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| Agu (1) Tella (1) Embolo (1) Brobbey (2)  |  (3) Hollerbach | |||
Wanner dirigiert, Hollerbach trifft: Hansa gewinnt wildes ScheibenschießenEin Sieg, der sich lange ankündigte, zwischenzeitlich kurios wackelte und am Ende doch souverän war. Der F.C. Hansa Rostock hat Dynamo Dresden in einem phasenweise irren Spiel mit 5:3 (3:0) niedergerungen. Nachdem die Kogge die Anfangsphase verschlief und Dynamo munter aufspielen ließ, brach ein Doppelschlag den Bann und leitete eine Gala ein, die nur von der beeindruckenden Effizienz eines einzelnen Dresdners unterbrochen wurde. Am Ende steht ein verdienter Sieg, der aber mehr Arbeit war als nötig. Dabei gehörte die erste Viertelstunde klar den Gästen. Hansa fand keinen Zugriff und lief der Musik hinterher. Doch mit dem Führungstreffer durch Brian Brobbey (23.), der den Ball über die Linie drückte, war der Schalter umgelegt. Plötzlich lief der Ball wie am Schnürchen. Angetrieben vom überragenden Paul Wanner, spielten sich die Hausherren in einen wahren Rausch. Felix Agu (31.) und Nathan Tella (33.) sorgten mit einem blitzsauberen Doppelschlag für eine komfortable 3:0-Pausenführung, die angesichts der plötzlichen Dominanz auch in der Höhe verdient war. Wer nach der Pause mit dem 4:0 rechnete, sah sich getäuscht. Hansa agierte fahrig, und Dresden hatte Benedikt Hollerbach. Der Stürmer (53.) bestrafte die erste Nachlässigkeit. Zwar stellte Brobbey (63.) mit seinem zweiten Treffer den alten Abstand wieder her, doch Hollerbach (71.) hatte erneut die Antwort. Plötzlich stand es nur noch 4:2. Doch Hansa blieb das bessere Team, fand immer wieder Lücken und machte durch den eingewechselten Breel Embolo (88.) den Deckel drauf. Dass Hollerbach (89.) mit seinem dritten Streich nur noch Kosmetik betrieb, passte ins Bild dieses wilden Nachmittags. Ein Blick auf die Statistik entlarvt die wahre Geschichte: Hansa war die klar dominierende Mannschaft. Mit 59% Ballbesitz und einer erdrückenden Zweikampfbilanz (16 gewonnene Duelle von 25, Dresden nur acht von 16) diktierte die Kogge das Geschehen. Besonders beeindruckend: Die Rostocker eroberten den Ball in blitzschnellen fünf Sekunden zurück (Dynamo: acht). Das Verrückte: Trotz Hansas optischer Überlegenheit (10:8 Schüsse) waren die xGoals-Werte (3,8 zu 3,7) fast identisch. Ein klares Indiz dafür, dass Hollerbach im Alleingang für Weltklasse-Effizienz sorgte, während Hansa den Sieg über die spielerische Dominanz und die Hoheit in den Duellen erzwang. Spieler des Spiels: Paul Wanner (F.C. Hansa Rostock). Obwohl Dresdens Hollerbach mit einem Hattrick glänzte, war Wanner der unumstrittene Taktgeber. Mit zwei genialen Vorlagen und einer unermüdlichen Präsenz im Mittelfeld war er der Architekt dieses Sieges und verdiente sich die Traumnote 10,0.  | ||||

