Naja, von Europa darfst Du wohl nichts mehr erwarten. Deutschland ist da voran gegangen und der Rest legt sich jetzt zurück und denkt sich "dann sollen die mal machen". Europa ist doch nur noch eine Ansammlung von Staaten, die nur ihre nationalistischen Interessen im Kopf haben. Da wird sich nichts und niemand mit Deutschland solidarisieren. Da verstecken sich alle dahinter, dass es ja keine europäische Lösung für Flüchtlingskrisen gibt. Was hindert aber ein Land wie Frankreich mal zu sagen: "Scheiße, wir helfen euch und nehmen auch einen Teil der Flüchtlinge auf"? Von Deutschland alleine wird dieses Problem aber nicht zu lösen sein. Wir befinden uns doch erst am Anfang. Es sind noch Millionen Syrer auf der Flucht. Und wohin wird es die Flüchtlinge aus anderen Ländern wohl zukünftig hintreiben?
Es geht ja gar nicht darum, dass wir die Leute erst mal unterbringen müssen - wir müssen sie anschließen integrieren. Vor kurzem habe ich gelesen, dass man - Stand jetzt - 25.000 Lehrer für die Kinder einstellen müsste. Es gibt heute aber keine arbeitslosen Lehrer. Dazu reden wir davon, dass wir traumatisierte Kinder, die nicht unserer Sprache mächtig sind, unterrichten müssen. Wir brauchen also noch besonders ausgebildete Lehrer. Die gibt es schon mal überhaupt nicht. Also werden die Kinder irgendwo in die Klassen gesteckt. Da hast Du dann Kinder sitzen, die kein Wort verstehen und immer wieder in Tränen ausbrechen. Meine Freundin ist Lehrerin. Das ist leider die Realität. Da nutzen einem auch keine Slogans wie "wir schaffen das". Ich sehe derzeit nicht, wie man eine Integration von so vielen Menschen mit einem komplett anderen kulturellen Hintergrund schaffen kann. Und an der Stelle bekomme ich dann wirklich Angst, wenn ich nach Dresden oder Erfurt schaue. Es wird der Punkt kommen an dem die breite Öffentlichkeit sich gegen die Zuwanderung stellen wird und die politische Rechte wird darauf in unserem Land mitschwimmen wie ein Surfer auf einer großen Welle.
Ich glaube, es war politisch ein katastrophaler Fehler von Deutschland, nicht zunächst den Druck auf Europa um eine gemeinsame Lösung hochzuhalten. So sehr ich auch die unbürokratische Hilfe von Deutschland aus humanitärer Sicht gut finde. Vielleicht hat man nicht damit gerechnet, dass Europa Deutschland so den Rücken zudreht. Überraschend war die allerdings für mich nicht wirklich.