SV Wehen Wiesbaden – TSG 1899 Hoffenheim 6:3



  • deCoo
    Starsemml

    1. Liga - 33. Saison - 12. Spieltag

    Simons (1)
    Dembélé (4)
    Marmoush (1)
    (3) Isak
    Zuschauer: 60.000

    S P I E L B E R I C H T

    Dembélé-Festspiele bei vogelwildem Kick!


    Es war ein Fußballfest, das wohl allen Zuschauern in den Knochen stecken wird – und den Hoffenheimern wohl noch lange in den Albträumen. Was sich am Donnerstagabend in der BRITA-Arena abspielte, war ein Spektakel der Extraklasse, ein Match, das den Begriff der kontrollierten Offensive ad absurdum führte und dem SV Wehen Wiesbaden einen denkwürdigen 6:3-Kantersieg gegen eine phasenweise völlig überforderte TSG 1899 Hoffenheim bescherte.

    Dabei begann die Partie erstaunlich ausgeglichen. Beide Teams, bekannt für ihre spielerische Klasse, neutralisierten sich zunächst im Mittelfeld. Ballbesitz (48% - 52%) und Pässe (142 - 141) lagen fast gleichauf, die Balleroberungszeiten von 11 zu 12 Sekunden deuteten auf ein hohes Pressing beiderseits hin. Doch dann kam die Dembélé-Show!

    Der Wirbelwind des SVWW schlug erstmals in der 22. Minute zu und brachte sein Team mit 1:0 in Führung. Nur sechs Minuten später erhöhte der quirlige Xavi Simons auf 2:0 (28.), und noch ehe die TSG-Defensive realisieren konnte, was geschah, legte Dembélé in der 30. Minute zum 3:0 nach. Die Hoffenheimer waren völlig von der Rolle, ihre Abwehr glich einem offenen Scheunentor. Und Dembélé? Der hatte noch nicht genug! In der 40. Minute schnürte er seinen dritten Treffer des Abends und ließ das xGoals-Konto des SVWW auf absurde 4,6 hochschnellen – ein klares Indiz für die erarbeiteten Großchancen.

    Doch wer dachte, das Spiel sei gelaufen, hatte die Rechnung ohne Isak gemacht. Kurz vor der Pause, in der 44. Minute, gelang dem Hoffenheimer der Anschlusstreffer zum 4:1. Und unmittelbar nach Wiederanpfiff, in der 47. Minute, legte er zum 4:2 nach. Plötzlich kehrte die Hoffnung bei den Kraichgauern zurück, die zwischenzeitlich elf Schüsse abgegeben hatten, genau wie der SVWW.

    Doch dieses Spiel war ein wahres Auf und Ab der Gefühle. Marmoush stellte in der 62. Minute den alten Abstand wieder her (5:2), nur um zwei Minuten später erneut von Isak (5:3) korrigiert zu werden. Ein Hattrick des Schweden – eine beeindruckende Leistung in einem so vogelwilden Spiel! Doch den Schlusspunkt setzte, wie sollte es anders sein, Dembélé. In der 67. Minute markierte er seinen vierten Treffer des Abends, das 6:3, und krönte sich damit zum unumstrittenen Spieler des Spiels mit einer fabelhaften Note 10,0. Die Zweikämpfe, von denen beide Teams jeweils 8 gewinnen konnten (von 23 aufseiten Wiesbadens und 29 aufseiten Hoffenheims), zeigten, dass es trotz des Offensivspektakels auch um jeden Ball gekämpft wurde.

    Am Ende bleibt ein denkwürdiger Abend, der die Offensivpower des SV Wehen Wiesbaden eindrucksvoll unter Beweis stellte und der TSG 1899 Hoffenheim klar aufzeigte, dass man in der Defensive noch einiges aufzuarbeiten hat. Man darf gespannt sein, welche Taktik die Trainer aus diesem Spektakel für die Zukunft ableiten werden.