



Der 1. FC Dynamo Dresden und sein Trainer Stefan Berndt werden aufgrund grober Unsportlichkeit und recht unfairen Verhaltens mit Ausschluss aus dem kommenden Pokalwettbewerb 2004 bestraft. Die ausgesprochene Sperre ist somit für 1 Spielzeit!!!
Ansonsten fällt die Bilanz auf den vergangenen Pokalwettbewerb recht unterhaltsam aus. In insgesamt 71 Spielen fielen 385 Tore. Das ist ein Durchschnitt von annähernd 5,5 Toren pro Spiel. Dabei mussten nur ganze 3 Spiele durch Wertungen am grünen Tisch entschieden werden.
Qualifikationsrunde
In dieser Quali-Runde standen sich 18 Regionalligisten aus Nord und Süd gegenüber. Lediglich ein reines Nord-Süd Duell gab es, dass zu Gunsten der Norddeutschen entschieden wurde. Hier setzte sich der FC Schalke 04 relativ deutlich mit 6:1 gegen Regionalligaaufsteiger und VDFB-Neuling TSG Hoffenheim durch. 20 weitere Regionalligisten kamen via Freilos automatisch in die 1. VDFB-Pokal Hauptrunde.
1. Runde
In dieser 1. Hauptrunde griffen nun erstmals auch 1. und 2. Liga ins Geschehen ein. Bereits die Segel streichen mussten nach dieser Runde vier Bundeslisten. Davon betroffen waren die Arminia aus Bielefeld, der SC Freiburg, 1860 München sowie Vorjahresfinalist VfL Wolfsburg. Mit Ausnahme des späteren Bundesligaabsteigers 1. FC Magdeburg und dem gewerteten Spiel FC Schönberg gegen LR Ahlen, konnten sich alle weiteren Erstligisten mehr oder weniger deutlich durchsetzen und somit eine Runde weiter ziehen. Haarscharf dem Erstrundenaus entkommen war der Abstiegsgefährdete FC Hansa Rostock. Der Ostseeklub erzitterte sich am ausverkauften Bökelberg gegen Regionalligist Borussia Mönchengladbach ein mehr als schmeichelhaftes 2:1. Für weitere Überraschungen sorgte TeBe Berlin mit einem 3:2 Erfolg über den VfL Bochum, die SpVgg Elversberg mit einem 4:1 über Ex-Zweitligisten 1. FC Köln, sowie der KFC Uerdingen und der 1. FC Nürnberg mit Siegen über Osnabrück und den VfR Mannheim. Am Ende sorgten 145 Treffer in 32 Spielen für jede Menge Furore in dieser 1. Pokal Hauptrunde.
2. Runde
Das Topspiel der 2. Runde sollte es werden. (Hasenöhrl) mit Mainz 05 gegen (Berndt) Dynamo Dresden. Zur Auflösung: Das Spiel fand nie statt und wurde schließlich zu Gunsten der Dresdner gewertet. Favoritensiege landeten auch Bayer 04 Leverkusen, sowie der MSV Duisburg, damals noch unter Leitung von Pascal Rimbach. Im Altmeisterduell deklassierten die Schalker Knappen den Club aus Nürnberg mit 4:0. Überraschungssiege landeten der KFC Uerdingen mit 3:2 über den HSV, sowie Eisern Union Berlin mit 3:2 über Jahn Regensburg. Die größte Sensation vollbrachte jedoch Holstein Kiel. Die Norddeutschen bezwangen im heimischen Holstein-Stadion den Bundesligisten Eintracht Frankfurt mit 4:2. Mit Beendigung dieser 2. Runde, in der insgesamt 81 Treffer fielen zogen sechs Erstligisten, fünf Zweitligisten und fünf Mannschaften aus dem Norden der Regionalliga ins Achtelfinale ein. Bemerkenswert, dass kein Team aus dem Regionalligasüden die Runde der letzten 16 Mannschaften erreichte!
Achtelfinale
Die Bayern zu Gast bei Union Berlin. Das Spiel des Jahres an der alten Försterei - 5:4 nach 120 Minuten und am Ende unbänndiger Jubel beim Regionalligisten - Ausnahmezustand. Deutlich außerdem der 6:1 Erfolg der Kieler über den bis dato so souverän aufspielenden KFC Uerdingen. Weitere Favoritensiege landeten auch die drei zu den Titelanwärtern zählenden Mannschaften aus Duisburg, Leverkusen und Dresden. 16 Teams erzielten in 8 Spielen immerhin ganze 57 Treffer.
Viertelfinale
Der VfB Stuttgart zog mit 1:6 in der BayArena den kürzeren, während zeitgleich die Pokalmannschaft der Stunde, Holstein Kiel den späteren Erstligaabsteiger Stuttgarter Kickers mit 6:1 nach Hause schickte. In zwei weiteren Begegnungen sollte es da schon spannender zu gehen. Der 1. FC Union Berlin musste sich ebenso wie der Paderborner SC am Ende relativ knapp Ihren jeweils klassenhöheren Gegnern, dem MSV Duisburg und Dynamo Dresden geschlagen geben.
Halbfinale
Im Halbfinale dann die drei Teams unter den letzten vieren, die auch schon zu Beginn des Wettbewerbes als mögliche Halbfinalteilnehmer gehandelt wurden. Das erste Semifinale lautete Dynamo Dresden gegen den MSV Duisburg. Die Meidricher seit wenigen Wochen mit neuem Coach versuchten es dem dreimaligen Finalteilnehmer aus Sachsen so schwer wie möglich zu machen. Doch am Ende behielten die Mannen von Dynamo-Coach Stefan Berndt mit 4:2 die Oberhand. Im zweiten Semifinale wusste der haushohe Favorit vom Niederrhein noch kurze Zeit vor der Begegnung nicht, dass man am Ende den wohl höchsten Pokalsieg der Vereinsgeschichte landen würde. Mit Vorschusslorbeeren überschüttet nämlich, zogen bravouröse Holstein Kieler mit jeweils 2 Siegen über Regional- bzw. Erstligisten in dieses Halbfinale ein. Das man schließlich mit Pauken und Trompeten, sprich 14 Gegentoren genauso spektakulär aus dem Pokal ausschied, wie man Runde um Runde zuvor für Furore sorgte, passt irgendwie in das Bild das der Pokal doch eigene Geschichten schreibt.
Grande Finale
Alles andere als es die Überschrift versprach wurde das sogenannte Saisonhighlight dieses Wettbewerbs. Zwar konnten die Rahmenbedingungen für beide Teams nicht besser sein, denn die Liga war bereits abgeschlossen und beide Mannschaften konnten sich nahezu ideal auf dieses Endspiel vorbereiten. Als dann am 04.12.2003 das lange Zeit angepriesene Finale steigen sollte kam es schließlich zum Eklat. (Aber darüber wurde ja bereits in aller Ausführlichkeit am Anfang dieser News berichtet).