2. VDFB-Pokal Hauptrunde


  • Die 2. VDFB-Pokal Hauptrunde stand ganz unter dem Motto "Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen.

    Am Sonntag abend 28.09.2003 um 18 Uhr endet diese 2. Pokal Hauptrunde und nachdem bereits die Mehrzahl aller Spiele absolviert wurden, lässt sich auch ein leicht positives Fazit ziehen. Viele Trainer haben mit Hinblick auf Runde 1 die Notwendigkeit erkannt, ihre Spiele rechtzeitig auszutragen. Leider bekommt man als Pokalleiter, (zum Glück bisher der einzigste Fall als solcher) aber auch zu hören, nachdem man die Trainer der noch offenen Begegenungen anschrieb, dass doch eigentlich überhaupt nicht bekannt gewesen wäre, dass der Pokal bis Sonntag gespielt sein müsste. Ferner geht es sogar noch soweit, dass angeblich nirgendwo stünde wann überhaupt Pokal ist. Der Gipfel der Unverfrorenheit war dann aber meines Erachtens diese Aussage des besagten Coaches: " Ist echt blöd gemacht - sorry aber ich denke es checkt kaum einer wann Pokal ist ..." Also entschuldigt bitte ihr 28 Trainer da draußen die ihr schon Euere 2. Runden-Matches gespielt habt. Auch ein großes Sorry von mir als Pokalleiter an die weiteren 3 Trainer, deren Begegnungen noch offen sind, sich ein jeder doch schon mal via TV bei mir gemeldet hat. Nur du lieber ........ aus ........ willst angeblich von alle dem nichts gehört und gewusst haben! Na dann bleibt nur noch eins zu wünschen. Träume weiter.

    Nach diesen klaren Worten, die aber auch mal sein mussten, hier nun ein Nachbericht über die bereits 14 von 16 gespielten Begegnungen.
    Ausgeschieden sind bisher 4 Bundesligisten, 3 Zweitligisten, 3 Vereine aus der Regio Nord und 4 Vereine aus dem Regionalliga Süden.


    Bundesliga gegen Bundesliga


    Mit der Begegnung Bayer 04 Leverkusen gegen den 1. FC Kaiserslautern stand bereits ein erstes Topspiel dieser 2. Pokal-Hauptrunde auf dem Programm. Die Roten Teufel aus Kaiserlautern diktierten zwar über weite Strecken das Spielgeschehen, mussten jedoch am Ende den Vorzug der cleveren und vielleicht an diesem Tag auch etwas glücklicheren Mannschaft vom Niederrhein lassen. Somit genügte dem Team von Trainer Peter Mandrella auch an einem aus ihrer Sicht vermeindlich schlechteren Tag ein knapper 3:2 Erfolg, um wie schon im Vorjahr ins Achtelfinale einzuziehen.

    In einem weiteren Bundesligaduell stand mit den Stuttgarter Kickers und Waldhof Mannheim ein echtes Derby auf dem Spielplan. Der Neuling blieb auch im 6. von bisher 7 Spielen unter Trainer Christian Hennicke erfolgreich. Scheinbar hat das Team die Umstellung von Mync auf Hennicke hervoragend verkraftet. Von den Waldhöfern hätte man sich jedoch nach dem souveränen 6:0 Erstrundenerfolg über die Münchner Löwen eine stärkere Leistung gewünscht, doch blieben sie an diesem Tag ihren Fans so einiges schuldig.

    Im wahrsten Sinne des Wortes "kurzen Prozess" machten die Zebras im heimischen Wedaustadion mit Hansa Rostock. Die Norddeutschen, (immerhin in der vergangenen Saison Tabellendritter hinter den Topteams Duisburg und Leverkusen) die in dieser bisherigen Bundesligasaison einfach nicht in den Tritt kommen wollen, vergaben auch noch kläglich die wenigen Konterchancen die sie sich so herrlich herausgespielt hatten. 5x Mpenza, 2x Ahanfouf und 1x Kazior lauteten am Ende die Torschützen für einen deutlich verdienten 8:2 Erfolg des MSV.


    Bundesliga gegen Zweite Liga


    Um ein Haar und der Tabellenvorletzte der 2. Liga, der SV Werder Bremen wäre in das Achtelfinale des diesjährigen Pokalwettbewerbs gestoßen. Das dies jedoch nicht so sein sollte verdanken die Mannen von Werder-Coach Danny Bongart dem Stuttgarter Kevin Kuranyi der mit dem Tor des Tages seinen VfB auf die Siegesstraße brachte. Dennoch können die Kicker von der Weser zumindest den finaziellen Ausfall weiterer Runden wohl enigermaßen verkraften, denn mit einem Vereinsvermögen von knapp 3,2 Mio nagen die Werderaner nicht gerade am Hungertuch der Liga.


    Amateure gegen Bundesliga


    In einem ausverkauften Cottbuser Stadion der Freundschaft, sahen die 20.500 Zuschauer zumindest in der ersten Hälfte eine vor allem im Abwehrverbund gestärkte Heimelf. Einzig und allein Bayern-Neuzugang Roy Makkay erzielte nach 25 Minuten den 1:0 Führungstreffer für die Münchner. Nach dem Seitenwechsel kamen dann die Gäste aber besser ins Spiel und zogen durch Tore von Mehmet Scholl und Roque Santa Cruz auf 3:0 davon. Mit dem 1:3 schafften die Kicker aus der Lausitz zwar noch kurzfristg den Anschlusstreffer, mussten jedoch wenig später ein weiteres Gegentor durch Santa Cruz hinnehmen. Für Bayern Trainer Matthias Bönisch bedeutete das Erreichen des Achtelfinals den größten Erfolg in seiner knapp 2-jährigen VDFB-Amtszeit.

    Die Regionalliga Nord wird immer mehr zum Schrecken der Profi-Klubs. Waren es unlängst die Spieler vom KFC Uerdingen, die bereits in Runde 1 auf sich aufmerksam machten, so spricht man heute über eine Stadt aus dem hohen Norden der Republik, die unlängst einen noch vor der Saison hochgehandelten Meisterschaftskanditaten der 1. Liga aus dem Wettbewerb kickte. Die Rede ist vom KSV Holstein Kiel. Die Nordlichter, die wie könnte es auch anders sein von einem waschechten Bajowaren aus Mündling trainiert werden, gelten jedoch in Insiderkreisen längst nicht mehr als ein Regionalliga Verein mit nur Durchschnittsstärke. In diesem Verein, der letzte Saison nur um haaresbreite den Aufstieg in den bezahlten Profifußball verpasste, wird längst professionell gearbeitet. Doch scheinbar haben sich diese Machenschaften nicht bis zur hessischen Diva vom Main herumgesprochen. Eintracht Coach Alexander Konrad musste in der bitteren Stunde seiner Niederlage neidvoll anerkennen: "In dieser Form müssen sich noch einige Teams vor Kiel in Acht nehmen. Sie haben clever gespielt und stehen nicht umsonst auf einem Aufstiegsplatz in der Regionalliga. Die Konter haben uns dann das Genick gebrochen".


    Amateure gegen Zweite Liga


    Ein weiteres Team aus dem Regionalliga Norden ist der 1. FC "Eisern" Union Berlin. Die bisher wohl größte Überaschung, so sind sich auch die Experten einig, ist die derzeitige Tabellensituation der Berliner. Ungeschlagener Tabellenführer nämlich können sich die Hauptstädter auf die Fahne schreiben. Und das mit allem Anstand und Respekt. Lautete das erklärte Saisonziel doch nur oben mitspielen, so ist die derzeitige Stimmung im Umfeld des Vereins an der Alten Försterei nahezu ausgelassen. Das man nun schließlich in Runde 2 einen Erstligaabsteiger mit 0:1 nach Hause schickte, daran glaubten jedoch die wenigsten. Für Union Coach Oliver Esklavon ist die Situation, ohne dabei überheblich zu wirken jedoch eindeutig. Die sehr gute Vorbereitungs und unzähligen Trainingsspiele gegen meinen alten Freund und Weggefährten Frank "Someg" Götze, seines Zeichens Trainer von Fortuna Düsseldorf waren es, die nicht minder zur jetzigen Situation beitrugen. Auf einmal stimmte auch das entsprechende Timing vor dem Tor, sei es in Abwehr oder Sturm." Wie wahr, wie wahr. Zur INFO: Ganze 49 Punkte aus 17 Pflichtspielen stehen 61 erzielten und nur 11 !!! erhaltenen Treffern gegenüber. Nebenbei gilt noch zu erwähnen, dass das Team nun auch im Achtelfinale des VDFB-Pokals steht. :-)

    Die nächsten beiden Begegnungen sind schnell erzählt. Mit dem FC Schönberg 05 und Fortuna Köln, sowie dem SV Wacker Burghausen und Paderborn 07, standen sich jeweils 2 Vereine gegenüber deren Zielsetzungen nicht unterschiedlicher sein konnten. Auf der einen Seite die beiden Regio-Teams aus Nord und Süd, auf der anderen Seite Fortuna Köln, derzeit Rang 4 und Paderborn souveräner Tabellenführer der 2. Liga. Der Ausgang ist bekannt. Der Oberliga-Ost Aufsteiger aus Schönberg zog am Ende mit 2:5 den kürzeren, der SV Wacker Burghausen geriet gar bitterböse mit 0:6 gegen die Ostwestfahlen unter die Räder. Doppelt bitter für die Oberbayern, da man nun mit dem selben Ergebnis aus dem Pokal flog, mit dem man in der 1. Runde noch Darmstadt 98 aus dem Wettbewerb kegelte.

    Noch ein Spiel mit Regional- bzw. Zweitliga Charakter war die Partie SSV Reutlingen gegen VfB Leipzig. Die Reutlinger, die in der vorherigen Runde noch knapp mit 3:2 über den Sportclub Verl erfolgreich waren, mussten nun nach dieser auch in der Höhe deutlichen Niederlage alle weiteren Pokalträume platzen lassen. Einzig und allein der Schatzmeister der Reutlinger freute sich in Anbetracht der Zusatzeinnahmen aus dieser Runde über ein mehr als ausverkauftes Stadion.

    Wie bereits weiter oben erwähnt gilt die Regio Nord als Favouriten Schreck unter den 54 weiteren VDFB-Teams. Hier wird nun die Leidensgeschichte einer ehemals so Ruhm- und Traditionsreichen Mannschaft aus dem hohen Norden erzählt. Von einem durch unzählige Trainerwechsel und Abstieg gekennzeichneten Hamburger Sportvereins erhoffte man sich, gerade durch die Neuverpflichtung von Andreas Weiss, dass er dem Team in diesem vermeindlich lösbaren Pokalspiel gegen die ehemalige Werkself aus Uerdingen neue Impulse einhaucht, umso seine Mannschaft ins Achtelfinale zuführen. Das dieses Unterfangen am Ende einen anderen Ausgang nahm, war nicht zuletzt der Verdienst eines Mannes, der seit knapp über einem Jahr hervoragende Arbeit in Krefeld leistet. Sein Name Markus Franz. Vielen nicht nur aus Forumskreisen auch als "der Schädel" bekannt. :-) Doch seine Arbeit gibt ihm anscheinend recht, denn verbunden mit einer Beliebtheitsskala konnte der KFC seit seiner Übernahme am 24.06 vergangenen Jahres einen Fan-Zuwachs von immerhin (+2) verbuchen.

    Mit der Begegnung SpVgg Elversberg gegen 1. FC Saarbrücken schließt sich der Kreis der Teams, die im direkten Aufeinandertreffen von Amateuren gegen Zweite Liga für Furore sorgten. Für die Gastgeber aus Elversberg, die zwar auch einen Zweitligisten in Runde 1 aus dem Wettbewerb warfen, jedoch ausnahmsweise einmal nicht aus der Regionalliga Nord stammen, war mit diesem 1:4 am Ende der Traum vom Pokalglück relativ schnell ausgeträumt. Schon nach 20 Minuten nämlich stand es aus Sicht der zueletzt in Liga-Süd so starken Hausherren 0:3. Der Rest war dann reine Formsache, denn außer einem Ehrentreffer für die Heimmannschaft und dem weiteren 1:4 für Saarbrücken sollte sich nichts mehr dramatisches abspielen im Elversberger Waldstadion an der Kaiserlinde.


    Amateure gegen Amateure


    Willkommen in der Arena auf Schalke! Hier kam es zum Aufeinandertreffen zweier Altmeister und alter Fanfreundschaften (bisher leider beides nicht gesehen in der VDFB *g*). Die Königsblauen, die nach dem Trainer Hick-Hack um Sascha Leck nun langsam wieder in die Erfolgsspur zurückfinden, überzeugten vor allem durch ihr engagiertes Flügelspiel und druckvolles Pressing. Jedoch mussten die Anhänger der Knappen bis zur 43. Minute warten, ehe das erlösende 1:0 bejubelt werden durfte. Der Isländer Gudjonsson traf nach schöner Flanke zum nicht unverdienten Führungstreffer. 3 weitere Treffer sollte dann in Hälfte 2 folgen und so dem FC Schalke 04 nach dem letztjährigen Erstrundenaus, nun das Erreichen der nächsten Runde beschehren.
    Sprichwörtlich Taufrisch und noch eben kurz vor Redaktionsschluss eingetroffen ist die Begegnung zwischen Tennis Borussia Berlin und Hannover 96. Die Neumann-Schützlinge, die eigentlich schon im festen Glauben im Achtelfinale standen, konnten nach dem Eklat um Hannover 96 (wir berichteten ausführlich darüber) nun auch aus eigener Kraft das Erreichen der nächsten Runde feiern. Vor nur wenigen Minuten erfreute ein heißumjubelter 3:2 Erfolg über die Niedersachsen die Anhänger und Fans von Tennis Borusia Berlin.

    Wir müssen jetzt erstmal nachdenken. Nachdenken bedeutet, dass man über alles mögliche nachdenkt.