FC St. Pauli – SV Wehen Wiesbaden 3:6



  • Pander
    deCoo

    1. Liga - 33. Saison - 9. Spieltag

    Scienza (2)
    Asano (1)
    (1) Osimhen
    (1) Hollerbach
    (1) Marmoush
    (1) Dembélé
    (1) Simons
    (1) Frimpong
    Zuschauer: 30.200

    S P I E L B E R I C H T

    Effizienz schlägt Kontrolle: Wehen Wiesbaden entführt drei Punkte vom Millerntor


    In einem torreichen und unterhaltsamen Spiel setzte sich der SV Wehen Wiesbaden mit 6:3 beim FC St. Pauli durch. Während die Gastgeber über weite Strecken die Kontrolle über das Spielgeschehen besaßen, schlugen die Gäste mit eiskalter Konsequenz aus nahezu jeder gefährlichen Aktion Kapital.

    St. Pauli begann die Partie mit viel Ballkontrolle (53 % Ballbesitz, 165 gespielte Pässe), konnte die Überlegenheit im Mittelfeld jedoch zunächst nicht in zwingende Torchancen ummünzen. Ganz anders präsentierte sich der SVWW: Die Gäste nutzten ihre Umschaltmomente gnadenlos und lagen nach nicht einmal 35 Minuten durch Treffer von Dembélé (16.), Xavi Simons (24.) und Marmoush (33.) mit 3:0 in Führung – bei gerade einmal vier ernstzunehmenden Offensivaktionen bis dahin.

    Das Team von Trainer Pander ließ sich trotz des Rückstands nicht entmutigen. Nur zwei Minuten nach dem dritten Gegentor verkürzte Scienza (35.) auf 1:3. Spätestens nach dem sehenswert herausgespielten Treffer von Asano (58.) zum 2:3 keimte Hoffnung am Millerntor auf. Doch genau in dieser Phase der Drangperiode der Hausherren bewies Wehen Wiesbaden erneut seine Kaltschnäuzigkeit: Osimhen (67.) und Frimpong (76.) stellten den alten Abstand wieder her, ehe Scienza mit seinem zweiten Treffer (79.) das Spiel noch einmal kurzzeitig offen gestaltete. Hollerbach setzte in der 87. Minute den Schlusspunkt einer Partie, in der St. Pauli letztlich trotz passsicherer Vorstellung und ähnlicher xG-Werte (3,9 zu 4,2) am Ende leer ausging.

    Auffällig war auch das intensive Zweikampfverhalten auf beiden Seiten: Während St. Pauli mit 25 geführten Duellen das aktivere Team war (7 davon gewonnen), zeigte sich Wiesbaden mit zehn gewonnenen Zweikämpfen äußerst effektiv. Auch in puncto Balleroberungszeit (12 Sekunden) blieb man im Schnitt nur minimal hinter dem Heimteam (11 Sekunden) zurück – ein weiterer Beleg für die konzentrierte Defensivleistung.

    Zum Spieler des Spiels avancierte St. Pauli-Stoßstürmer Bülter, der mit zwei Vorlagen und unermüdlichem Einsatz im Sturmzentrum brillierte (Note 8,6) – auch wenn er selbst nicht in die Torschützenliste eingreifen konnte.

    Unterm Strich geht der Sieg für den SV Wehen Wiesbaden auch in der Höhe in Ordnung. St. Pauli zeigte Moral und ließ in puncto Spielkontrolle nichts vermissen – letztlich aber fehlte die letzte Konsequenz im eigenen Strafraum wie auch vor dem gegnerischen Tor.