Saisonstart verlief besser als erwartet!
Nach der absolvierten Sommervorbereitung, den fünf Spielen in der 3.Liga und der verlorenen Pokalpartie in Wolfsburg zieht der SV Sandhausen ein erstes Fazit zum Saisonstart. Dafür stand Cheftrainer Fabosvw, sowie Sportdirektor Imhof den Reportern bei einer extra einberufenen Pressekonferenz am Tag der Arbeit zur Verfügung.
Frage von Frederik Schneider (Schwetzinger-Zeitung) an Trainer Fabosvw:
"Neun Zähler aus den ersten fünf Spielen. Alle drei eingefahrenen Siege wurden zudem ohne Gegentreffer gewonnen. Dazu der ansehnliche Auftritt in Wolfsburg im Pokal. Wie zufrieden sind Sie mit dem Saisonstart?"
"Ich denke, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Die Mannschaft ist auf einem guten Fitnesslevel, dazu kommt, dass sich die Jungs bereits länger kennen. Wir haben den Großteil des Teams im Sommer zusammenhalten können. Schon in der vergangenen Rückrunde konnte man unter meinem Vorgänger eine deutliche Entwicklung erkennen. Daher ist es keine so große Überraschung, dass die Jungs auch nach der Sommerpause genau dort ansetzen konnten. Die Mannschaft ist wissbegierig und es herrscht eine gesunde Loyalität im Team. Das sind Tugenden, die uns in der täglichen Arbeit mit der Mannschaft und in den Pflichtspielen enorm helfen und auf die wir weiter aufbauen wollen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir es besonders in den Heimspielen nicht geschafft haben an unsere Leistungsgrenze zu kommen."
Wolfgang Bück von der Rhein-Neckar-Zeitung richtete seine Frage an den Trainer in ähnliche Richtung:
"Sie sprachen von den Heimspielen. Gegen Bielefeld und Mannheim sah ihre Mannschaft vor allem im Defensivverbund nicht gut aus. Während man alle drei Auswärtsspiele ohne Gegentor beenden konnte, kassierte man in den beiden Heimspielen bereits acht Gegentore. Wie kann man sich diese Ambivalenz zwischen Auswärts- und Heimauftritten erklären?"
"Statistiken lügen nicht, allerdings sollte man die Kirche im Dorf lassen. Auch den drei Spielen in der Fremde ohne Gegentreffer sollte man nicht zu viel Beachtung schenken. Um auf die angebliche Ambivalenz eingehen zu können, müssten wir nun jedes einzelne Spiel für sich analysieren. Richtig ist, dass wir es in den Spielen gegen Bielefeld und Mannheim dem Gegner zu einfach gemacht haben Tore zu erzielen. Wir hatten aber auch in diesen Partien unsere Phasen und unsere Torchancen. Mit ein wenig mehr Spielglück wären auch in den Heimspielen Punkte möglich gewesen. Ich denke auch Mannheim und Bielefeld sind von der spielerischen Qualität doch stärker einzuschätzen als z.B. Union Berlin oder den Sportclub aus Freiburg. Was wir allerdings in der Hauptstadt oder auch im Breisgau exzellent hinbekommen haben, war das Gegenpressing, welches in beiden Begegnungen von den Jungs überragend umgesetzt wurde. Wir arbeiten täglich daran, diese Intensität in den Zweikämpfen auch vor heimischer Kulisse auf den Rasen zu bekommen!"
Patrick Franz von der BILD holte Sportdirektor Imhof mit ins Gespräch und bezog seine Frage auf die finanziellen Gegebenheiten beim SVS:
"Lediglich zwei Spieler transferierte der SVS im bisherigen Transferfenster. Mit Elvis Rexhbecaj verließ ein Stamm- und Führungsspieler das Team, mit Kurt wechselte für die Abwehr eher ein Ergänzungsspieler in den Hardtwald. Schon in den letzten Jahren galt der Verein finanziell als eher klamm aufgestellt. Dies wiederspiegelt auch der Abgang von Rexhbecaj, der nur aus finanzieller Sicht Sinn machte. Nun stellt sich bei vielen Fans die Frage, ob der Rexhbecaj Abgang ausreichend für die Wiederherstellung der Wirtschaftlichkeit des Vereins war oder ob noch weitere Abgänge folgen werden? Sandhausen wäre nicht der erste Verein, der Spieler erst kurz vor Ende des Transferfensters abgibt um den größtmöglichen sportlichen Erfolg zu erzielen?"
"Ich kann Sie da beruhigen, wir zocken nicht! Auch wenn ich früher gerne mal in die Zockerhalle gegangen bin, betreiben wir hier seriöse Arbeit. Der Abgang von Elvis war aus finanzieller Sicht unvermeidbar. Wir hatten immer ehrliche Gespräche mit Elvis und seinem Berater, sodass alle Parteien um die Situation wussten. Unser Trainer sprach eben von einer positiven Entwicklung bei unserer Mannschaft. Diese postive Entwicklung kann ich auch bei unseren Finanzen erkennen. Wir befinden uns aber auch dort in einem Prozess, der uns hoffentlich noch mehrere Jahre begleiten wird. Gerade in der 3.Liga ist es wichtig die Risiken einschätzen zu können. Die Fernsehgelder, die Zuschauereinnahmen sind bei uns nicht so üppig wie in anderen Ligen. So müssen wir von Jahr zu Jahr schauen welche Ausgaben wir realisieren können. In dieser Transferperiode haben wir mit Kurt einen entwicklungsfähigen Spieler dazu bekommen. Auch in der Zukunft wird unser Hauptaugenmerk darauf liegen junge, entwicklungsfähige Spieler in den Hardtwald zu lotsen. In diesem Sommer lag der Fokus zudem darauf unseren Kern beisammen zu halten. Gerade, wenn ein neuer Trainer in den Verein stößt, kann eine vorhandene Achse in der Mannschaft den Eingewöhnungsprozess für beide Seiten kürzen. Was ich aus den Gesprächen mit unserem Trainerteam entnommen habe, lagen wir mit unserer Ansicht nicht ganz falsch. Um auf Ihre Frage zurückzukommen, kann ich weder einzelne Abgänge noch mögliche Neuverpflichtungen gänzlich ausschließen. Wir sondieren täglich den Markt. Das ist ähh gehört zum täglichen Ablauf eines Sportdirektors einfach dazu. Dennoch sind wir mit dem vorhandenen Spielermaterial sehr zufrieden!"
Wolfgang Bück von der RNZ schaltete sich erneut ein und stellte seine zweite Frage erneut an den Cheftrainer:
"Als Sie vor etwas mehr als einem Monat beim SV Sandhausen unterschrieben haben, freuten Sie sich auf ihre erste Aufgabe nach mehr als zwei Jahren ohne Traineranstellung. Nach nun sechs Spielen würde ich gerne erfahren wie Sie ihre Gefühle zu Ihrem Comeback in den bezahlten Fußball beschreiben würden?"
"Erst einmal vielen lieben Dank für die nette Nachfrage! Ich muss Ihnen ehrlich sagen, dass es ein wunderschönes Gefühl war beim ersten Auswärtsspiel der Saison, beim 1.FC Saarbrücken, wieder auf der Bank zu sitzen. Klar war das erste Training mit der Mannschaft emotional, doch wenn es dann endlich um drei Zähler geht, steigern sich doch noch einmal die Emotionen. Dass mir die Jungs zu meinem Comeback auch noch drei Zähler schenkten, rundete den Tag ab. Ich freu mich einfach täglich mit der Mannschaft arbeiten zu dürfen und ich hoffe, dass wir noch gemeinsam viele Erfolgserlebnisse feiern dürfen! An dieser Stelle auch nochmal der Dank an meinen Nebenmann Matthias Imhof, der mich seit den ersten Gesprächen super unterstützt!"
Mit etwas Verwunderung blickten Fabo und Imhof dann auf Dirk große Schlarmann von Sky, der bekanntlich eher beim FC Schalke 04 zu finden ist. Schlarmann befragte den Trainer zu den kommenden Aufgaben:
"Nach der bitteren Heimpleite gegen Waldhof Mannheim warten nun mit Bochum und Verl zwei Mannschaften auf den SV Sandhausen, die viele Experten vor der Saison ins Mittelfeld eingestuft hätten. Während der SC Verl mit sieben Punkten aus fünf Spielen eher einen mäßigen Saisonstart zu verzeichnen hatte, rangiert Bochum mit einem Zähler mehr gar einen Platz vor dem SVS. Was erwarten Sie von den beiden kommenden Aufgaben und wo wird der Schwerpunkt für ihre Mannschaft liegen?"
"Gerade die Bochumer sind in einer guten Verfassung. Die Mannschaft von meinem Kollegen Björni scheint in der Sommerpause die richtigen Schlüsse gezogen zu haben. Elf Treffer in zwei Auswärtsspielen sprechen für sich. Es wird daher wichtig sein, dass wir ab der ersten Minute einen Zugriff zum Spiel finden. Sollten wir ähnlich wie gegen Mannheim, wo es bereits nach wenigen Minuten 0:1 stand, früh in Rückstand geraten, besteht die Gefahr, dass sich der VfL in einen Flow spielt. Dies müssen wir unbedingt verhindern und daher das Spiel von der ersten Minute an hellwach bestreiten. Umso länger wir die Null halten können, desto größer steigt die Wahrscheinlichkeit auf den ersten Punktgewinn vor heimischen Publikum. Ähnlich sieht es beim Sportclub Verl aus. Die Ostwestfalen starteten zwar mit nur einem Punkt aus drei Spielen schwach, doch zuletzt rehabilitierte sich die Goali-Elf. Elf Tore aus den letzten beiden Begegnungen sprechen auch hier eine eindeutige Sprache. Kriegen wir die Kompaktheit aus den letzten Auswärtsauftritten auch in diesen beiden Begegnungen auf den Rasen, bin ich mir sicher, werden wir einen weiteren Schritt in die richtige Richtung machen!"
Schlarmann hackte weiter nach und sprach nun die bereits in den wenigen absolvierten Spielen veränderten Spielsysteme an:
"Ihre Mannschaft musste in nun sechs Pflichtspielen bereits drei unterschiedliche Systeme spielen. Bei der Niederlage gegen Mannheim spielte ihr Team zuletzt in einem 5-4-1 System. Zu Saisonbeginn präferierten Sie noch ein 5-3-2 System. Wieso wechseln Sie ihr Spielsystem so häufig und glauben Sie, dass sie Ihrem Team damit einen Gefallen tun?"
"Ich glaube nicht, dass es im Fussball um irgendwelche Gefallen geht. Unsere Mannschaft ist so flexibel genug mehrere Spielsysteme zu spielen und sich so ggf. auf den Gegner neu einzustellen. Wir legen im Trainerteam genauen Wert darauf, dass wir unsere Spieler nicht mit Informationen überfrachten. Ich sehe auch in den absolvierten Spielen keinen Grund unsere Flexibilität in Frage zu stellen. Die Niederlagen hatten immerhin andere Gründe!"