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Perisic (1) Origi (3) Firmino (1) | (3) Osimhen (2) Touré (2) Dembélé | |||
Osimhens Gala und Tourés später Doppelschlag: Wiesbaden gewinnt Tor-Spektakel in DüsseldorfWer an diesem Abend in der Düsseldorfer Arena auf Taktik, defensive Ordnung oder auch nur den Anflug von Stabilität gehofft hatte, wurde bitter enttäuscht – und zugleich mit einem Fußball-Spektakel der Extraklasse belohnt. In einem Spiel, das über 90 Minuten einer kollektiven defensiven Arbeitsverweigerung glich, setzte sich der SV Wehen Wiesbaden am Ende mit 7:5 (4:3) gegen eine tapfere, aber naive Fortuna durch. Die Hessen hatten stets die besseren Ideen und Chancen, luden die Fortuna aber immer wieder mit einer ansteckenden Sorglosigkeit zum Toreschießen ein, ehe ein Abwehrspieler zum ultimativen Matchwinner avancierte. Die Partie begann ohne jegliches Abtasten. Es war ein offener Schlagabtausch, bei dem die Visiere nicht nur offen, sondern quasi nicht existent waren. Victor Osimhen (5.) eröffnete den Torreigen für die Gäste, doch die Freude währte nur kurz. Divock Origi (8.) glich für die Fortuna aus. Wiesbaden zeigte sich unbeeindruckt, und Ousmane Dembélé (9.) stellte die Führung postwendend wieder her. Doch auch diese hielt nicht lange, denn Roberto Firmino (13.) egalisierte erneut. Vier Tore in den ersten 13 Minuten – der Ton für diesen denkwürdigen Abend war gesetzt. Auch in der Folgezeit blieb es ein vogelwilder Kick. Der SVWW war das spielerisch überlegene Team, schaffte es aber einfach nicht, eine Führung zu konservieren. Osimhen (39.) brachte die Hessen zum dritten Mal in Front, nur um mit ansehen zu müssen, wie Origi (40.) im direkten Gegenzug wieder alles auf null stellte. Dass Dembélé (45.) mit dem Pausenpfiff doch noch die 4:3-Führung für die Gäste erzielte, war ein kleiner psychologischer Vorteil in einem Spiel, das ansonsten jeder Logik spottete. Nach dem Wechsel ging das fröhliche Scheibenschießen nahtlos weiter. Ivan Perisic (47.) glich für die Fortuna aus – natürlich kurz nach Wiederanpfiff. Als Osimhen (57.) mit seinem dritten Treffer des Tages per Billardtor auf 5:4 stellte, schien es, als könnte seine individuelle Klasse das Spiel entscheiden. Doch die Fortuna und ihr ebenfalls überragender Stürmer Origi (75.), der mit seinem Hattrick zum 5:5 ausglich, hatten etwas dagegen. In der Schlussphase, als alles nach einem Unentschieden roch, schlug die Stunde eines Mannes, von dem man es am wenigsten erwartet hätte: Stürmer El Bilal Touré (77., 88.) avancierte mit einem späten Doppelpack zum Matchwinner und sicherte dem SVWW diesen irren Auswärtssieg. Ein Blick auf die Statistik entlarvt die Düsseldorfer Vorstellung als brotlose Kunst. Bei 54% Ballbesitz und einer schnelleren Balleroberungszeit (8 Sekunden gegenüber 11 bei Wiesbaden) wusste die Fortuna mit dem Ball wenig anzufangen. Ganz anders der SVWW: Mit 12:7 Torschüssen und einem vernichtenden xGoals-Wert von 5,4 zu 1,8 für die Gäste wird die wahre Dominanz der Hessen deutlich. Geradezu lachhaft die Zweikampfbilanz: Beide Teams gewannen ganze vier Duelle! Dass die Fortuna dafür aberwitzige 34 Versuche brauchte und der SVWW nur 19, spricht Bände über die an diesem Tag nicht vorhandene defensive Griffigkeit auf beiden Seiten. Spieler des Spiels: Victor Osimhen (SV Wehen Wiesbaden). Trotz Tourés Heldentaten am Ende war der nigerianische Stürmer über 90 Minuten der alles überragende Akteur. Mit drei Toren und einer Vorlage war er an fast jedem gefährlichen Angriff beteiligt und für die Fortuna-Abwehr nie in den Griff zu bekommen. Eine absolute Weltklasse-Leistung, die nur die Note 10,0 verdient. |
