
OMO72 (Dirk Kiupel) | (Thomas Neukirch) Toto Torro | |||
2. BuLi - 15. Saison - 24. Spieltag | ||||
Kuehne (2) | (1) Deisler (2) Sanogo | |||
Zuschauer: 15.400 | ||||
S P I E L B E R I C H T | ||||
Schönberg glücklicher Sieger im Lokalderby Im einem Nachholspiel vom 24. Spieltag der 2. Liga musste der FC Schönberg 95 in der nur 20 km entfernten Nachbarstadt Lübeck beim dort beheimateten VfB antreten. Im Hinspiel hatte Schönberg etwas überraschend mit 2-1 gewonnen. In der Zeit seit diesem Spiel hatte der VfB aber den Trainer gewechselt und war in der Tabelle bis auf zwei Punkte an den FC 95 herangerückt. Beide Mannschaften stecken im Abstiegskampf und so war diesem Spiel eine erhöhte Bedeutung beizumessen. Die Lübecker boten zwei alte Bekannte auf: die Ex-Schönberger Choupo-Moting und Tüting traten für den VfB an. Tüting war zu Beginn der Aufstiegssaison vor etwas über zwei Jahren dem von Trainer Toto Torro damals eingeleiteten Umbau der Mannschaft zum Opfer gefallen, während Choupo-Moting mit über 40 Toren massgeblich zum Aufstieg beigetragen hatte. Noch zu Beginn der Vorsaison war Choupo-Moting für Schönberg am Ball gewesen, wurde aber dann wegen einer notwendig gewordenen Senkung des GI Wertes nach Ingolstadt verkauft. Choupo-Moting ist aber nach wie vor mit 82 Treffern Zweiter der ewigen Torschützenliste des FC 95 und wurde von den Fans freundlich begrüsst. Zu Beginn des Spiels merkte man Schönberg die aus der herben 0-4 Schlappe gegen Rostock nachwirkende Unsicherheit deutlich an. Lübeck dagegen gleich mit Zug zum Tor und schon in der 5. Minute musste der Schönberger Torwart Sela Kopf und Kragen gegen Hajnal riskieren, der an der linken Seite des Schönberger Fünfmeterraums frei zum Schuss kam. Mangelhaftes Zweikampfverhalten auf Schönberger Seite führte zu leichten Ballverlusten und so kam Lübeck zu weiteren Chancen. Die Hauptgefahr ging dabei von Kuehne aus, der zuerst in der 7. Minute frei durch war, aber aus 14 Metern an Sela scheiterte, und dessen Schuss von der Strafraumgrenze in der 10. Minute gerade noch geblockt werden konnte. Rrustemis Kopfball, der aus der folgenden Ecke resultierte, konnte Sela problemlos fangen. Der erste gefährliche Angriff der Gäste erfolgte dann in der 17. Minute. Sanogo wurde von Deisler auf die Reise geschickt, scheiterte aber mit seinem Flachschuss von der Strafraumgrenze an Burmeister. Carvalho hielt den Ball im Spiel und über mehrere Stationen kam der Ball erneut zu Sanogo, der aus fast der gleichen Position wie kurz zuvor abzog, aber wieder war Burmeister auf dem Posten. Das Spielgeschehen wechselte jetzt in hohem Tempo hin und her, aber die Aktionen der beiden Teams waren zu überhastet und gutes Aufbauspiel wurde oft durch Hektik vor dem Tor zunichte gemacht - so hatte zum Beispiel Carvalho in der 23. Minute nach gutem Lauf die Möglichkeit die mitgelaufenen Sanogo oder Yotla im Lübecker Strafraum anzuspielen oder selbst zu schiessen und heraus kam ein Mittelding zwischen beiden Optionen, so dass die Chance wirkungslos verpuffte. Kurze Zeit später fiel dann der Lübecker Führungstreffer. Reuss ging im Strafraum zu ungestüm zu Werke, um Choupo-Moting am Schuss zu hindern und es ertönte des pinkfarbenen Mannes Pfeife - Elfmeter! Sela ahnte zwar die Ecke, konnte aber nicht verhindern das Kuehne zum 1-0 traf (26. Min.). Aber wiederum nur kurze Zeit später fiel der Ausgleich. Deisler eroberte im Mittelfeld einen kurz zuvor verlorenen Ball zurück, passte zu Sanogo, welcher Rrustemi stehen liess und sich an Vasoski vorbei in den Strafraum tankte, um den Ball dann aus kurzer Entfernung unter Burmeister hindurch ins Tor zu befördern (1-1, 30. Minute). Nur zwei Minuten später fiel dann die erneute Führung für Lübeck. Choupo-Moting und Kuehne spielten die Schönberger Abwehr mit einem Doppelpass aus und Kuehne schob aus 11 Metern zum 2-1 ein (32. Minute). Leider wurde der Rasen danach unbespielbar, so dass der Schiedsrichter unterbrach und die Mannschaften sich in ihre Kabinen zurückzogen. Dummerweise hatte der Stadionhausmeister gerade zu dieser Zeit wohl Feierabend, denn er schloss die Kabinen ab und ging nach Hause, so dass die Mannschaften erst nach einem Anruf bei einem Schlüsseldienst wieder das Spielfeld betreten konnten. Man einigte sich auf weitere 60 Minuten Spielzeit und los ging es. Die Pause schien den Gästen besser bekommen zu sein, denn direkt vom Wiederanpfiff weg spielte Schönberg nach vorne und in der 36. Minute gab Sanogo einen ersten Warnschuss aus etwa 11 Metern Torentfernung ab, den Burmeister nur abklatschen konnte und der Nachschuss wurde zur Ecke geblockt. Sanogo brachte seinen Schädel auch an den Eckball, verfehlte das Tor aber relativ deutlich. In der 41. Minute war es dann wieder Sanogo, der Burmeister mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze prüfte, aber nicht genug Wucht in den Schuss bekam um den Schlussmann des VfB vor Probleme zu stellen. In der 44. Minute war dann wieder Lübeck an der Reihe, als Vasoski an einen Eckball von van der Gun kam, sein Kopfballaufsetzer aber knapp am Toreck vorbei sprang. Auch die nächste Torszene hatte die Heimmannschaft, als Sela einen 19 Meter Schuss von Kruppke gerade noch wegfausten konnte (47. Min.). Beide Mannschaften versuchten nach wie vor durch Passspiel in höchsten Tempo in gute Positionen zu kommen. Nachdem einige Schönberger Angriffe schon vor dem Lübecker Strafraum verpufft waren, fiel dann in der 55. Minute der Ausgleich. Ein Lübecker Angriff wurde in der Schönberger Hälfte abgefangen und das Leder wurde über mehrere Station schnell in die Spitze zu Sanogo gespielt. Sanogo hatte in etwa 35 Metern Entfernung vom Lübecker Tor drei Lübecker Abwehrspieler vor sich und verzögerte daher den Angriff, um den nachrückenden Mannschaftskollegen mehr Zeit zu verschaffen in Position zu laufen. Er passte dann genau im richtigen Moment auf den auf dem linken Flügel völlig freien Carvalho, der in den Strafraum lief und dann auf Höhe des Fünfmeterraums in die Mitte flankte, wo Sanogo keine Mühe hatte seinen Kopfball aus kurzer Entfernung zum 2-2 Ausgleich in die Maschen zu wuchten. Schönberg wollte nicht den gleichen Fehler machen wie im Spiel gegen Bielefeld, wo man auch nach Rückstand ausgeglichen hatte, nur um sich dann durch zu offensive Spielweise in den letzten 15 Minuten noch zwei Tore einzufangen, und schaltete auf eine defensivere Ausrichtung um. Trotzdem hatte Lübeck die nächste Chance als van der Gun einen Schlenzer aus 19 Metern Torentfernung versuchte, Sela den Ball aber gerade noch aus dem Winkel fischen konnte (60. Min.). In der 68. Minute hatte Sanogo dann eine hundertprozentige Möglichkeit die Gäste in Führung zu bringen. Ein Schussversuch von Yotla wurde an der Strafraumgrenze geblockt, aber der Abpraller fiel dem 10 Meter vor dem Tor völlig frei stehenden Sanogo vor die Füsse und lag auch noch auf dem stärkeren linken Fuss! Auf der Bank sah man den Ball schon im Netz zappeln, nur um ihn dann mit ungläubigem Staunen am langen Pfosten vorbeirollen zu sehen. Die Angriffsaktionen beider Teams wurden jetzt ungenauer und so kam in vielen vielversprechenden Situationen nur ansatzweise so etwas wie Torgefahr auf. Erst in der 79. Minute gab es wieder einen Torschuss, als van der Gun sein Glück aus etwa 18 Metern versuchte, aber Sela zur Seite abwehren konnte. Nur zwei Minuten später versuchte sich Tüting mit einem Kopfball, der aber zu harmlos war um Sela vor Probleme zu stellen. Kurz darauf dann die spielentscheidende Szene. Nach einer Ballstafette auf dem linken Flügel spielte Yotla einen Pass parallel zur Strafraumgrenze auf Deisler, der an Vasoski vorbeimarschierte, sich kurz orientierte und dann den Ball überlegt ins lange Eck schob (2-3, 85. Min.). Das Heimteam versuchte jetzt noch einmal alles nach vorne werfen, kam aber nur bis kurz vor den Schönberger Strafraum, da die Abwehr der Gäste in den letzten Minuten hochkonzentriert arbeitete, und so konnte Schönberg am Ende die drei Punkte mit nach Hause nehmen. Trainerstimmen: OMO72 (VfB): folgt eventuell später TotoTorro (FC 95): Im Zustandekommen ist dieser Sieg als glücklich zu bezeichnen, denn Lübeck hatte sicher ähnlich viele Torchancen wie wir, und ein Unentschieden wäre wohl gerechter gewesen. Andererseits können wir die drei Punkte, zumal gegen einen Konkurrenten im Abstiegskampf sehr gut gebrauchen. Leider zeigen wir auch in dieser Saison wieder sehr schwankende Leistungen und das nicht nur von Spiel zu Spiel, sondern auch innerhalb vieler Spiele. Leider haben wir bisher noch keine Antwort auf die Frage gefunden, wie man diese Leistungsschwankungen abstellen könnte, sonst wären wir vermutlich jetzt schon im gesicherten Mittelfeld. Trainer OMO72 und seinem VfB Lübeck wünsche ich viel Erfolg - ich bin sicher, dass der VfB die Klasse hat, dem Abstieg zu entgehen. Screens gibt es leider wegen der Spielunterbrechung diesmal keine. [youtube]9UAAZDkaX9s[/youtube] |