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| Final | deCoo | |||
| Hwang (1) | (1) Wahlqvist (1) Honsak (1) Lebeau (2) Brobbey (1) Diomande (1) Hettwer | |||
Carvalho dirigiert das Schützenfest: Hansa zerlegt Kiel in EinzelteileEin Ergebnis für die Geschichtsbücher, eine Chancenverwertung wie von einem anderen Stern und ein Gastgeber, der trotz tapferen Beginns am Ende in seine Atome zerfiel: Der F.C. Hansa Rostock hat Holstein Kiel mit einem brutalen 7:1 (3:0) deklassiert. Was in der ersten Hälfte noch als munteres Scheibenschießen auf beide Tore begann, endete in einer einseitigen Machtdemonstration der Kogge, die eine fast schon unheimliche Lust am Toreschießen entwickelte. Die Anfangsphase ließ dieses Debakel für die „Störche“ noch nicht erahnen. Kiel spielte munter mit, ließ den Ball laufen, scheiterte aber an den eigenen Nerven oder am Unvermögen. Ganz anders die Gäste: Mathias Honsak (20.) nutzte die erste echte Gelegenheit zur Führung und öffnete damit die Büchse der Pandora. Was dann folgte, war Effizienz in Reinkultur. Brian Brobbey (26., 33.) schnürte einen Doppelpack und bestrafte die Kieler Naivität eiskalt. Während Kiel beste Möglichkeiten liegen ließ, machte Hansa aus fast jedem Schuss ein Tor – ein Klassenunterschied in der Box. Wer dachte, Hansa würde es nach der Pause ruhiger angehen lassen, sah sich getäuscht. Yan Diomando (48.) stellte sofort auf 4:0 und erstickte jede Hoffnung im Keim. Der Kieler Ehrentreffer durch Hee-chan Hwang (56.) per Elfmeter war nicht mehr als ein kurzes Zucken, ein statistischer Ausrutscher in einer ansonsten einseitigen zweiten Hälfte. Denn nun übernahm Hansa endgültig das Kommando, während Kiel förmlich implodierte. Adrian Lebeau (67.), Linus Wahlqvist (86.) und Julian Hettwer (90.) durften sich auch noch in die Torschützenliste eintragen und schraubten das Ergebnis in eine Höhe, die dem Kieler Anhang körperliche Schmerzen bereitete. Die Statistik liest sich wie ein Horrorroman für jeden Kiel-Fan. Ein xGoals-Wert von 8,3 (!) für Hansa Rostock ist ein Wert für die Ewigkeit und belegt, dass die Gäste sich Chancen für drei Spiele erspielten. Zwar kam auch Kiel auf einen xG-Wert von 2,6 – was beweist, dass sie vorne durchaus stattfanden –, doch im Vergleich zur Rostocker Angriffswucht wirkte das wie ein laues Lüftchen. Besonders süffisant und bezeichnend für den Kieler Untergang: Die Störche führten zwar emsig 48 Zweikämpfe, gewannen davon aber aberwitzige zwei (in Worten: zwei!). Hansa hingegen agierte mit elf Siegen aus 20 Duellen und einer Balleroberungszeit von 7 Sekunden (Kiel: 9) einfach handlungsschneller, robuster und cleverer. Spieler des Spiels: Fabio Carvalho (F.C. Hansa Rostock). Er tauchte zwar nicht auf der Anzeigetafel bei den Torschützen auf, aber er war das Hirn hinter diesem Wahnsinn. Mit zwei Assists und einer Spielintelligenz, die die Kieler Defensive knoten ließ, dirigierte er das Rostocker Orchester nach Belieben. Eine fast perfekte Leistung, die mit der Note 9,9 gewürdigt wird. | ||||

