PRESSEVERSAMMLUNG VOM 14.10.2002
Nach dem Spiel gegen Wattenscheid war der Kieler Trainer verschwunden und gab sich erst heute der Presse zum Vorschein.
"Sie werden sicherlich verstehen, dass mir nach dem gestrigen Spiel sehr viel durch den Kopf gegangen ist, Bier, Schnaps, die Zukunft des Vereins und natürlich auch die Freude über diesen tollen Auswärtserfolg bei Wattenscheid.
Fangen wir mal beim wichtigsten an, mit der Zukunft des vereins: So wie ich die momentane Situation sehe und abschätzen kann, werden wir wohl unser Ziel nach oben stecken. *g* Wir wollen ab sofort unebdingt um den Aufstieg mitspielen. In der Mannschaft stimmt es, die Spieler sind zufrieden, benso der Vorstand und ich persönlich auch.
Hätte mir vor der Saison jemand erzählt, wir würden nach 9 Spielen ungeschlagen sein und ganz vorne drin stehen, ich hätte ihn für verrückt erklärt.
Es warten jedoch noch ein paar schwere Aufgaben auf uns, die wir noch bewältigen müssen, jedoch sehe ich positiv in die Zukunft. Wenn wir nach Braunschweig und Mönchengladbbach noch da oben stehen, ist ein großer Weg geschafft. Wir müssen dann nur noch die Rückrunde durchhalten.
Nun zu Ihren Fragen."
Kicker: Glauben Sie, dass Sie dadurch die Mannschaft nicht unter Druck setzen?
Scheidl: Tja, nun ich sehe das anders, zumal ja die Mannschaft selbst davon spricht und auch weiterhin auf dieses Ziel zu arbeitet. Mit jedem Spieltag trainiert die Mannschaft intensiver, und ich denke, dass wir sicher eine Chance haben werden, bis zum Schluss mit dabei zu sein.
Sport-Bild: Sie haben von Bier und Scnaps gesprochen, war denn die Feier wirklich so ausgelassen? Haben Sie Ihre Spieler nicht zurückgehalten?
Scheidl Ach iwo, die Spieler sollten feiern, denn es ist nicht greade einfach in Wattenscheid 3 Punkte zu entführen, fragen Sie mal andere Kollegen, die dies probiert haben.
Kieler Abendblatt: Durch diesen Sieg haben Sie Kiel in einen Freudentaumel versetzt, wie können Sie sich das erklären, es wurde gefeiert, als wären Sie schon aufgestiegen.
Scheidl: Nun ja, Kiel ist nun mal eine fussballverrückte Stadt, jedoch muss man den leuten auch was bieten. Die Fans sind einfach wunderbar, ohne Sie wären wir nicht hier. Sie haben uns geholfen, sind immer voll dabei, und das überträgt sich aufs team und umgekehrt.
Emma: Wie sieht es mit den frauen im Fussball aus ihrer Sicht aus, sollte da mehr kommen?
Scheidl: Sie hab ich ja nun nicht hier erwartet, doch es freut mich sehr, dass auch immer mehr Frauen in diesem Sport aktiv werden und Erfolg haben. Sehen Sie, die Damenfussball-Nationalmannschaft Deutschlands ist ebenso eine der besten, warum sollten sie hinten anstehen? Schließlich ist doch Fussball ein wahrer Volkssport. Ich denke es ist sehr gut, dass auch Frauen inzwischen trainre-Ämter übernehmen, das verschafft doch auch einen gewissen Anreiz.*g* So nun die letzte Frage bitte, ich möchte ja noch einmal zu den Jungs.
Die Kieler Woche: Haben Sie eigentlich immer die glückliche Hand mit Ihrer Aufstellung, oder wieso haben Sie gegen Wattenscheid so defensiv gespielt?Scheidl: Tja, aus meiner persönlichen Erfahrung gegen herrn Resnick war mir bewusst, dass wir konsequenter in der Defensive arbeiten müssen, und das ist uns ja sehr gut gelungen. Zudem haben wir mit Guscinas und Gregorczyn, der gestern nicht getroffen hat, zwei sehr gute und ideenreiche Stürmer, die ihre Chancen nutzen, und wenn mal nicht die zur Stelle sind, haben wir auch noch sehr torgefährliche Mittelfeldspieler, die auch die Kastanien aus dem Feuer holen können.
Ich wünsche noch einen schönen Abend und freue mich Sie bald wieder hier begrüßen zu dürfen. Auf Wiedersehen.