Die Sommerpause ist beendet und der Transfermarkt läutet die heiße Phase der Saisonvorbereitung ein. Zeit um einen ersten Blick auf die Teams der ersten Bundesliga zu werfen. In mehr oder weniger regelmäßigen Abständen soll hier jeder der 18 Erstligisten unter die Lupe genommen werden.

Diese Überraschung erschwert natürlich ein wenig die Kaderanalyse, da nicht klar ist, was Trainer Nowack vor hat. Am wahrscheinlichsten ist es wohl, dass er dabei ist den Kader auf Mittelklasseniveau runterzuschrauben, so wie es auch die Leistungen der letzten Jahre entspräche. Doch aufgrund der guten finanziellen Situation eigentlich nicht nötig.
Bisherige Analysen:
04. Chemnitzer FC
12. Hertha BSC
18. Holstein Kiel
FC Bayern München
Die bisherige Geschichte
Der 'Stern des Südens' hat in seiner 15 Saison langen VDFB Geschichte gehörig an Strahlkraft verloren und hat sich zu einem mittelmäßigen Bundesligisten entwickelt. Da man bis auf ein Jahr durchgängig in der Eliteliga vertreten ist, belegt man immerhin den achten Platz der ewigen Bundesligatabelle und außer dem VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund hat kein Team mehr Spiele in der ersten Bundesliga absolviert.
Bereits in der ersten Saison konnte man nicht den Ansprüchen des großen FC Bayerns gerecht werden und landete unter Trainer Markus Wilp auf dem 10. Platz, gleichbedeutend mit Platz 3 in München, musste man sich nicht nur von den Löwen (6.) sondern auch noch von der SpVgg Unterhaching (8.) überholen lassen.. In der zweiten Saison gab es dann ein kurzes zweimonatiges Intermezzo vom heutigen Trainer des VDFB-Rekordmeisters MSV Duisburg, der aber anschließend in die zweite Bundesliga zum VfL Bochum wechselte und mit diesen aufstieg. Aus Bochum holte man dann den neuen Trainer in der laufenden Saison, Christian 'Eddi' Edlinger, der die Platzierung aus dem Vorjahr wiederholte. Immerhin war man nun nicht mehr Münchens Nummer drei, sondern konnte zu mindestens an 1860 München (14.) vorbeiziehen, doch so gut wie Unterhaching (2.) wäre man gerne gewesen, verhinderte doch nur ein Punkt sowie das schlechtere Torverhältnis den Meistertitel der Spielvereinigung.
Unter Trainer Edlinger ging es dann auch in die dritte Saison, doch nach 16 Spielen, aus denen die Münchener im Vergleich zu den Vorjahren überdurchschnittliche 30 Punkte holten, beendete dieser seine Trainerkarriere und wurde durch Daniel 'Tadek' Berchem ersetzt. Dieser konnte die Punkteausbeute nicht ganz fortsetzen und so reichte es am Ende nur zu Platz acht, immerhin die bis dato beste Bundesligaplatzierung, allerdings erneut als Münchens Nummer, da die beiden anderen Vereine Platz sechs und sieben belegten.
Mit Matthias 'Moskito' B. vom Zweitligisten VfL Osnabrück wurde zur neuen Saison der erste Trainer verpflichtet, der die 100 Spiele Marke beim FC Bayern München erreichen konnte. Seine Premierensaison brachte dann den ersten Titel, wenn auch nur den inoffziellen des Münchener Stadtmeisters, denn endlich konnte man sich zu mindestens gegen die stadtinterne Konkurrenz durchsetzen. Während Unterhaching den Gang in die 2.Bundesliga angehen musste und die Sechziger Zwölfter wurden, holte der FC Bayern mit 56 Punkten Platz sieben. Allerdings mit 38 Punkten auf den Meister MSV Duisburg.
Es folgte die erste Verschlechterung in der Tabelle, denn die zweite Saison unter 'Moskito' brachte nur noch 12.Platz, direkt vor 1860 München. Und von ebenjenen holte man für die neue Saison Roland 'Cobra' Botzenhard an die Säbener Straße, während 'Moskito' zunächst nach Burghausen in die Regionalliga Süd wechselte. Was passiert wenn der 12. den Trainer des 13. verpflichtet? In der folgenden Saison landete stattdessen der FC Bayern auf Platz 13 und 1860 auf Platz zwölf. Somit hatte man die bis dato schlechteste Platzierung geholt, immerhin betrug der Vorsprung auf die Abstiegsplätze noch elf Punkte. Dafür konnte man im VDFB Pokal ein Ausrufezeichen setzen, erreichte nach Siegen gegen die Zweitligisten Aachen und Wehen sowie die Ligakonkurrenten Ahlen und Duisburg das Pokalhablfinale, scheiterte dort jedoch mit 1:4 zu Hause gegen den SC Paderborn 07.
Die siebte VDFB Saison brachte anschließend zum zweiten Mal Platz sieben, wieder eine Platzierung im Nirgendwo der Tabelle ohne echten Anschluß nach oben und mit genug Abstand nach unten. So langsam machte sich Langeweile breit und die Bayern mussten einen stetigen Schwund in der Fanbeliebtheit verkraften, einzig der Pokal machte in der folgenden Saison wieder Hoffnung auf mehr. Mit Lübeck und dem VfR Mannheim aus der zweiten Bundesliga sowie Waldhof Mannheim, dem MSV Duisburg und Borussia Dortmund aus der Eliteklasse bezwang man alle Konkurrenten auf dem Weg ins Endspiel, doch wieder war es der SC Paderborn der die Bayern stoppte und das Finale mit 3:1 gewann.
In der Liga wurde es dann erst in der zehnten Saison wieder spannend, nach einem zehnten und einem sechsten Platz, welcher immerhin die zweitbeste Platzierung der vereinsinternen Bundesligageschichte bedeutet fand man sich plötzlich im Abstiegskampf wieder. 36 Punkte standen am Ende auf dem Konto der Bayern, ein Punkt zu wenig um Hansa Rostock noch vom Nichtabstiegsplatz zu verdrängen und so ging es zusammen mit Bayer 04 Leverkusen und dem SV Waldhof Mannheim zum ersten und einzigen Mal runter in die zweite Bundesliga. Botzenhard verließ daraufhin den Verein Richtung Trier und schlug schließlich am 06.01.2009 beim dritten Münchener Verein, der SpVgg Unterhaching seine Zelte auf, bei denen er nun zum sechsten Mal versuchen wird aufzusteigen.
In der Liga wurde es dann erst in der zehnten Saison wieder spannend, nach einem zehnten und einem sechsten Platz, welcher immerhin die zweitbeste Platzierung der vereinsinternen Bundesligageschichte bedeutet fand man sich plötzlich im Abstiegskampf wieder. 36 Punkte standen am Ende auf dem Konto der Bayern, ein Punkt zu wenig um Hansa Rostock noch vom Nichtabstiegsplatz zu verdrängen und so ging es zusammen mit Bayer 04 Leverkusen und dem SV Waldhof Mannheim zum ersten und einzigen Mal runter in die zweite Bundesliga. Botzenhard verließ daraufhin den Verein Richtung Trier und schlug schließlich am 06.01.2009 beim dritten Münchener Verein, der SpVgg Unterhaching seine Zelte auf, bei denen er nun zum sechsten Mal versuchen wird aufzusteigen.
Im Tausch kam mit 'Moskito' ein alter Bekannter zurück an die Isar, der zuvor auch bei Ligakonkurrent Wolfsburg tätig war. Mit 81 Punkten und damit vier Punkte mehr als Mitabsteiger Leverkusen kehrten die Bayern zurück in die erste Bundesliga. Mit dem Selbstvertrauen des Aufstieges und einem weiteren Trainertausch, diesmal mit dem SC Paderborn, war man plötzlich einer der Topfavoriten auf die Meisterschaft, stand doch mit Stefan 'brommel' Bromund ein wahrer Titelsammler an der Seitenlinie. Nachdem er die Paderborner zum Aufstieg führte, gelang ihm direkt im Anschluß das Double aus Meisterschaft und Pokal und auch in den folgenden Jahren war Paderborn erfolgreich. Es folgten noch zwei Meistertitel (Saison sieben und neun) sowie ein Pokalsieg (Saison acht). Nach zwei vergleichsweise erfolglosen Jahren mit Platz zwei und drei suchte Bromund nun eine neue Herausforderung und wollte seinem Herzensverein die erste VDFB Meisterschaft verschaffen.
31 Siege und ein Remis holten die Bayern, nur im Pokal blamierte man sich in der ersten Runde mit 3:4 beim Regionalligisten 1.FC Nürnberg. So erfolgreich und schön die Saison für die Bayern in der Liga war, so kurz und vergänglich war sie doch. Zwar konnte der extreme Beliebtheitsverlust bei den Fans begründet im erstmaligen Abstieg wieder etwas ausgeglichen werden durch diesen Titel, doch Stefan Bromund hatte seine Mission beendet und kehrte zum SC Paderborn zurück. Sein Nachfolger wurde Stefan 'chillygun33'. S, der in der Rückrunde der vorherigen Saison Bayer Leverkusen auf den dritten Platz führen konnte. Doch er konnte die hohen Erwartungen der Münchener nicht erfüllen und musste am Ende froh sein, dass es noch vier Teams gab, die in dieser Saison schlechter waren als der FC Bayern, so dass die 41 Punkte für den 14. Tabellenplatz reichten.
Dies war in München natürlich nicht genug und so wechselte man erneut den Trainer. Vom 1.FC Schweinfurt aus der dritten Liga kam Christian 'Moosi' Mooshuber, der mit 62 Punkten die zweitbeste Punkteausbeute in der 1.Bundesliga erzielen konnte, mit Platz sechs aber gerade so das obere Drittel erreichen konnte. Da Mooshuber nach nur einer Saison den Verein auf seinen Willen hin in die Provinz zum TSV Buchbach in die Regionalliga Süd verließ und dort anschließend den Aufstieg in die dritte Bundesliga erreichen konnte, musste man sich in München erneut nach einem neuen Trainer umschauen,
Der Trainer
Fündig wurde man schließlich bei Hertha BSC, deren Trainer Ronny 'icke29' Nowack die 'Alte Dame' zunächst aus der zweiten Bundesliga als Zweitligameister zum Aufstieg führte und anschließend den siebten Platz in der Bundesliga erreichen konnte. Sein Punkteschnitt von 2,04 Punkten pro Spiel gab also durchaus Berechtigung zur Annahme, dass er auch in München mit einem deutlich stärkeren Kader gute Ergebnisse abliefern sollte. Doch nur 43 Punkte holten die Bayern unter Nowack und waren damit den Abstiegsrängen näher als dem oberen Tabellendrittel.
Trotzdem hat man an der Säbener Straße weiterhin Hoffnung, dass der Trainer der Richtige ist und gibt ihm erneut die Möglichkeit sich in dieser Saison zu beweisen.
Das Finanzielle
Der extreme Ansehensverlust des FC Bayern in Folge des Bundesligaabstieges lässt sich auf dem gezeigten Chart der FG-Wert Entwicklung deutlich ablesen, genauso wie man erkennen kann, dass der aktuelle Wert der niedrigst jemals für den FC Bayern München gemessene Wert ist. Dank der 67.000 Zuschauer fassenden Allianz Arena ist man immerhin finanziell abgesichert. Zwar werden nur noch sechs Spiele der Münchener ausverkauft sein, gegen die fünf Vereine die in der Fangunst inzwischen vor den Bayern rangieren (Dortmund, Paderborn, Duisburg, Dresden, Frankfurt) und gegen Rot-Weiß Ahlen, welche fast gleichauf sind.
Im Schnitt sind es dann aber immer noch 56.741 Zuschauer und somit 14,5 Millionen € die zur Finanzierung des Kaders zur Verfügung stehen. Mit dem aktuellen Kader und ohne Siegprämien würde ein Plus von fünf Millionen € erzielt werden können, dazu liegen immerhin noch 6,2 Millionen € auf dem Bankkonto der Münchener.
In der letzten Saison konnte man nach den Rekordverlusten von 10,2 bzw. 9,1 Millionen € zum ersten Mal wieder Gewinn einfahren. Denn bei einem Umsatz von 31,3 Millionen € (-5,4% im Vergleich zum Vorjahr) sprang ein Gewinn von knapp drei Millionen € heraus.
Der Kader
Ein Starspieler und zwei Spitzenspieler leisten sich die Bayern, das waren in der Vergangenheit schon einmal mehr und der große Schock für die Anhänger der Bayern kam am Tag der Transfermarktöffnung: Starspieler, Kapitän und mit fast zehn Jahren Vereinszugehörigkeit der mit Abstand treuste Spieler des Kaders, der 30jährige Philipp Lahm wurde für läppische 100.000 € Ablöseforderung vor die Tür gesetzt. Die minimale Resthoffnung der Anhängerschaft, dass kein Verein Interesse hätte das hohe Gehalt von 2,55 Millionen € pro Jahr zu zahlen, hat sich inzwischen auch zerschlagen und somit wird am Abend des 02.12. eine Ära beim FC Bayern zuende gehen. Mit den Amateuren Kutschke, Wittke und Kovac und dem Amateur Boltze, für den bereits 50.001 € geboten sind, wurden vier weitere Spieler auf den Markt gestellt.
Diese Überraschung erschwert natürlich ein wenig die Kaderanalyse, da nicht klar ist, was Trainer Nowack vor hat. Am wahrscheinlichsten ist es wohl, dass er dabei ist den Kader auf Mittelklasseniveau runterzuschrauben, so wie es auch die Leistungen der letzten Jahre entspräche. Doch aufgrund der guten finanziellen Situation eigentlich nicht nötig.
Die letzte vorliegende Aufstellung der Münchener stammt aus dem Spiel vom 32.Spieltag der abgelaufenen Saison (3:3 in Reutlingen) bei dem man mit 4-3-3 und falscher Neun antrat.
Im Tor der Münchener steht mit Manuel Neuer der Nachfolger des Missverständnisses Ter Stegen. Fast zwölf Millionen € zahlten die Bayern im Jahr 2012, nur um ihn nach weniger als einem kompletten Jahr für nur 1,5 Millionen € nach Reutlingen zu transferieren. Mit Neuer hat man einen soliden Zweitligastar im Tor, mit ein wenig Investition ließe sich seine Stärke sogar noch fördern. Alternativ könnte man natürlich Ersatz suchen, ist er doch schließlich der schwächste Spieler in der Startformation.
Lahm, Badstuber, Martinez und Schmelzer bildeten im Spiel in Reutlingen die Viererkette und somit wird sich diese mindestens an der Linksverteidigerposition ändern. Deutlich stärker als Schmelzer wären auf der defensiven Außenbahn Ribery, Badstuber und Neustädter. Doch vor allem für Ribery und Neustädter gibt es bessere Positionen. Neustädters stärkste wäre dabei die Innenverteidigung, wo er den Platz von Badstuber einnehmen könnte, der dann auf Außen rücken könnte.
Das Dreieck im Mittelfeld bestand aus Neustädter auf der Sechs und Grafite sowie Yelen auf den zentralen Positionen. Schiebt man Neustädter in die Innenverteidigung würde wohl Yelen auf die Sechs rücken, wäre hinter Martinez und Neustädter aber auch nur die drittbeste Wahl. Am sinnvollsten wäre wohl die Verpflichtung eines Außenverteidigers sowie eines Innenverteidigers oder zentralen defensiven Mittelfeldspielers, so dass man Schmelzer und Yelen ersetzen könnte, bzw. Zweiteren eine Positon vorziehen könnte, so wie er es eben auch zuvor getan hat. Da Ribery wahrscheinlich auf der Außenbahn gesetzt ist, blieben für die zentrale Position im Mittelfeld neben genannten Yelen noch Schieber, der aber wohl ebenfalls vorne gesetzt ist und die wohl defensiv benötigten Martinez und Neustädter. Grafite dagegen hat hier aufgrund seines miserablen Passwertes eigentlich nichts zu suchen.
Auf dem Flügel spielten in der letzten Saison gegen Reutlingen aus Ribery und Schieber, während auf der 'falschen Neun' Bance auflief. Von Bance sollte man sich dabei eigentlich trennen, seine mangelnde Spielintelligenz passt nicht mehr in den modernen Fußball, Schieber ist der deutlich komplettere Angreifer und für die zweite Flügelposition könnte man lieber eine alternative Verpflichten. Aber auch Yelen wäre hier einsetzbar.
Am sinnvollsten bedient wären die Münchener mit zwei bis drei Spielern, die sowohl zentral defensiv als auch offensiv spielen könnten, alternativ halt ein Spieler für die offensive Außenbahn wenn man Yelen weiterhin im Mittelfeld aufstellt, nur Bance sollte man wirklich los werden...
Ausblick
Der FC Bayern wird auch weiterhin nicht über die Mittelklasse hinaus kommen und muss aufpassen, in dieser Saison nicht in den Abstiegskampf reinzurutschen. Dank des starken Kaders, sollte dies aber machbar sein. Mein Tipp: Der FC Bayern München landet auf Platz 10.
Der FC Bayern wird auch weiterhin nicht über die Mittelklasse hinaus kommen und muss aufpassen, in dieser Saison nicht in den Abstiegskampf reinzurutschen. Dank des starken Kaders, sollte dies aber machbar sein. Mein Tipp: Der FC Bayern München landet auf Platz 10.