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Ingolstadt hat mit 2 Neuzugängen überrascht. Pavel Pogrebnyak kam von Eintracht Trier für einen euro. Knapp 200.000 Euro gab man für Petri Pasanen aus.
Der Donaukurrier hat alle Beteiligten hier für die Interviews.
DK: Hallo ihr drei. Sicherlich sind die Neuzugänge als relativ überraschend einzustufen. Petri wurde bei Schweinfurt aussortiert und jeder rechnete eigentlich mit einem Wechsel zurück in die Heimat nach Finnland, da er ja auch nichtmehr der Jüngste ist. Wie sind sie auf ihn aufmerksam geworden, vor allem, da er mit 32 Jahren eigentlich nicht in ihre Manschaftsplanung passen sollte?
Senf: Naja, das ganze ist eher aus der Not geboren. Christian (Stuff anm. d. Red.) war in letzter Zeit etwas überfordert. Er hatte zwar meist ein gutes Stellungsspiel, war auch vorne per Kopf bei den Ecken gefährlich, doch konnte er läuferisch überhaupt nicht mit den gegnern mithalten. So fühlten wir uns gezwungen, auf der Innenverteidigerposition noch etwas zu ändern. Die Auswahl war sehr gering, so dass wir uns sehr schnell für Petri entscheiden konnten. Ömer Toprak kam noch in die nähere Auswahl, doch die Ablösesumme war uns dann doch zu hoch. Es kann aber gut sein, dass Ömer noch kommen wird, sollte man sich auf eine billigere Summe einigen können. Es ist immer gut, einen starken Mann in der Hinterhand zu haben, wenn wirklich mal jemand mit Rot vom Platz muss.
DK: Petri, was hat sie dazu gebracht, noch einmal einen Vertrag in Deutschland zu unterschrieben?
Pasanen: Finnland kalt. Und Vereinsheim hat Finnische Sauna. Keine getrennte Sauna mit Frauenmanschaft. Alle zusammen. Petri hier glücklich!
DK: Sie haben sich im 1. Testspiel gegen die Kickers aus Offenbach ja gleich gut eingefügt. Die BLÖD-Zeitung gab ihnen die Note 9,4. Wie kommt es, dass sie gleich so gut zurechtkommen in Liga 2?
Pasanen: Finnland kalt. Deutschland warm. Tauen auf bei Spielen Fußball. Petri glücklich!
DK: Sind Sie als Trainer überrascht über die Leistung?
Senf: Überhaupt nicht. Wir haben einen erfahrenen Spieler gekauft, der genau weiß, wo er zu stehen, und was er zu machen hat. Ich denke, dass Petri der Manschaft einfach mehr sicherheit geben kann, und daher unheimlich wichtig ist.
DK: Kommen wir zur anderen Neuverpflichtung: Pavel Pogrebnyak galt zuletzt als der schlechteste Fußballspieler, der je in Deutschland gespielt hat. Was hat sie dazu gebracht ihn trotzdem zu kaufen?
Senf: Natürlich haben wir die Diskussion auch mitbekommen. Wir hätten uns auch fast anstecken lassen. Pavel war anfangs kein Thema für uns. Wir wollten Miroslav Spizak verpflichten. Dort wollten wir aber die viel zu hohe Ablöse nicht bezahlen, weshalb er nach Frankfurt ging. Zuvor waren wir an Morike Sako dran, liesen aber auch da dem FSV den Vortritt. So luden wir Grafite zu Testspielen ein. Er konnte nur teilweise überzeugen. Spielte zwar selbst nicht schlecht, wenn er den Ball hatte, bekam ihn aber selten. Mehr aus Verzweiflung luden wir Pavel dann ein. Gegen Unterhaching beim peinlichen 0:4 zeigte er noch eine bescheidene Leistung, doch gegen Münster und Offenbach konnte er einnetzen und zeigte gute Spiele. Sicher war nicht alles perfekt, doch er schien ganz gut in unser System zu passen. Ich denke, er wird noch viele Tore für den FC Ingolstadt schiessen.
DK: Pavel, sind sie froh, beim FC Ingolstadt gelandet zu sein?
Pogrebnyak: Ja, auf jeden Fall. Hier merke ich, dass der Verein zu mir steht, der Trainer viel Vertrauen in mich setzt. Das bin ich garnicht mehr gewohnt, und kann mich hier nun hoffentlich endlich entfalten.
DK: Wie wurden sie vom Rest der Manschaft begrüßt.
Pogrebnyak: Ganz gut. In den anderen Teams war es so, dass keiner mit mir zusammenspielen wollte. Hier schien aber Huber zuvor so viel falsch gemacht zu haben, dass er der Buhmann war. Mit Ronny (König anm. d. Red.) klappt es vorne ganz gut. Wir ergänzen uns, und passen gut zueinander.
DK: Auch im ersten Spiel als Ingolstädter konnten sie überzeugen: Die Fakten beim 6:1 über die Offenbacher Kickers: 3 Tore 2 Torvorlagen. Note 9.6. Hätten sie sich so einen Einstand erträumt?
Pogrebnyak: Nein, ich habe gestern von Dinosauriern geträumt, die auf den Platz rennen und Spiele manipulieren. Aber warum interessiert sie das?
DK: Das ist nur so eine Redewendung. Ich wollte damit fragen, ob sie sich vorstellen hätten können, dass sie im ersten Spiel 3 Tore machen?
Pogrebnyak: Nur wenn der einer der Dinos auf den Gegnerischen Torhüter getreten wäre. Also eher nicht. aber ich freue mich natürlich darüber.
DK: Senf, Sie haben ja neben den beiden in der Vorbereitung viele Spieler verkauft, und doch das ein oder andere neue Gesicht geholt. Sind sie mit ihrem Kader bisher zufrieden?
Senf: Absolut!
Pogrebnyak: Absolut? Wo? will auch trinken!
Senf: (lacht) Nein, keinen Vodka. Ich bin zufrieden. Die Spieler zeigen was sie können.
DK: Aber die Punktausbeute spricht dagegen:
Senf: Es hat vieles gegen uns gesprochen. Köln ist einfach eine Übermanschaft, da darf man verlieren. Gegen Frankfurt war es etwas unglücklich, und wir mussten mit einem Rumpfkader ran, da wir da noch kaum eingekauft hatten. Ich bin mir sicher, wir werden noch den ein oder anderen Punkt holen.
DK: Wo solls denn hingehen? Ist der Aufstieg nach so einem Saisonstart überhaupt noch drin?
Senf: Vom Aufstieg redet hier momentan keiner. Wir wollen von Spiel zu Spiel schauen, viele Fans begeistern, und mit einem guten Team und finanziellen Ausgangsposition in die nächste Saison gehen. So sieht derzeit unser Ziel aus.
DK: Ok, am Ende noch eine Frage. Seit ihr beide Freunde geworden, als Nordlichter des Teams?
Pogrebnyak: Wir haben noch nicht viel Zeit gehabt uns kennenzulernen. Petri ist eigentlich die ganze Zeit in der Sauna. Er kann ja mal einen Vodka mit mir trinken, vielleicht wird ihm dann auch warm.
Pasanen: Wenn ich kann hübsche Frauen aus Sauna mitnehmen für Vodka, dann ich sein dabei!
DK: Dann bedanke ich mich für das Interview.
Hier noch die Daten zum Spiel, und eine Liste der anderen Neuzugänge:


Neuzugänge:
Franck Manga Guela kam für knapp über 600.000 Euro vom Ligakonkurrenten Arminia Bielefeld. Auf den ersten Blick mag das teuer aussehen, aber er hat sich zu einer festen Größe in der Manschaft gespielt und ist der Chef im Mittelfeld.
Christian Stuff machte bisher desöfteren eine unglückliche Figur und verlor so auch seinen Stammplatz in der Innenverteidigung an Pasanen. Momentan spielt er noch auf der rechten Verteidigerposition, doch auch dort ist er nicht die Idealbesetzung. Trainer Senf wird im noch die ein oder andere Chance geben, doch sollte er dort auch weiterhin nicht überzeugen, droht die Bank. Kosten: knapp unter 300.000 Euro.
Berti Glauber ist die Entdeckung im defensiven Mittelfeld. Obwohl er eigentlich Innenverteidiger als seine Lieblingsposition angab, holte ihn Ingolstadt für die Position im ZDM. Er spielt einen super Part, köpft viele Bälle raus, und fängt Pass um Pass ab. Auch nach vorne gefällt er, sowohl mit gutem Passspiel, als auch mit gefährlichen Torabschlüssen. 472.000 waren sicher kein Schnäpchen, aber die ist er wert.