Hoffenheim. - In der Nachholpartie der 3. Bundesliga standen sich heute die TSG Hoffenheim und Fortuna Düsseldorf gegenüber. Beide Mannschaften boten beherzten Angriffsfußball und schenkten sich nichts. Bereits in der 4. Spielminute brannte es lichterloh im Hoffenheimer Strafraum. Lambertz passte den Ball quer von rechts auf das linke Fünfmeterraumeck, Marotta hielt die Fußsspitze hin, aber Yelldell war auf dem Posten und konnte mit dem Fuß klären. Nur wenige Minuten später ergab sich die nächste Gelegenheit für die Gäste. Alabi hatte sich halblinks im Sechzehner davongestohlen, den Ball auch erhalten, traf aber nur das Außennetz (10.).
Das Spiel war in der Folgezeit von langen Passstaffetten und geschicktem Verschieben bestimmt. Nach einer halben Stunde kamen dann erstmals die Hausherren zu einer Tormöglichkeit. Takyi spielte Pfefferkorn am linken Strafraumeck an, der leitete weiter auf Breu und dieser semmelte den Ball, bedrängt von Schachten und Alabi hoch in den Hoffenheimer Nachthimmel. Das war es bis zur Pause dann schon mit Torgefahr für die TSG. Kurz vor der Halbzeit gingen stattdessen die Gäste in Führung. Marotta schickte am Mittelkreis Götze steil, der lieferte sich ein Laufduell mit Mathijsen, gewann den Zweikampf und schob den Ball überlegt ins rechte untere Eck (44.).
Nach dem Wechsel kam die TSG dann besser ins Spiel und setzte die Fortuna gehörig unter Druck. Die erste große Torchance bietet sich Pfefferkorn nach einer guten Stunde Spielzeit. Takyi schickte den von rechts kreuzenden Mitspieler in den Gästestrafraum und der Schuss aus zentraler Position strich nur Zentimeter vorbei am Gehäuse von Kirschbaum (63.). Doch umgehend wurde die Mühe der Gastgeber belohnt. Kirschbaum legte den Abstoß zu Schmitz nach rechts. Der Außenverteidiger wird von Takyi unter Druck gesetzt und passte nach Innen zu Wollscheid. Doch Pfefferkorn schaltete schnell, luchste dem Verteidiger den Ball ab und kam so zum Torabschluss. Der Offensivspieler trat dabei in den Boden, wodurch der Ball zwar extrem langsam wurde, aber auch eine Bahn nahm, mit der kein Akteur auf dem Rasen gerechnet hätte. Die Kugel kullerte quasi in Zeitlupe ins Eck (64.) und ließ Kirschbaum nicht den Hauch einer Abwehrchance. Das Tor beflügelte die Hoffenheimer und besonders Pfefferkorn. Auch die nächste Chance gehörte dem heute fleißigen jungen Stürmer. Von der Strafraumgrenze in Szene gesetzt, bot sich ihm eine Schusschance, die Alabi zunächst abblockte. Doch Pfefferkorn kam erneut an den Ball, konnte schießen, verfehlte aber per Flachschuss das Gehäuse (71.) erneut knapp.
Die Schlussviertelstunde brach an und die Gäste aus Düsseldorf waren gefragt, wollten sie das Spiel am Ende nicht auch noch verlieren. Und tatsächlich berappelten sich die 95er noch einmal. Torjäger Marotta selbst leitete den Angriff ein, der die erneute Wende brachte. 30 Meter vor dem Tor spielte er den Ball von halblinks quer in die Mitte auf Lancos. Der Mittelfeldspieler konnte die Kugel an Bastürk vorbei in den Strafraum legen, wo Götze wartete und die Kugel vorbei an Yelldell ins Netz hämmerte (76.). Doch damit nicht genug. Düsseldorf schien aus den Fehlern des Spieles gelernt zu haben und ließ nicht wieder locker. Keine fünf Minuten später bewies David Alaba Auge. Mit einem feinen Querpass vom linken Flügel auf Lancos, leitete er den dritten Treffer der Gäste ein. Lancos, völlig ungedeckt, hatte wenig Mühe, das Leder von der Strafraumecke aufs Hoffenheimer Tor zu bringen. Der Ball schlug unhaltbar im linken Eck ein und besiegelte die Niederlage der TSG endgültig (80.).
Die Fortuna punktet erneut und sammelt fleißig für den einstelligen Tabellenplatz. Hoffenheim erleidet einen kleinen Rückschlag, kann diesen mit besserer Chancenverwertung in den kommenden Nachholspielen aber korrigieren.
Stimmen zum Spiel Milad B. (TSG): "Verdiente Niederlage! Wir haben von der 1. Minute an nicht ins Spiel gefunden, durch Dusel unser Tor geschossen. Alles andere als eine Niederlage wäre nicht fair. Glückwunsch nach Düsseldorf!"
Martin E. (Fortuna): "Ein über weite Strecken gutes Spiel meiner Mannschaft. Lediglich Mitte der zweiten Halbzeit haben wir die Zügel etwas aus der Hand gegeben, konnten das aber in der Schlussphase wieder gerade biegen."