3 Clubs unter neuer Führung

Als Letzte Woche der Trainerposten beim wohl größten Club dieser Liga - Borussia Dortmund - frei wurde, standen die Bewerber Schlange. Ich glaube, wenn Dortmund die Liste der Bewerber veröffentlichen würde, hätte das Ähnliche Auswirkungen wie diese Geschichte mit Wikileaks und der Amerikanischen Kunst der Diplomatie ;-)

Seit gestern Abend sind allerdings alle Entscheidungen getroffen und es finden direkt 3 Trainerwechsel statt - und drei mal konnten die Wünsche der Vereine und der Trainer erfüllt werden (ist denn schon Weihnachten?!).

Fangen wir doch mit dem erfolglosen Club der Superlative an. Borussia Dortmund hat die meisten Fans, den Stärksten und Teuersten Kader, massig Bargeld (was aller Prognosen nach auch noch massiv mehr werden wird diese Saison) und dafür relativ geringe Erfolge. Meistens gab es ein auf und ab in der Tabelle. Erst nach dem Meistertitel in Saison 10 konnte man in der darauffolgenden Saison mal einen ähnlichen Tabellenplatz belegen, bis es letzte Saison wieder auf Platz 11 ging.

Vermutlich ist deshalb auch Jimmy nach nur einer Saison gegangen. Dortmund ist sowieso mehr oder weniger ein "Schleudersitz", was den Trainerposten. So waren in den abgelaufenen 12 Saisons bereits 16 verschiedene Trainer beim BVB angestellt. Mal schauen, ob Nummer 17 es länger aushält. Nun hätte ich beinahe vergessen den neuen Mann vorzustellen ;-)

Dortmund konnte den tragischen vierten der Abgelaufenen Zweitligasaison verpflichten. Dennis wechselt von Hertha BSC Berlin zu Dortmund. Dennis übernahm letzte Saison in der Vorrunde Hertha und baute ein Bombenteam auf, welches die 2. Liga sehr lange Zeit dominierte und dessen Sturm der Schrecken aller 2. Liga Abwehrreihen war. Leider konnte Hertha das nicht die komplette Saison durchhalten - man verlor das direkte Duell um den Relegationsplatz und musste Braunschweig aufsteigen lassen. Der Trainer wollte aber unbedingt in die 1. Liga und beim BVB glaubt man auch fest daran, dass er es packen kann.

Wenn Dennis zu Dortmund geht, braucht natürlich Hertha BSC auch direkt einen neuen Trainer. Wie eben schon erwähnt, verpasste Hertha in der letzten Saison nur sehr knapp den Aufstieg nach 10 Jahren Abstinenz im Oberhaus.

Die Vereinsführung gab relativ Problemlos Dennis aus seinem Laufenden Vertrag frei, um ihm den Wunsch zu erfüllen in der Bundesliga zu trainieren. Vor allem auch, weil sie eine Tradition der Hertha erhalten wollten - einen Trainer dessen Herz an der Hertha hängt. Hier kommt ein Trainer ins Spiel, der schon seit 2006 aktiv in der Liga ist. Zunächst bei 1860 München (11. Platz in der 1. Liga) und Anschließend bei Bayer 04 Leverkusen (10. Platz in der 1. Liga), wo er aber nach dem Abstieg 2008 entlassen wurde. Zuletzt war Pathe bei Schalke 04 aktiv, mit denen er 2009 aus der 1. Liga Abstieg und die er in der Rückrunde der Abgelaufenen Saison verlassen hat.

... und wenn Pathe Schalke verlässt... ihr wisst schon ;-)

Schalke hat auch schon viel durchgemacht in seiner VDFB Geschichte. So ging es in den Anfangsjahren bis in die Regionalliga Nord nach unten und daraufhin direkt wieder rauf in die Bundesliga. In der 8. Saison konnte man sogar mal einen 6. Tabellenplatz im Oberhaus feiern - aber letzte Saison wäre man beinahe wieder in der Drittklassigkeit gelandet.

Bis zum 33. Spieltag musste Gelsenkirchen bangen. Mit dem 3:1 Sieg über Jahn Regensburg konnte Schalke schließlich den Klassenerhalt feiern (bzw. feierte soviel, dass am 34. Spieltag 0:8 verloren wurde :-p). Der Held des Klassenerhaltwunders war Interimscoach SchalkerUdo. Die Fans der Knappen waren natürlich wenig begeistert, als es nach der Saisonabschlussfeier hieß, dass Udo den Verein wieder verlassen muss, weil sein Vorgänger und Hertha BSC - Fan Pathe zurückkehrt. Fanproteste und Initiativen halfen alles nichts - Verträge sind Verträge und Versprechen sind Versprechen.
Welch eine Ironie, dass Ausgerechnet ein Trainerwechsel in Dortmund dann die Steine ins Rollen brachte - und somit einen freien Trainerstuhl in Gelsenkirchen. Frei nicht wirklich, es dauerte keine Minute, bis alles Vertragliche geklärt wurde und Udo seinen Vertrag auf Lebenszeit unterzeichnen konnte.

Glück auf!