ASV Bergedorf 85 (2) : (0) SV Wehen Wiesbaden (7.700 Zuschauer)

Hamburg-Bergedorf – „Heute kam der SV Wehen-Wiesbaden an die Sander Tannen. Die Hessen waren bislang durchschnittlich in die Saison gestartet. Zuletzt konnten sie gegen Eschborn aber viermal einnetzen. Somit war man in Hamburg gewarnt.

Der ASV hingegen trägt zurzeit die rote Laterne und wird als ganz klarer Abstiegskandidat gehandelt. Auf dem Papier somit eine klare Angelegenheit. Schon aufgrund der klaren Stärkeverhältnisse.

Die Elstern begannen sehr druckvoll und wollten gleich mit der Flucht nach vorne versuchen ein frühes Gegentor zu verhindern. Dies gelang auch sehr gut und man konnte die Hessen ein ums andere Mal in Bedrängnis bringen. Es dauerte bis zur 23. Minute ehe die Wiesbadener das erste Mal brandgefährlich vor dem Schlussmann der Hamburger auftauchte. Mahdavikia war es, der freistehend kläglich vergab und den Ball in die Arme vom Bergedorfer Torhüter passte. Das durfte doch nicht wahr sein. „Geht das schon wieder los“, dachte sich Trainer Grahl. Wir machen das Spiel und die das Tor!? NEIN heute nicht! Er rief seinen Spielmacher Bastuerk zu sich und gab die Anweisung schneller den Abschluss zu suchen. „Wir brauchen um jeden Preis ein Tor!“

Doch dieses sollte vor der Halbzeit nicht mehr fallen. Trainer Grahl schwor seine Jungs noch mal ein und machte erneut deutlich worum es hier geht. Jetzt bloß nicht nachlassen und einbrechen, wie in den letzten Spielen zuvor.

Anpfiff zweite Halbzeit. Beide Teams unverändert aus der Kabine zurück. Es entwickelte sich nun ein recht ansehnliches Hin und Her wobei meist die Kombinationen auf beiden Seiten in der gegnerischen Abwehr hängen blieben. Es fehlte immer der letzte Pass.

Beide Trainer schienen sich langsam mit dem Punktgewinn anzufreunden. Doch dann passierte doch noch was.

Wir schreiben dann bereits die 81. Minute. Eckball für die Hausherren. Vrancic bringt den Ball kurz auf Stegmann und der flankt. Und dann ist plötzlich Neuzugang Yildiray Bastuerk da! Er hält die Rübe hin und TOOOOOOOOR!! 1-0 für den ASV! Das ganze Stadion schreit die Erlösung heraus! Und großer Jubel brach auf den Rängen aus. Doch auf dem Feld waren die Spieler komischer Weise kaum am jubeln. Trainer Grahl stand an der Seitenlinie und war wild am gestikulieren. Er holte zwei, drei Spieler zu sich und gab weitere Anweisungen.

Dann Wideranpfiff und plötzlich klappte alles bei dem kleinen Hamburger Verein. Pass, Pass, Pass und Bastuerk und Harnik laufen alleine auf Unlu zu. Bastuerk legt quer und Harnik schiebt lässig mit der Hacke ein. 2-0 nur drei Minuten später! Hier war nun die Hölle los. Das sollte es gewesen sein. Und das war´s!! Der Schlusspfiff ertönte und die Elstern lagen sich in den Armen. Endlich drei wichtige Punkte.“


STIMMEN ZUM SPIEL:

Trainer Grahl (ASV Bergedorf 85) nach dem Spiel:

„Wir hatten uns fest vorgenommen ein schnelles Tor zu machen und in der zweiten Hälfte nicht mehr einzubrechen, wie gegen Hertha BSC oder Bayer Leverkusen. Dass wir den ersten Teil unseres Planes nicht umsetzen konnten ist nicht tragisch. Es ist vielmehr noch schöner, dass wir das Spiel in unserer eigentlich schwächeren zweiten Halbzeit für uns entscheiden konnten. Jungs das war klasse! Diesen Schwung müssen wir nun versuchen ins nächste Spiel gegen Kiel mitzunehmen. Unser großer Vorteil ist, dass keiner mit uns rechnet. Das werden wir versuchen eiskalt auszunutzen. An Andreas und seine Hessen alles Gute und bis zum Rückspiel.“

Trainer Andreas Weiss (SV Wehen Wiesbaden) war nicht mehr anzutreffen. Er musste sich dringend um seine lärmende Familie kümmern ;-)