Kopfball.


  • Von Maginho.


    Haben sich einige Vereine in den vergangenen Jahren vielleicht verkalkuliert? 12 Klubs haben wir aktuell, die in diesem Jahr ohne drastische Spielerverkäufe und Gehaltskürzungen unmöglich überleben können. Aber ist das für alle möglich, ohne die sportliche Existenz im VDFB zu gefährden?

    Beim Berliner FußballClub Dynamo mache ich mir hierbei die wenigsten Sorgen. Der Verkauf von Matze Lehmann, einem gestandenen Erstligaspieler, würde fast schon ausreichen, um am Ende der nächsten Saison überm Strich zu stehen.
    Und sportlich gesehen könnte der Kader ohne Lehmann trotzdem noch locker Oben Mitspielen. Der BFC kann sich aus eigener Kraft problemlos in der Regionalliga halten. Auch bei den Osnabrückern ist nach dem Verkauf von Andi Ottl für das Team von Superhase alles möglich.


    Bei den anderen Pleiteklubs der Regionalliga sieht das allerdings ganz anders aus. Wie zum Beispiel will Erfurt überleben? Der Last-Second-Klassenerhalt war nur durch Überziehen des Kontos möglich. Das muss der Verein jetzt ausbaden.
    Ohne Trainer und ohne Perspektive. Kein Geld für Neueinkäufe und keine Chance, ohne Verkäufe zu überleben. Wenn hier kein Magier das Zepter schwingen werden sollte, wird dieser Verein in diesem Jahr absteigen.


    Was Rot-Weiß Oberhausen angeht, so lege ich mich darauf fest, dass in diesem Jahr ebenfalls die Lichter ausgehen werden. Es sei denn, jemand erklärt mir, wie ein aktuell 10 (!) Mann starker Kader mit einem Kontostand von -220.370 € und einem erwarteten Minus von 1.143.300 € überleben soll.
    Hier wird es nicht reichen, die Zweitligastars Novakovic, Gekas und wie sie alle heißen zu verkaufen - auch die Struktur des Vereins muss sich komplett umstellen, auf die Jugend setzen. Diese Umstellung wird den Abstieg in dieser Saison fordern.


    Auch außerhalb der Regionalliga Nord gibt es sanierungsbedürftige Vereine. Einige kann man retten, andere jedoch nicht. Zu den rettbaren Vereinen zählt in erster Linie Union Berlin, auch Ahlen kann dazugezählt werden. Fakt ist:
    In Köpenick ist der Kader zu alt und zu teuer, in Ahlen das Stadion zu klein, um den Kader zu bezahlen. Wenn diese Probleme zeitnah gelöst werden, kann die Pleite und vielleicht sogar der Abstieg aus der 2. Liga abgewendet werden.


    In der 3. Liga allerdings haben Homburg und Bergedorf 2 der 4 Abstiegsplätze bereits reserviert und werden davon im Laufe der Saison sicher nicht abkommen. Homburg hat ohnehin keine Überlebenschancen im VDFB - kein Geld, kein Trainer, keine Hoffnung.
    Homburg ist genau wie Oberhausen nicht zu retten, sondern zu renovieren. Der Verein wird, das steht für mich fest, von der 2. in die 5. Liga durchgereicht werden. In dieser Zeit muss, falls sich überhaupt jemals ein Trainer für die Leitung eines solchen Chaos-Klubs findet, die Renovierung eingeleitet werden.


    Bergedorf kann es eventuell schaffen, jedoch nicht, ohne den Abstieg in die Regionalliga Nord zu provozieren. Der Verein ist zu schnell in die 2. Liga aufgestiegen, jetzt hat man den Salat. Der Kader ist nicht zu bezahlen, und wenn man ihn verkleinert. zu schwach für die 3. Liga. Auf Scorax wartet jede Menge Arbeit, deren erfolgreiche Lösung ich ihm aber zutraue.

    Die Regionalliga Süd hat 3 ganz klare Abstiegsfavoriten in diesem Jahr: Wacker Burghausen, FK Pirmasens und Viktoria Aschaffenburg. Die Vereine sind jetzt schon im Minus, können sich also nicht verstärken, sind im Ligavergleich eher schwach besetzt, haben keine große Fangemeinschaft (Aschaffenburg sogar nur 2 FG!) und die Prognosen sind für diese Klubs in diesem Jahr auch eher frostig als rosig. Jetzt kommt der Hammer: Alle 3 sind trainerlos! Da frage ich mich, wie ich als Ligaleiter der Regio Süd für solche Vereine einen Übungsleiter finden soll.

    Last but not least sind da ja noch die Stuttgarter Kickers. Die haben wenigstens einen Trainer, dafür einen zu teuren Kader. Lichtblick: Der Verkauf von 3 der 4 Zweitligastars würde den Verein bereits sanieren. Hoffen wir, dass PETER die richtigen Transfers machen wird.

    Alles in Allem ist klar: So viele tote Vereine wie in diesem Jahr darf es nicht wieder geben. An die Arbeit!
  • Schön geschrieben. (Schrift könnte nen bissel größer sein) Neunmalklug

    Zur Regio N: Erfurt und RWO werdens schwer haben. Niedrige FG und dazu wird die Mannschaft durch Zwangsverkäufe geschwächt.
    Finanziell dürften sie zu retten sein, was das sportliche angeht wirds schwer.
  • [quote][i]Original von Maginho[/i]Bergedorf kann es eventuell schaffen, jedoch nicht, ohne den Abstieg in die Regionalliga Nord zu provozieren. Der Verein ist zu schnell in die 2. Liga aufgestiegen, jetzt hat man den Salat. Der Kader ist nicht zu bezahlen, und wenn man ihn verkleinert. zu schwach für die 3. Liga. Auf Scorax wartet jede Menge Arbeit, deren erfolgreiche Lösung ich ihm aber zutraue.[/quote]

    Eilmeldung: "Wie soeben per Eilmeldung aus Freiburg zu vernehmen war, wird Trainer Grahl seinem zukünftigen Schwager bei den Kader- und Finanzplanungen beratend zur Seite stehen. Das ist gleichbedeutend damit, dass Bergedorf aus der Sorgenliste des Herrn Maginho getrost gestrichen werden kann."