Der Breisgauer - Ausgabe #20

Nun ist auch beim Sportclub Freiburg die Saison zu Ende gegangen. Nach der überragenden Aufstiegssaison im Jahr zuvor und der damit verbundenen Rückkehr in den Profifussball waren die Erwartungen bei den Anhängern zwar groß, doch größtenteils realistisch. Man wünschte sich eine gute Rolle in der dritthöchsten Liga zu spielen und mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. Die Verantwortlichen des Vereins sahen es ganz genau so und setzten als Saisonziel den Klassenerhalt an. Das langfristige Ziel war und ist es auch weiterhin sich in der 3. Bundesliga zu etablieren.

Wenn man das Ergebnis betrachtet hat man diese Erwartungen mit dem Erreichen des zehnten Tabellenplatzes vollstens erfüllt. Dennoch fühlt es sich irgendwie anders an. Zurückblickend wird man eine durchwachsene Saison in Erinnerung behalten. Es gab viele frustrierdende Momente und daraus folgte häufig eine mangelnde Motivation des gesamten Teams. Ja der Trainer sprach zwischenzeitlich sogar von regelrechten Motivationslöchern sowohl bei ihm als auch bei den Spielern. Hierfür gab es vielerlei Gründe. Zum einen war im VDFB unter anderem durch unterschiedliche Wettbewerbsvoraussetzungen eine Menge Unruhe vorhanden, welche viele Trainerkollegen in die Passivität oder gar zum Rücktritt bewegte. Zum anderen hatte man seitens des Trainers wenig Zeit und Lust die man in ein regelmäßiges Training investieren konnte und wollte. So ist man von allen Seiten froh, dass diese schwierige Saison nun beendet ist.

In der Zwischenzeit wurden die Verträge sämtlicher Spieler bis zum Ende der 19. Saison fristgerecht verlängert. Was natürlich nicht heißt, dass man mit der Kaderplanung für die kommende Saison bereits abgeschlossen hat. Ob jedoch ein Umbruch statt findet oder nur punktuelle Veränderungen folgen ist momentan völlig unklar, da man noch keine Gewissheit hat wer in der kommenden Spielzeit das Sagen haben wird. Denn eine wichtige Personalie fehlt noch. Der Vertrag des aktuellen Trainers läuft noch bis 06.11.2016. Dieser wurde nach Informationen des Vereins auf Grahl´s Wunsch noch nicht verlängert. Er erbat sich Bedenkzeit, die ihm der Verein dem Vernehmen nach gewährt hat.

Als Tabellenführer der zweiten Hälfte der Tabelle verpasste man nur knapp den einstelligen Tabellenplatz welcher +2 FG bedeutet hätte. Sicherte aber einen Fanzuwachs von +1 FG welcher seit Grahls Amtsantritt 2010 als oberste Direktive gilt und bisher immer erfüllt werden konnte. Somit wird sich der Zuschauerschnitt in der kommenden Spielzeit von aktuell guten 15.000 Zuschauern noch deutlich erhöhen und der Verein wieder mehr Ticketeinnahmen generieren.

Durch den Abgang von Superstar Klaas-Jan Huntelaar hat der Verein derzeit einen Richtwert von guten 2.000.000 EUR welcher sich durch den Fanzuwachs ebenfalls deutlich erhöhen wird. Da auch das Festgeldkonto mit rund 8.000.000 EUR prall gefüllt ist wäre für Neuzugänge satt und reichlich Futter vorhanden.

Im aktuellen Kader haben im Prinzip alle Spieler eine tolle Leistung abgeliefert. Durch die oben erwähnten Gründe fehlt es am Ende einzig und allein an einer noch deutlich besseren Platzierung. „Wenn man also diese Störfaktoren zur nächsten Saison in den Griff bekommt wäre im Prinzip keine größere personelle Veränderung notwendig“ - war von Seiten der Vereinsführung zu hören. Im Tor hat man mit 1,96 Meter Mann Phillipp Tschauner einen überragenden Torhüter. In der Abwehr hat man nach dem Wechsel von Dante mit Lasse Sobiech einen hervorragenden neuen Abwehrchef gefunden. Im Mittelfeld und Aufbauspiel des Sportclubs ziehen Perdedaj und Gögl die Strippen. Wobei letzterer sich erst zum Ende der Saison etablierte und Abwehrriese Schulz auf die Bank verwies. Und in der Offensive ist man mit Rasche, Klaus, Reus und Tyrala traumhaft aufgestellt.

Wenn man sich mal zurück erinnert wie der Verein vor knapp sechs Jahren da stand ist die Handschrift Grahl´s deutlich zu erkennen. Der Verein befindet sich sportlich wie auch wirtschaftlich in einer hervorragenden Situation. Wo nichts muss, aber alles kann. Die Winterpause wird nun zeigen wie es weiter geht. Wenn es nach den Verantwortlichen und den Fans geht – mit Grahl!