SDW (2.Liga/Spieltag 22/23): SV Elversberg - SSV Jahn Regensburg 0:5(0:2)


  • Regensburg ballert Saarländer in die Krise


    Der SSV Jahn Regensburg hat das Spiel der Woche des 22./23.Spieltages eindrucksvoll mit 0:5(0:2) für sich entschieden. Der Sieg der Oberpfälzer war auch in der Höhe verdient und bis auf die anfänglichen zehn Minuten nie in Gefahr. Durch den Sieg der Kapio-Elf hat Regensburg nun acht Punkte Vorsprung auf den SV Elversberg und somit auf den Relegationsplatz.


    Das Spiel im Waldstadion Kaiserlinde schrieb gleich mehrere Geschichten. So sollten etwa 4.000 Anhänger des SSV Jahn Regensburg den Weg am Montagabend ins 440km entfernte Elversberg auf sich nehmen. Da sich die A6 allerdings aufgrund des Feierabendverkehrs füllte, kam ein Großteil der Regensburger verspätet am Waldstadion an. Die Unparteiischen um Schiedsrichter Stoßmann entschieden sich deshalb das Spiel mit einer 30-minütigen Verspätung anzupfeifen. Dass das Spiel am Montagabend nicht irgendein Spiel der zweiten Liga war, zeigte die Anspannung vom Elversberger Cheftrainer Piskopat im Vorfeld der Partie. Als Endspiel um den direkten Aufstieg betitelte der Übungsleiter gar das heutige Spiel der Woche. So war sich Piskopat auch bis zum Anpfiff unsicher, mit welcher Aufstellung er seine Mannschaft ins Spitzenspiel schicken sollte. Mit Regensburg kam viel Qualität ins Waldstadion, sodass sich Piskopat erstmal für eine defensivere Aufstellung mit zwei Sechsern entscheiden wollte. Das System, indem der rechte Mittelfeldspieler Torsun als Außenverteidiger aushelfen sollte, wurde aber noch kurz vor Spielbeginn umgeworfen. Aus einem 4-2-2-2 System wurde ein etwas offensiveres Rautensystem im Mittelfeld, in dem Karazor zurück in die Startelf rückte. Torsun blieb auf der Bank, für ihn verteidigte Ayhan auf der rechten Seite. In den ersten Minuten sollte sich der Mut vom Elversberger Trainer auszahlen. Regensburg hatte noch keinen Zugang zum Spiel. Die Hausherren pressten früh und erspielten sich so zwei aussichtsreiche Torchancen. Doch sowohl Dursuns, als auch Batshuayis Abschluss stellten keine Probleme für den Regensburger Schlussmann Casteels dar. Die beiden frühen Abschlüsse machten den heimischen Fans aber Mut, dass sich ihr Team nach den beiden überraschenden Pleiten gegen Frankfurt und Rostock wieder gefunden haben könnte. Die Anhänger vom SVE wurden aber gnadenlos enttäuscht. Es sollten nämlich die letzten beiden Abschlüsse bis zur 89.Minute bleiben, die sich die Hausherren an diesem Abend herausspielen sollten. In der Folge waren es die Oberpfälzer, die immer mehr Fahrt aufnehmen konnten. Der Kapio-Elf kam zugute, dass Doan gleich die erste gelungene Regensburger Aktion zur Gästeführung (13.) nutzen konnte. Die Saarländer versuchten sich im Laufe der ersten Halbzeit weiter zu wehren, doch die Oberpfälzer wurden immer stärker. Besonders gefährlich wurde es, wenn die Regensburger mit nur ein oder zwei Kontakten in die Spitze spielten. So fiel nicht nur der Führungstreffer von Doan, sondern auch der zweite Treffer der Gäste im ersten Durchgang. In der 37.Minute war es erneut Doan, der das Spiel vorentscheiden sollte. Noch vor der Pause hatte die Kapio-Elf Chancen aufs dritte Tor, doch der Elversberger Keeper Pollersbeck durfte sich noch einmal auszeichnen. Die Halbzeit nutzte SVE-Cheftrainer Piskopat um erneut die Taktik seiner Mannschaft zu verändern. Aus der Raute wurde nun ein noch offensiveres 4-2-4 System, indem keine Gnade vor Verluste genommen wurde. Denn die Systemumstellung sollten den Saarländern mal so richtig um die Ohren fliegen. In der 50.Minute bricht Lee nach einem traumhaften Pass durch und erzielt das 0:3. Nur wenige Minuten später war es wieder der Koreaner, der mit dem vierten Treffer (54.) jegliche Restzweifel über den Regensburger Auswärtssieg beseitigte. Elversberg zeigte nun Auflösungserscheinungen. Die Folge war ein Elfmeter, den Kramaric zum 0:5 (62.) verwandelte. Das Spiel war nun gelaufen. Dies sah auch Piskopat so, der fortan die restliche Spielzeit nutzte seinen Frust über das heutige Spiel und andere Entwicklungen in der Liga am vierten Offiziellen auszulassen. Ein Grund auch warum seine Mannschaft keine Torgefahr mehr kreieren konnte. Anders sah das auf der Gegenseite aus, wo Torhüter Pollersbeck mehrere Male eine höhere Niederlage verhindern musste. In der Schlussminute zeigte sich dann tatsächlich noch einmal der SVE im gegnerischen Strafraum. Der Abschluss von Dursun konnte Casteels aber zur Ecke klären. So blieb es beim klaren 0:5 Auswärtserfolg der Oberpfälzer.


    Der Sieg vom SSV Jahn Regensburg war eine Machtdemonstration. Durch den Auswärtserfolg konnte das Team von Trainer Kapio nicht nur den Vorsprung auf den SV Elversberg weiter ausbauen, sondern auch zeitgleich den Abstand zur Tabellenspitze verkürzen. Da das Kleeblatt am gestrigen Sonntag überraschend gegen den 1.FC Kaiserslautern (4:5) verlor, haben die Oberpfälzer nur noch vier Zähler Rückstand zu den Franken. Die Saarländer befinden sich hingegen in einer echten Krise. Drei der fünf Rückrundenspiele gingen verloren. Zwar rangiert der SVE weiter auf dem Relegationsplatz, doch die Pisko-Elf muss sich vor der Konkurrenz aus Bayreuth und Rostock fürchten.



    Trainerstimme (Piskopat // SV Elversberg):


    "Die Niederlage gegen scheiß Ghetto Club aus Frankfurt sitzt noch tief verankert in den Köpfen von den Spielern. Heute haben wir verdient verloren, obwohl wir die ersten 20 Minuten mehr Ballbesitz hatten und zwei Schüsse, danach kam der Gegentreffer und dann ging die Talfahrt ab es lief gar nichts mehr!!!! Ein Spiel hat die Träume von uns zerstört."



    Trainerstimme (Kapio // SSV Jahn Regensburg):


    "Wir wussten dass es natürlich eine schwere Aufgabe wird. Wir haben uns aber nochmal an das erste Spiel erinnert und wussten wie unser Gegner auftreten wird. Wir haben das Spiel schnell in die Hand genommen und bis zur leletzte Minute den Ton angegeben. Wir wünschen Piskopat noch viel Erfolg in der Liga!"


    Stenogramm zum Spiel:

    SV Elversberg (Piskopat) - SSV Jahn Regensburg 0:5(0:2)

    Tore: - // Lee (2), Doan (2), Kramaric

    Stadion: Waldstadion Kaiserlinde

    Zuschauerzahl: 19.800

    Zuschauereinnahmen: 297.000 Euro

    ...VDFB seit 2000! Trainerstationen: SC Idar Oberstein, Greuther Fürth(2x), TuS Koblenz, VfL Osnabrück, SV Sandhausen

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