danke. Wie Bernd richtig kommentierte: ich musste da wenig machen. Die Tore wären am Ende wahrscheinlich sogar gefallen, wenn ich das Pad umgedreht hätte. Faszinierend wie EA es schafft ein Spiel so zu gestalten, dass man sich bei jeder Tendenz vom Spiel verschaukelt fühlen kann :-/
Nun gebt mal nicht dem Spiel die schuld.Die Pixelheinis schießen dieTore nicht allein.Die müssen schon demendsprechend gesteuert werden.Und da war Someg nun mal weit besser als ich.