
flame (Carsten Alber) | (Thorsten Schroiff) eViL | |||
Banza (4) Voronin (1) | (3) Xie (2) Driller (1) Juric | |||
Heute trafen die alten Trainer-Hasen Carsten Alber (Leipzig) und Thorsten Schroiff (Aachen) aufeinander. Beide kannten sich schon sehr lange und darum versprach dieses Duell des 5. (Leipzig) gegen den 6. (Aachen) einiges an Spannung. Beide Torverhältnisse sprachen für einen guten Angriff, aber jedoch auch für eine sehr schwache Abwehr. Es waren einige Tore zu erwarten... davon konnte man auch nach dem 6:0 Hinspielerfolg der Aachener ausgehen. Und es wurde ein "Jahrhundertspiel"... aber alles von Vorne :) Das Stadion war sehr gut gefüllt. Beide Trainer hatten nichtsmehr zu verlieren und so sollte einem schönen und offensiv geführten Spiel nichtsmehr im Wege stehe... Das Spiel begann... Leipzig wollte direkt von Beginn an zeigen wer Herr im eigenen Hause sein sollte. Tolle Spielszenen wurden den Fans geboten. Aber leider nur von Seiten der Leipzscher. Folgerichtig sollte auch das frühe Tor erzielt werden, allerdings gibts da so nen Spruch, denn wer seine Chancen nicht reinmacht, der wird bestraft... und so erzielte Xie Hui mit einem fulminanten Schuss in den oberen Winkel das 1:0 für die Gäste aus Aachen. Geschockte Gesichter bei Herrn Alber. Doch zu früh gefreut und im fast direkten Gegenzug konnte Banza zum 1:1 einschieben. Er nutzte hierbei einen Lapsus von Marek Nikl, der über den Ball schlug. Hochverdient kann man da nur sagen! Leipzig drückte nun weiter aufs Tempo. In der 18. Minute war es dann Andreij Voronin, der einen Seitfallzieher an den Pfosten setzen konnte, aber dann doch im Aufstehen schneller reagierte als Benkert und das 2:1 für die Gastgeber markierte. Und so spielte Leipzig weiter nach vorne. Aachen konnte sich überhaupt nicht befreien. Carsten hat sein Team wahrscheinlich lange nichtmehr so souverän auftreten sehen... und es sollte sich auch nichts ändern. Immer wieder Leipzig mit Chance hier und Chance da. Und irgendwann fiel dann das 3:1 durch den heute überragenden Banza. Aachen schien sich aufgegeben zu haben und Trainer Schroiff hatte es sich schon auf seiner Trainerbank bequem gemacht, weil er selber nichtmehr an irgendetwas glaubte heute. Und kurz vor dem Pausenpfiff konnte der "Lieblingsspieler" von Trainer Schroiff und ganz Aachen noch das 4:1 nachlegen. Da war der Drops wohl gelutscht und Aachen hatte noch eine Halbzeit Debakelmenü vor sich. Trainer Schroiff wußte nichts mehr seinen Mannen zu sagen, selbst Beruhigung wäre nicht angebracht gewesen. Trainer Alber rieb sich das Fäustchen und freute sich wie ein Erlkönig ;) Die Aachener Spieler trotteten mit hängenden Köpfen Richtung Anstosspunkt. Das 4:1 wog sehr sehr schwer auf ihren Schultern und sie trauten sich nicht Richtung Fanblock der Aachener zu schauen. Leichtfüßig, ja sogar mit einer gewissen Eleganz tänzelte Trainer Alber zu seiner Bank. Das Spiel begann. Leipzig versuchte das Spiel wieder sofort an sich zu reißen. Die gelang auch anfangs. Eine Riesenchance durch Voronin konnte Torwart Benkert gerade noch so entschärfen. Aachen versuchte nun, das Ergebnis ein wenig freundlicher zu gestalten und legte nochmals einen Gang zu. Irgendwie schien langsam aber sicher Überheblichkeit auf Seiten der Sachsen einzutreten. Die konnte man nutzen, wenn die Konzentration zurückkäme. Und das wurde versucht. Das Spiel wurde erst beruhigt um dann mit schnellen präzisen Angriffen Richtung Leipziger Gehäuse zu kommen. Der erste Angriff der 2. Halbzeit wurde über Tapalovic ausgeführt. Dieser spielte auf Vanderbroek, der mit einem brillianten Pass Xie Hui in Szene setzen konnte. Dieser schnappte sich das Leder und marschierte Richtung Sechzehner. Doch anstatt nochmals abzuspielen auf den besser postierten Juric versuchte er es selber. Ein tückischer Ausetzer. Und der Leipziger Torwart war machtlos. Nur noch 2:4! Sollte da noch was gehen? Der Jubel fiel natürlich umso kürzer aus, um keine Zeit zu vergeuden. Jetzt spielte überraschend nur noch die Alemannia. Leipzig kam aus seinem Trott garnicht mehr raus. Ein schöner Angriff folgte dem nächsten. Die Alemannen holten sich das verlorene Selbstvertrauen zurück. Das war richtig schön anzuschauen was nun passierte. Wir schrieben die 60. Spielminute. Aachen kam über links und flankte wunderbar in die Mitte, wo "Altstar" Driller nur einschieben brauchte. Nur noch 3:4!!! Das Spiel schien zu kippen. Ungläubige Gesichter bei den Leipzigern und Trainer Schroiff fasste wieder Hoffnung. Leipzig fand quasi nichtmehr statt. In der 69. Minute sollte es jedoch nochmals brenzlig werden auf Seiten der Aachener. Ivica Majstovovic bekam die rote Karte. Er ist bekanntlich ein Defensivspieler, der seiner Mannschaft mit diesem brutalen Foul keinen Gefallen getan hatte. Den fälligen Freistoß wollte Banza ausführen. Und so ließ man ihn. Er schnappte sich das Leder, legte das Ventil nach oben und zirkelte den Ball Richtung linken Winkel. Der Ball flog und flog und flog und Benkert reckte sich... vergeblich. Der Ball wuchtete sich ins Netz. Und somit stand es wieder 3:5. Und Aachen war mit 2 Toren im Rückstand und somit mit nur 20 Minuten Spielzeit dem Remis weit entfernt. Die Alemannia versuchte es aber weiter. In der 75. Minute gab es einen Freistoß. Vanderbroek spielte ihn kurz auf Driller, dieser mit der Hacke zu Juric... ein schöner Pass auf Xie Hui, der 2 Spieler auf sich zog....sich jedoch geschickt drehte und vorbei war... nur noch 5 m bis zum Tor. Rechts ein Haken, links ein Haken und ein gefühlvoller Aussenrist Schuss und das Ding saß. 5:4 nur noch! Was für ein wahnsinniges Spiel. Die Minuten verrannen. Die Bälle wurden nur noch nach vorne geschlagen. Leipzig versuchte das knappe Resultat zu halten. In der 86. Minute war es wieder soweit. Der Ball wurde planlos nach vorne gebolzt, Sven Kmetsch unterschätzte diesen Ball und bot so Xie Hui eine riesen Chance. Dieser scheiterte allerdings freistehend, jedoch wurde der Ball in weitem Bogen vom Torwart nach vorne geboxt. Genau vor die Füße von Martin Driller. Die Torentfernung betrug so um die 25 m und er fasste sich ein Herz. Der Ball wurde immer länger und länger... uuuuund senkte sich INS NETZ. 5:5. Unfassbar. Das Spiel war ausgeglichen. Trainer Schroiff konnte seinen Augen nicht trauen. Jetzt hoffte er, daß bald das Spiel abgepfiffen wurde. Aber der Schiri dachte garnicht daran. Er zeigte 5 Minuten Nachspielzeit an... ok, kein Wunder bei der Anzahl der Tore. Das Spiel plätscherte so vor sich hin... es war die 93. Minute und Aachen schlug wie so oft in dieser Schlußphase den Ball nach vorne. Aber sie rechneten nicht damit, daß ausgerechnet Banza den Ball nicht wieder nach vorne schlug, sondern den Ball aus unerfindlichen Gründen zur Ecke beförderte. Pfiffe auf den Rängen und Unverständnis vom Leipziger Torwart. Sören Colding marschierte zum Eckpunkt. Das war DIE CHANCE. Er schaute und schlug den Ball gefühlvoll in die Mitte. Der Torwart bewegte sich garnicht. Vanderbroek köpfte und traf nur das Aluminum... Was ein Pech... Chaos im Strafraum. Alle wollten den Ball irgendwie treffen und letztlich war es Juric der ihn mit dem Hintern traf. Und was passierte? Der Ball trudelte an Freund und Feind hinweg ganz langsam und gemächlich über die Torlinie. Das gibts doch nicht. Carsten standen die Locken zu Berge, die Fans pfiffen was sie konnten, aber niemand änderte etwas am 6:5 für die Gäste. Und nun war auch der Schiri ein Aachener und pfiff ab. Unglaublich, was sich heute hier abspielte. Sowas hat die VDFB Welt nur ganz ganz selten mal erlebt.... Danke an Carsten für dieses Wahnsinnsspiel. Echt ein Traum. Freue mich auf die neue Saison gegen Dich. |