FC Bayern rettet "Löwen" vor Insolvenz

München - Bayern München hat seinen Lokalrivalen und Geschäftspartner 1860 München vor der drohenden Insolvenz bewahrt.
Der Rekordmeister kaufte den "Löwen" deren Anteile an der Allianz Arena GmbH, an der beide Klubs zu jeweils 50 Prozent beteiligt sind, für 11 Millionen Euro ab.
Das gaben die Vereine am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in München bekannt. Außerdem wurde dem Meister von 1966 ein Nachlass bei der Stadionmiete eingeräumt.
Insolvenz abgewendet
Die Insolvenz ist damit abgewendet", bestätigte der neue "Löwen"-Geschäftsführer Stefan Ziffzer. Der weitere Fortbestand des Zweitligisten sei damit aber ebensowenig gesichert wie die Lizenz für die kommende Saison in der 2. Bundesliga oder der Regionalliga.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte den "Löwen" für die kommende Spielzeit im Profibereich zur Auflage gemacht, einen Betrag zwischen 10 und 15 Millionen Euro nachzuweisen.
"Nicht aus Brüderlichkeit oder Sympathie"
"Wir haben das nicht nur aus Brüderlichkeit oder Sympathie gemacht", sagte Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, "sondern wir haben es aus Eigennutz gemacht. Wir hatten die Wahl zwischen Pest und Cholera."
Ziffzer lobte das Engagement des Nachbars: "Ohne die Transaktion des FC Bayern hätten wir uns verabschieden können."
Bayern alleiniger Eigentümer der Arena
Ohne eine Einigung mit dem FC Bayern, der mit der Übernahme der Anteile auch die Verbindlichkeiten der Stadion GmbH in Höhe von etwa 300 Millionen Euro übernimmt, hätte der nahezu zahlungsunfähige TSV 1860 am kommenden Dienstag beim Amtsgericht München einen Antrag auf Insolvenz stellen müssen.
Die Bayern sind nun alleiniger Eigentümer des Stadions. 1860, das 6,5 Prozent Zinsen pro Jahr an den FC Bayern zahlen muss, kann seine Anteile aber in vier Jahren wieder zu gleichen Bedingungen zurückkaufen.
Mieterlass eingeräumt
Der Mietvertrag der "Löwen" wird ab der Saison 2008/09 dahingehend geändert, dass der Klub nicht mehr eine Garantiesumme in Höhe von 3 Millionen Euro für die so genannten Bussinesseats aufbringen muss, sondern nur noch eine Million in der 2. Bundesliga bzw. 500.000 Euro in der Regionalliga.
Bis dahin wird 1860 ein Mieterlass in Höhe von 2 (2. Liga) bzw. 2,5 Millionen Euro (Regionalliga) pro Jahr eingeräumt. Dieser muss in vier Jahren zurückbezahlt werden.
Sattes Minus erwartet
"Wir haben dadurch vermieden, ein Insolvenzverfahren anmelden zu müssen", sagte Ziffzer. "Denn wir sind schon lange insolvent." Die Bedingungen für die Lizenzerteilung seien damit aber noch nicht geschaffen.
"Das Geld reicht aus, um die Insolvenz zu vermeiden, aber es reicht nicht aus, um in 34 Tagen die Bedingungen für die Lizenzerteilung erfüllen zu können", ergänzte Ziffzer, der zudem einräumte, dass der Klub per 30. Juni 2007 ein Minus von 7 Millionen Euro erwartet.
Hauptsponsor steigt aus
Weil "Löwen"-Hauptsponsor Festina ebenfalls am Donnerstag seinen Ausstieg zum Saisonende verkündete, müssen in den nächsten Tagen intensive Gespräche mit allen anderen Partnern geführt werden.
Zumindest einen neuen Trikot-Schriftzug müssen die "Löwen" nicht alleine suchen: Die Vermarkungsgarantie liegt bei der Agentur IMG, die sich um die Sponsorensuche kümmern muss.
Darüber hinaus kündigte 1860-Sportdirektor Stefan Reuter an, dass sich der abstiegsbedrohte Klub zur weiteren Konsolidierung von einigen Spielern trennen wird.
Die Hosen runter
Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber nannte die Einigung "eine gute Lösung für den Münchner Fußball. Es ist positiv, dass die beiden Münchner Traditionsvereine hier trotz aller sportlicher Rivalität eine gemeinsame Lösung gefunden haben."
Rummenigge fand indes lobende Worte für Ziffzer. "Er ist der erste seit Jahren, der hier Licht in den Tunnel hineingebracht hat. Uns wurde jahrelang vorgegaukelt, daß die Finanzen in Ordnung sind. Er hat im wahrsten Sinne die Hosen heruntergelassen."
Quelle: Fußball.de

![]() Kalle Rummenigge (r.) und Stefan Ziffzer bei der Pressekonferenz | ![]() |
Der Rekordmeister kaufte den "Löwen" deren Anteile an der Allianz Arena GmbH, an der beide Klubs zu jeweils 50 Prozent beteiligt sind, für 11 Millionen Euro ab.
Das gaben die Vereine am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in München bekannt. Außerdem wurde dem Meister von 1966 ein Nachlass bei der Stadionmiete eingeräumt.
Insolvenz abgewendet
Die Insolvenz ist damit abgewendet", bestätigte der neue "Löwen"-Geschäftsführer Stefan Ziffzer. Der weitere Fortbestand des Zweitligisten sei damit aber ebensowenig gesichert wie die Lizenz für die kommende Saison in der 2. Bundesliga oder der Regionalliga.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte den "Löwen" für die kommende Spielzeit im Profibereich zur Auflage gemacht, einen Betrag zwischen 10 und 15 Millionen Euro nachzuweisen.
"Nicht aus Brüderlichkeit oder Sympathie"
"Wir haben das nicht nur aus Brüderlichkeit oder Sympathie gemacht", sagte Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, "sondern wir haben es aus Eigennutz gemacht. Wir hatten die Wahl zwischen Pest und Cholera."
Ziffzer lobte das Engagement des Nachbars: "Ohne die Transaktion des FC Bayern hätten wir uns verabschieden können."
Bayern alleiniger Eigentümer der Arena
Ohne eine Einigung mit dem FC Bayern, der mit der Übernahme der Anteile auch die Verbindlichkeiten der Stadion GmbH in Höhe von etwa 300 Millionen Euro übernimmt, hätte der nahezu zahlungsunfähige TSV 1860 am kommenden Dienstag beim Amtsgericht München einen Antrag auf Insolvenz stellen müssen.
Die Bayern sind nun alleiniger Eigentümer des Stadions. 1860, das 6,5 Prozent Zinsen pro Jahr an den FC Bayern zahlen muss, kann seine Anteile aber in vier Jahren wieder zu gleichen Bedingungen zurückkaufen.
Mieterlass eingeräumt
Der Mietvertrag der "Löwen" wird ab der Saison 2008/09 dahingehend geändert, dass der Klub nicht mehr eine Garantiesumme in Höhe von 3 Millionen Euro für die so genannten Bussinesseats aufbringen muss, sondern nur noch eine Million in der 2. Bundesliga bzw. 500.000 Euro in der Regionalliga.
Bis dahin wird 1860 ein Mieterlass in Höhe von 2 (2. Liga) bzw. 2,5 Millionen Euro (Regionalliga) pro Jahr eingeräumt. Dieser muss in vier Jahren zurückbezahlt werden.
Sattes Minus erwartet
"Wir haben dadurch vermieden, ein Insolvenzverfahren anmelden zu müssen", sagte Ziffzer. "Denn wir sind schon lange insolvent." Die Bedingungen für die Lizenzerteilung seien damit aber noch nicht geschaffen.
"Das Geld reicht aus, um die Insolvenz zu vermeiden, aber es reicht nicht aus, um in 34 Tagen die Bedingungen für die Lizenzerteilung erfüllen zu können", ergänzte Ziffzer, der zudem einräumte, dass der Klub per 30. Juni 2007 ein Minus von 7 Millionen Euro erwartet.
Hauptsponsor steigt aus
Weil "Löwen"-Hauptsponsor Festina ebenfalls am Donnerstag seinen Ausstieg zum Saisonende verkündete, müssen in den nächsten Tagen intensive Gespräche mit allen anderen Partnern geführt werden.
Zumindest einen neuen Trikot-Schriftzug müssen die "Löwen" nicht alleine suchen: Die Vermarkungsgarantie liegt bei der Agentur IMG, die sich um die Sponsorensuche kümmern muss.
Darüber hinaus kündigte 1860-Sportdirektor Stefan Reuter an, dass sich der abstiegsbedrohte Klub zur weiteren Konsolidierung von einigen Spielern trennen wird.
Die Hosen runter
Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber nannte die Einigung "eine gute Lösung für den Münchner Fußball. Es ist positiv, dass die beiden Münchner Traditionsvereine hier trotz aller sportlicher Rivalität eine gemeinsame Lösung gefunden haben."
Rummenigge fand indes lobende Worte für Ziffzer. "Er ist der erste seit Jahren, der hier Licht in den Tunnel hineingebracht hat. Uns wurde jahrelang vorgegaukelt, daß die Finanzen in Ordnung sind. Er hat im wahrsten Sinne die Hosen heruntergelassen."
Quelle: Fußball.de