1. FSV Mainz 05 – F.C. Hansa Rostock 5:5



  • Feulner
    deCoo

    2. Liga - 34. Saison - 14. Spieltag

    Nebel (1)
    Schick (1)
    Hložek (3)
    (3) Honsak
    (1) Diomande
    (1) Brobbey
    Zuschauer: 22.800

    S P I E L B E R I C H T

    Nebel-Gala und Honsak-Dreierpack: Zehn Tore, kein Sieger – Wahnsinn in der Mewa-Arena


    Was für ein irrwitziges Spektakel! Der 1. FSV Mainz 05 und der F.C. Hansa Rostock haben sich in einem Spiel, in dem Verteidiger offenbar Hausverbot hatten, mit 5:5 (4:2) getrennt. Es war ein wilder Ritt, in dem die Logik des Fußballs Urlaub machte, denn quasi jeder Schuss war ein Treffer. Die Mainzer drehten die Partie nach frühem Rückstand mit einer phasenweisen Brutalität, doch am Ende erkämpfte sich Hansa in einem dramatischen Finish den absolut gerechten Ausgleich – ein Punktgewinn des Willens.

    Dabei deutete nichts auf diesen Wahnsinn hin, außer vielleicht die Abwesenheit von Abwehrkonzepten. Zwar ging Hansa durch Yan Diomande (6.) früh in Führung, doch dann drehte der überragende Paul Nebel auf. Angetrieben vom Mainzer Youngster, der heute eine absolute Gala bot, riss der FSV das Heft an sich: Hlozek (18., 22.) und Schick (30.) drehten das Spiel, bevor Nebel (36.) mit einem eigenen Treffer auf 4:1 stellte. Ein Schock für Hansa, das in dieser Phase keinen Zugriff fand. Ein glücklicher Treffer von Mathias Honsak (45.) kurz vor der Pause ließ die Kogge beim 4:2-Halbzeitstand aber noch hoffen.

    Nach dem Wechsel änderte sich das Kräfteverhältnis: Hansa dominierte nun das Spielgeschehen. Honsak (67.) und Brian Brobbey (72.) krönten die Drangphase mit dem folgerichtigen 4:4-Ausgleich. Die Moral war hergestellt, doch die Schlafmützigkeit blieb: Unmittelbar nach dem Ausgleich geriet Hansa durch den dritten Streich von Hlozek (75.) wieder in Rückstand. Aber auch die Mainzer Verteidigung war an diesem Tag nicht sattelfest. Erneut Honsak (78.) mit seinem dritten Tor glich postwendend zum 5:5 aus.

    Ein Blick auf die Statistik entlarvt die Absurdität dieses Spiels: Zehn Tore fielen bei nur 15 Torschüssen (9 Hansa, 6 Mainz)! Die xGoals-Werte (3,1 für Mainz, 3,9 für Hansa) zeigen, dass die Mainzer mit unfassbarer Effizienz (fünf Tore aus 3,1 xG) spielten, während Hansa trotz überlegener Chancenqualität (3,9 xG) hart für seine fünf Treffer kämpfen musste. Die Zweikampfbilanz war ebenfalls kurios: Mainz gewann alle sieben geführten Duelle, während Hansa aus 21 Versuchen nur fünf für sich entscheiden konnte – was die defensive Instabilität beider Teams perfekt illustriert.

    Spieler des Spiels: Paul Nebel (1. FSV Mainz 05). Obwohl Hansa-Akteur Honsak ebenfalls einen Hattrick erzielte, war Nebel der überragende Taktgeber dieser Partie. Mit einem Tor und drei genialen Vorlagen war er der Architekt der Mainzer Toreflut und verdiente sich die absolute Traumnote 10,0.