Kieler Nachrichten
Exklusiv – Das große Saison-Interview mit Trainer Alexander K.: "Ich habe einfach gar keinen Plan."
Weil bei Holstein Kiel aktuell nicht viel passiert – Mainz und Augsburg sonnen sich noch immer irgendwo am Strand und verweigern den Spielbetrieb – und Trainer Alexander K. vor Langeweile bereits die Rasenkante alphabetisch sortiert hat, dachten wir uns: Warum nicht mal ein Interview führen? Und siehe da – es wurde ein Gespräch für die Geschichtsbücher. Nur exklusiv im Kieler Nachrichten Blatt: Alexander K. im exklusiven Interview!
Reporter: Herr K., danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben – obwohl, naja, wirklich viel zu tun scheint ja gerade nicht zu sein, oder?
Alexander K.: (lacht) Naja, ich schau mir halt viele Wiederholungen unserer Gegentore an – ich nenne das inzwischen "mentales Abhärten". Man muss ja vorbereitet sein, wenn wieder drei Innenverteidiger gleichzeitig über den gleichen Ball rutschen und der Gegner seelenruhig einschiebt.
Reporter: Die Saison lief ja… nennen wir es "durchwachsen". Wie würden Sie’s beschreiben?
Alexander K.: Chaotisch, kurios, katastrophal – kurz: klassisch Stolperstein Kiel. Mal schießen wir acht Tore, dann kriegen wir zehn. Es ist wie Lotto, nur ohne Gewinn. Ich denke, das ist diese berühmte "Identität des Vereins", von der alle sprechen.
Reporter: Viele sagen, es habe taktisch an Struktur gefehlt…
Alexander K.: Struktur? Ich hab am Anfang der Saison versehentlich mein Taktikheft als Einkaufszettel verwendet. Da stand dann "Milch, Eier, Pressing, Dreierkette?" – war alles sehr verwirrend. Seitdem improvisieren wir. Ist ja auch irgendwie Kunst.
Reporter: Was war rückblickend der größte Fehler?
Alexander K.: Ganz klar: Spieler wie Schick, Bruma und Danso abzugeben. Aber gut, mit dem Geld wollten wir ja den Rasen neu verlegen… dumm nur, dass es für den Rasen nicht mal gereicht hat, denn wir sind immer noch oder wieder mal pleite. Wenn es interessierte Investoren gibt, gerne mal melden Schick scheint beim Hannover 96 von bergsen08
aktuell wohl auch nicht so glücklich zu sein, denn sogar Maximilan Beier hat diese Saison schon mehr Tore als er geschossen. Vielleicht gibt es da bald ein Comeback, denn wir könnten ihn absolut gebrauchen und er wäre bei uns IMMER gesetzt!
Reporter: Mit Schick würde Holstein Kiel sich auf jeden Fall noch mal deutlich verbessern. Wie motiviert man eine Mannschaft, wenn man schon 4:0 hinten liegt?
Alexander K.: Ich sag meistens: "Jungs, stellt euch vor, das wär nur ein Trainingsspiel". Und dann hoffen wir einfach auf ein Wunder. Meistens passiert’s nicht – aber wir haben dafür wenigstens viele Tore für die Zuschauer.
Reporter: Abschließend: Was ist der Plan für die nächste Saison?
Alexander K.: Weniger weinen, mehr Tore schießen. Oder umgekehrt. Vielleicht auch einfach mehr Videos analysieren – von anderen Vereinen. Vielleicht können wir da ja was abgucken. Oder wir verpflichten einen Exorzisten für unsere Abwehr. Ich bin da offen.
Reporter: Vielen Dank für dieses... aufschlussreiche Gespräch.
Alexander K.: Immer wieder gern. Jetzt entschuldigen Sie mich bitte, ich muss zurück auf den Platz – wir üben heute "nicht über den eigenen Mitspieler stolpern". Wird 'ne lange Einheit.