SSV Kampfschwein gegen TSV Leichtfuß
Ein Spiel, welches Hitchcock sich nicht hätte aus denken können.
Schon Kurz nach dem Anpfiff war die deutliche Verunsicherung der Aachener zu spüren. Viele Fehlpässe prägten das Spiel in den ersten 10 Minuten. Die Ulmer strotzen hingegen vor Selbstbewusstsein und kombinierten und kamen zu den ersten Annäherungsversuchen bei Keeper David Hohs.
Nach ca. 10 min fielen die Alemannen erstmals konstruktiv auf. Nach einen kleinen Dribbling von Hoillet, spielte dieser auf den wartenden Oezbeck, welcher ohne Probleme zum 1:0 einschob.
Unbeeindruck spielte Ulm weiter und hatte auch einige Torchancen. Die Effektivität blieb allerdings aus. Zudem waren die Ulmer nun etwas offener ausgerichtet. Der Respekt verflog.
In der 15 min folgte der 2Streich von Oezbeck, welcher allerdings auf einem Abwehrfehler Roesner´s basierte; in der 23 min erhöhten die Allemannen sogar auf ein 3:0 nach einem Traumpass des Neuzuganges Sven Hartwig, der mit viel Ballsicherheit und Laufarbeit auffiel und somit seine Position in der Startaufstellung bestätigte.
Das Spiel schien gelaufen. Ulm wurde unsicher und Aachen leichtsinnig. Allerdings verlor das Spiel nie an Tempo. Selten gab es ein so laufstarkes Spiel beider Seiten. Es gab kaum/nie "Mittelfeldgeplänkel".
Woher der SSV dieses Selbstvertrauen nahm steht in den Sternen. Vielleicht lag es an dem tollen Stadion oder an der Verbundenheit der Mannschaft, sodass es schon die nächste 100% Chance ,diesmal auf Seiten der Ulmer, in der 28 min gab: de Ornalle Franco scheiterte nur knapp nach ein Glanztat des Aachener Schlussmannes.
Nachdem der SSV viele hochkarätigen Chancen hatten, besonders durch den sehr, sehr stark spielenden Kucukovic, lief dieser wieder einmal durch die Aachener Defensive. Hohs riskierte alles und foulte den 9er: Rot! Über diese rote Karte ist sicherlich zu streiten, geht aber meiner Meinung nach aber in Ordnung. Knett bekam seine Chance, allerdings musste Holtby dafür weichen.
Kurz davor erziehlte dieser Kucuovic das 3:1, welcher durch den Spruch des Kommentatores nach dem Motto "Es war nur ein Anschlusstreffer" begleitet wurde.
Als ob nie Pause gewesen wäre, spieltn beide Mannschaften konsequent das Spiel ihres Lebens. 1 Chance folgte der anderen. Man bemerkte, deutlich dass nun ein Aachener Abwehrmann fehlte. Immer häufiger beschossen Ambrosini, Kucovic und de Ornella Franco den stark spielenden Ersatztorwart.
In der 55 Min erhöte der zuvor eingewechelte Kevin Wölk auf ein 4:1, in der 60. hatte Hartwig sogar die Möglichkeit auf ein 5:1.
Ab nun begann die Stunde des Regionalligisten. Durch zwei schnelle Tore durch Kucokovic und Ambrosini stand es auf einmal nur noch 4:3. Der Grund war der fehlende Mann, immer wieder taten sich Lücken in der Aachener Hintermannschaft auf.
In der 75 Minute dann der Schock für Trainer Alexander Heinrich! Ambrosini wurde wieder einmal von Kucokovic in Szene gesetzt und erzielhte den Ausgleich.
Die Schlussphase wurde immer dramatischer. Zunächst durch einen Lupfer für den TSV durch Wölk, welcher nur knapp sein Ziel verfehlte, dann für den SSV wobei der "Spieler des Spiels" Kucokovic an Knett seinen Meister fand.
4:4, nach 90 Minuten.
Nach einem solchen, atemberaubendem Tempo müsste man eigentlich davon ausgehen, dass die Spieler mal einen Gang runterschalten müssten.
Zum Trotze schalteten alle aber einen Gang hoch. Teilweise hatte man den Eindruck es ginge um den ChampionsLeague Sieg.
Bespielhaft war dafür die 95 min: Nach einem tollen Kopfball von Vranjes (aachen) an die Latte, schalteten die Ulmer schnell um. darauffolgend konterten wieder die Aachner. Es ging hin und her!
Besonders Kevin wölk dreht nun auf und lochte nach einem Abpraller zum 5:4 ein. Nun hatte Aachen optische Überlegenheit, schafften es aber nicht zu erhöhen und das Spiel zu sichern.
Die letzte Chance kurz vor Schluss gehört wieder dem SSV. Und wäre das Spiel nicht schon verrückt genug, gelang diesen abermals der Ausgleich.
5:5 nach 120 min: Elfmeterschießen!
Wer hatte nun die größeren Nerven?
Andreasen veschoss den ersten Schuss für Ulm, seine Mannschaftskollegen verwandelten, allerdings alle restlichen.
Ein besonders frecher Elfmeter zauberte der beste Alemanne Hartwig: Ein Lupfer in die Mitte.
Es stand also 9:9, Aachen hatte aber noch einen Nachschuss. Christian Träsch gegen Glinker...... Träsch schoss unten links in die Ecke.... Doch dort stand auch Glinker! Die Tivolianer konnten es zum 3 mal nicht entscheiden.
Also ging es Mann gegen Mann.
Die ersten beiden wurden verwandelt, es stand 10:10.
-> Der Kommentor urteile schon fast hämisch: "ja, wollen die denn ewig weiterspielen"
Erst nach den siebten Elfmeterschützen der beiden Mannschaften
entschied sich das Spiel:
Ausgerechnet konnte der so sichere Kevin Wölk für Allemannia nicht verwandeln, jedoch zuvor schiebte Akkonor ein.

11:10

! für den Regionalligsten. Das Donaustadion bebte! Die Entäuschung der Aachener war ihnen sichtlich an zu merken. Sie waren am Boden zerstört. Und wieder bewahrte sich eine alte Fußballerweisheit: "Wer vorne die Dinger nicht macht, bekommt hinten die Tore rein."
Durch den sichtlich betroffenden Aachener Interimstrainer übertragen: "Wer dreimal so kurz davor war zu gewinnen, es aber nicht schafft ist es selber schuld.", so sein Fazit. Zudem wünscht dieser dem SSV "weiterhin viel Erfolg, so spannende Spiele und den Pokalsieg!", was aber ein bisschen optimistisch klingt.
Insgesamt war es ein geniales Spiel! Ein Spiel auf hohem Niveau ohne Leistungsabrüche durch einzelne Spieler! Ein Spiel, welches an den Nerven zerrte. Ein Spiel an das sich sowohl Ulm als auch Aachen noch lange dran erinnern werden.
Spielbericht von Alexander Heinrich.