SCP macht Missverständnis vergessen - Unterhaching steigt auf und verschwindet!
Schlussendlich ist die Saison in Liga 2 doch gänzlich anders verlaufen, wie es die Experten in der Winterpause noch vermutet hatten. Natürlich, die Ostwestfalen sind erwartungsgemäß zurück in der Eliteliga. Zu stark die finanziellen Mittel, die den Verantwortlichen in Paderborn zur Verfügung stehen. Gepaart mit der spielerischen Klasse von Trainer Samy war der direkte Wiederaufstieg ein leichtes Spiel. Zur Freude der Anhänger schloss der SCP die Saison ohne eine einzige Niederlage ab. Im Jahr zuvor stieg Paderborn noch ohne Sieg aus der 1.Liga ab. Damit ein ähnliches Szenario in der kommenden Saison vermieden wird, hat man beim SCP schon frühzeitig die Weichen für die kommende Erstligasaison gestellt. Aufstiegsheld Samy, der schon während der Saison immer wieder mit einem Abschied in Verbindung gebracht wurde, wechselt zum VfB Stuttgart. Nachfolger wird RapiusFabi, der zuletzt beim VfB angestellt war und den Schwaben mit einer Aufholjagd zum Klassenerhalt verhalf. Ähnliche Meisterstücke dürften die Verantwortlichen auch in Paderborn von ihrem neuen Übungsleiter erwarten. Hinter dem unangefochtenen Zweitligameister lief die SpVgg Unterhaching ins Ziel und damit ein Team, welches in der Winterpause noch fünf Zähler Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz aufwies. Ohnehin starteten die Bayern ohne wirkliche Ambitionen in die abgelaufene Spielzeit. Lediglich ein Platz im oberen Tabellenmittelfeld wurde als Ziel ausgegeben. Der Aufstieg kam dementsprechend alles andere als erwartet und hinterlässt für die kommende Spielzeit einige Fragezeichen. Zumal der Erfolgstrainer, wie in Paderborn, gehen wird. Entosaurus unterschrieb einen langfristigen Vertrag beim Zweitligisten TSV 1860 München und verlässt Unterhaching daher nach einem Jahr wieder. Auch wird die SpVgg gar nicht selbst in der Eliteliga antreten, sondern unter dem Namen 1.FC Schweinfurt 05 auflaufen. Im kommenden Jahr dürfte es ganz oben nur ums Überleben gehen. Ob für das Vorhaben noch neue Spieler verpflichtet werden oder der Großteil des Aufstiegskaders für den Klassenerhalt sorgen soll, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Zumindest ist klar, wer die Verantwortung für das Abenteuer tragen wird. KeinGamerTag wechselt von Mainz 05 nach Schweinfurt.
Darmstadt verliert Relegation - Traurigkeit oder Gleichgültigkeit?
Lilien-Trainer Flashart hat wahrlich kein leichtes Leben. Immer wieder muss sich der Fußball-Lehrer den Fragen der Journalisten stellen, die ihn bezichtigen in gewissen Phasen der Saison mit einer Art Handbremse zu spielen, um ja den Aufstieg in die Eliteliga zu verhindern. Es schwebt die These "Zu schlecht für Liga 1 - zu gut für Liga 2" über Darmstadt. Bekräftigt wird diese durch immer wieder fallende Äußerungen Flasharts in der Öffentlichkeit. Doch sind die Vorwürfe gerechtfertigt? Auf dem ersten Blick schrammten die Lilien, die im dritten Zweitligajahr ohne wirklichen Anspruch (Klassenerhalt als Ziel) in die Saison gestartet waren, hauchscharf am Aufstieg vorbei. Wie schon ein Jahr zuvor, als nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz die Relegation verpasst wurde. Diesmal sollte es für den Umweg reichen, doch hätte nicht sogar mehr gehen können? Immerhin fehlten den Lilien nur zwei Zähler zu Platz 2, dem ersten direkten Aufstiegsplatz. Blickt man auf die letzten Rückrundenspiele des SVD nimmt die Geschichte aus journalistischer Sicht erst richtig Fahrt auf. Denn dann findet man mit dem 0:0-Remis gegen Dynamo Dresden und der 0:3-Pleite gegen den FC Bayern München zwei Spiele in der Historie, die am grünen Tisch gegen Darmstadt gewertet wurden, welche sportlich aber wohl mit großer Wahrscheinlichkeit für die Lilien ausgegangen wären. Wollte Flashart also nie aufsteigen? Das ist schwer zu sagen, denn unserer Redaktion fehlt der Einblick in die Akten des VDFB-Schiedsgericht, zumal neutrale Beobachter in den beiden Relegationsspielen gegen Ulm der Darmstadt Mannschaft einen couragierten Auftritt attestierten. Auch Flashart selbst durfte von den Vorwürfen unbeeindruckt bleiben. Bei den Lilien genießt der Fußball-Lehrer sowohl bei den Fans als auch im Aufsichtsrat ein hohes Ansehen. Mit den drei dazu gewonnenen FG-Werten dürfte das Vertrauen in seine Person nochmal deutlich gestiegen sein.
Kleine Brötchen stillen großen Hunger!
Wer hätte gedacht, dass man beim SV Elversberg ohne einen Aufstieg in die 1.Liga mal von einer gelungenen Saison sprechen darf? Große Töne spucken, das konnten sie in den letzten fünf Spielzeiten im Saarland alle. Immer wieder wurde der Aufstieg als Ziel ausgerufen, zum Teil gar die Meisterschaft und immer wieder scheiterte der SVE auf tragischer Weise. Einmal Relegation, viermal Platz 4 zeichnen ein deutliches Bild, wie sehr das Nervenkostüm der Fans in den letzten Jahren in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der enttäuschende 6.Platz im Vorjahr war dann der Auslöser für ein Umdenken im Saarland. Weg von den großen Tönen, hin zu den kleinen Brötchen. Und das tat der Mannschaft anscheinend gut, die in dieser Saison weniger Druck von Außen zu spüren bekam. Der Lohn der erneute 6.Platz, der in diesem Jahr, anders als noch im Vorjahr, als Erfolg gewertet werden darf. Da 'nur" Platz 11 als öffentliches Ziel ausgegeben wurde, dürfen sich die Saarländer in der neuen Saison um Mehreinnahmen von drei FG-Werten freuen. Mit kleinen Brötchen kennt sich der 1.FC Köln schon länger aus. Die Geißböcke setzen schon seit mehreren Jahren auf minimalistische Saisonziele. In diesem Jahr ging die Taktik dann besonders gut auf. Weil in der Rückrunde Mannschaften wie der TSV 1860 München oder der Karlsruher SC nicht mehr performten, rückte die Mannschaft von Trainer Massie in der Endabrechnung bis auf den 4. Platz vor. Es ist die beste Platzierung seit der Teamübernahme von Massie im September 23. Der Lohn sind vier weitere FG-Werte.
Augsburg, Union Berlin und die Bayern steigen ohne große Gegenwehr ab!
In diesem Jahr von einem Abstiegskampf zu schreiben, ist vielleicht ein bisschen weit her geholt. Zu gering die Gegenwehr von einigen Teams im Tabellenkeller. Beim FC Augsburg stehen die Verantwortlichen vor einem Neuanfang, den man hätte wohl schon vor einigen Jahren vollziehen müssen. Doch wie sagt man so schön: "Besser spät als nie!". Nun ist der Weg bei den Fuggerstädtern frei für einen Neuanfang in der 3.Liga. Diesen Neuanfang maßgeblich verantworten wird ausgerechnet Globalplayer, der bei seiner Interimsaufgabe in München den Absturz der großen Bayern nicht mehr verhindern konnte. Und das obwohl das VDFB-Schiedsgericht den Kickern von der Säbener Straße fälschlicherweise noch die Relegation schenkte. Doch auch dort war für die Bayern in dieser Saison nichts zu holen. Nach zwei Pleiten gegen Rot-Weiß Essen stand auch Bayern als Absteiger fest. Komplettiert wird das Trio vom 1.FC Union Berlin. Die Hauptstädter sind nie so wirklich in der 2. Liga angekommen. Immer wieder mussten sich die Verantwortlichen gegen den Vorwurf wehren, ihre Mannschaft hätte nach dem Aufstieg nicht die notwendige Qualität für die 2. Liga. Hoffnung hatte der Vorstand zuletzt in Trainer Matsinho gesetzt. Doch es schien ein komplette Fehlkommunikation gewesen zu sein, zumindest stand Matsinho bei keinem Pflichtspiel bis Saisonende an der Seitenlinie. Das wird sich auch in der kommenden Saison nicht ändern. Denn statt den Weg in die 3. Liga mitzugehen, wird Matsinho Cheftrainer beim 1. FC Heidenheim. Wirklich traurig dürften die Fans über diesen Wechsel nicht sein, denn mit Frax bekommen die Eisernen ihre absolute Wunschlösung auf der Trainerposition.
Die Gewinner:
- 1. FC Köln (+ 4 FG)
- SV Darmstadt 98 (+ 3 FG)
- SpVgg Unterhaching (+ 3 FG)
- SV Elversberg (+ 3 FG)
- TSV 1860 München (+ 3 FG)
- SC Paderborn 07 (+ 2 FG)
- Karlsruher SC (+ 2 FG)
- KSV Holstein Kiel (+ 1 FG)
- 1. FC Heidenheim (+ 1 FG)
- FC Hansa Rostock (+ 1 FG)
- Hertha BSC (+ 1 FG)
Die Verlierer:
- FC Bayern München (- 4 FG)
- FC Augsburg (- 4 FG)
- 1. FC Magdeburg (- 3 FG)
- 1. FC Kaiserslautern (- 3 FG)
- 1. FSV Mainz 05 (- 1 FG)
- 1. FC Union Berlin (- 1 FG)