ZebraMagazin Saison 2011

  • Duisburg holt das Double

    Am heutigen Montag Abend stand das VDFB Pokalendspiel zwischen dem Regionalligisten SC Freiburg und dem neuen Bundesliga Meister, dem MSV Duisburg auf dem Programm. Aufgrund der Liga- und Stärkenunterschiede zwischen den beiden Teams war die Favoritenrolle klar an den MSV vergeben, allerdings schaltete der SC Freiburg den Bundesligadritten Eintracht Frankfurt im Halbfinale aus und somit bestand zu mindestens ein klein wenig Hoffnung auf eine Sensation.

    Die Aufstellung der Finalteilnehmer:
    SC Freiburg: Kresic - Schaufler, Brighache, Sagnol, Boch - Petsos, Riether - Maenner, Reus, Owomoyela - Ahanfouf
    MSV Duisburg: Hesse - Koch, Schiavolin, Korzynietz, Veigneau - Sarpei - Mueller, El Kasmi - Grammozis - Grafite, Løvenkrands

    Auf Seiten der Freiburger stand mit Stürmer Aziz Ahanfouf die Nummer drei der ewigen Torschützenliste des MSV Duisburg, der bis 2008 beim MSV auf Torejagd ging und 140 Tore für die Duisburger erzielte. Doch auch auf Duisburger Seite stand ein ehemaliger Spieler des Gegners. Ballverteiler Dimitrios Grammozis wechselte im Jahre 2005 nach 92 Toren für die Breisgauer zunächst vom SC zum FC Bayern München, nur um knapp vier Monate später an der Westender Straße in Duisburg ins Training einzusteigen. Interessanterweise bestreiten beide ihre wohl stärkste Saison bei ihren aktuellen Vereinen. Während Grammozis zwischen 2005 und dem diesjährigen Saisonstart nur neun Mal das Tor traf, gelangen ihm in dieser Saison bereits 21 Treffer. Zwar erzielte Ahanfouf vor dieser Saison bereits 79 Saisontore, aber die 62 die er in der laufenden Saison verbuchen konnte, zeigen seine aktuell starke Form an.

    Diese beiden Spieler standen ebenso im Blickfeld wie MSV Topstürmer Grafite, der die Torschützenliste zur Zeit mit 90 Toren anführt, doch nach nervösem Beginn auf beiden Seiten war es Peter Løvenkrands der seinem Sturmpartner in der neunten Spielminute die Show stahl und den MSV mit 1:0 in Führung schoß. Nach einem Einwurf nahm er den Ball im Strafraum an, ließ sich von den Freiburger Verteidigern nicht aufhalten und verwandelte den Ball an Kresic vorbei im langen Eck. Die Nervosität die den Duisburger Zuschauern, den Spielern aber vor allem auch dem Trainer anzusehen war, war nun schon deutlich abgeschwächt. Als dann sechs Minuten später Sven Müller das 2:0 für den Favoriten erzielte, war die Sache schon so gut wie entschieden. Die endgültige Entscheidung fiel dann auch nur wenig später und erneut war es Peter Løvenkrands der durch einen Doppelpack (23. und 29. Minute) noch vor der Pause auf 4:0 erhöhte.

    In der zweiten Hälfte plätscherte die Partie dann vor sich hin und beide Teams hatten noch die Möglichkeit für das ein oder andere Tor, doch nur den Duisburgern gelang es den Ball dann auch im Tor unterzubringen. Løvenkrands (69.) und El Kasmi (89.) setzten den Schlusspunkt unter dem einseitigen Pokalfinale, in dem der MSV bei einer Schussstatistik von 15:4 verdient den Pokal mit nach Hause nehmen konnte.

    Statstitiken:
    Freiburg - Duisburg
    0:6 Tore
    4:15 Schüsse
    2:9 Schüsse aufs Tor
    52:48 % Ballbesitz
    12:7 Zweikämpfe
    1:2 Fouls
    0:0 Karten
    50:60 % Schussgenauigkeit
    84:80 % Passgenauigkeit

    Noten:
    SC Freiburg: Kresic (6) - Schaufler (7), Brighache (7), Sagnol (7), Boch (3) - Petsos (8), Riether (7) - Maenner (6), Reus (6), Owomoyela (6) - Ahanfouf (6)
    MSV Duisburg: Hesse (6) - Koch (6), Schiavolin (8), Korzynietz (7), Veigneau (7) - Sarpei (9) - Mueller (9), El Kasmi (9) - Grammozis (8) - Grafite (8), Løvenkrands (10)

    Wenn ich so sehe, welchen Zirkus ein Stefan Effenberg oder Mario Basler um die eigene Person veranstaltet, wird mir schwindlig. Früher hätten wir die im Training ein paar Mal richtig weggegrätscht - dann wäre Ruhe gewesen!
    Bernard Dietz

  • Saisonabschluss 2011 - Finanzauswertung

    Auf der heutigen Pressekonferenz gab der Finanzvorstand des MSV Duisburg in Person von Geschäftsführer Roland Kentsch die Finanzdaten der gerade beendeten Saison bekannt.

    Insgesamt konnten die Zebras in dieser Saison bei einem Umsatz von 26,7 Millionen € (-11% im Vergleich zum Vorjahr) einen Gewinn von 8,9 Millionen € (+23%) verbuchen. Dies ist der größte jemals erreichte Betrag in der Vereinsgeschichte und der beste Wert aller Vereine in der diesjährigen Saison. Der etwas geringere Umsatz in der laufenden Saison ist auf die im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunkenen Transfereinnahmen (von 15,6 auf 1,9 Millionen €) zurückzuführen. Durch die erneut hohen Transferausgaben (7,5 Millionen €, nur letztes Jahr wurde mit 8,8 Millionen € mehr ausgegeben) steht am Ende der Saison erneut ein Transferdefizit von 5,5 Millionen €, der zweitschlechteste Wert (Negativ-Rekord in Saison 10 mit -6,5 Millionen €).

    Auch im Bereich der Zuschauerzahlen verzeichneten die Meidericher einen geringen Rückgang. Insgesamt 796.200 Zuschauer (Schnitt: 46.835) fanden den Weg in die Schauinsland Reisen Arena, ein Rückgang um 1,23%, aber immernoch der dritthöchste Wert der Vereinsgeschichte. 10 der 17 Spiele waren ausverkauft, den geringsten Zuschauerwert (32.400) erzielte die Partie gegen den VFC Plauen. Aufgrund der erfolgreichen Saison mit dem doppelten Titelgewinn, rechnen die Verantwortlichen in der kommenden Saison mit einer Steigerung und einem neuen Zuschauerrekord. Abhängig von der Besetzung der ersten Liga, genauer gesagt dem Ausgang des Relegationsspieles zwischen Plauen und Ahlen, könnte der MSV in der kommenden Saison die 50.000er Marke erreichen. Dank dem Erlös aus verkauften Eintrittskarten aus den Pokalspielen von insgesamt 2,8 Millionen € konnte der MSV Zuschauereinnahmen mit einem Rekordwert von 14,7 Millionen (+22%) verbuchen und den alten Rekord aus der 11. Saison um knapp 1,1 Millionen € übertreffen.

    Weitere Rekordmeldungen gab es auch bei den Prämien zu verzeichnen. Insgesamt wurden in diesem Bereich 10 Millionen € eingenommen. An Siegprämien aus Ligaspielen verdiente der MSV die Rekordsumme von 4,4 Millionen € (+97%), hinzu kommt die Meisterprämie von 3 Millionen (in der 4. Saison brachte der Titel noch 5 Millionen) und Pokalprämien im Wert von 2,6 Millionen €.

    Keine Ausgaben gab es in dieser Saison im Bereich der Stadionerweiterung. In der Vergangenheit steckte der Verein bereits 43,7 Millionen € in den Ausbau des Stadions, doch ein weiterer Ausbau ist aufgrund der hohen Kosten bei einem Stadion der Größe nicht rentabel. Kentsch nutzte die Gelegenheit um seinen Unmut über das aktuelle Finanzmodell beim Stadionausbau zu äußern. „Wir haben in der nächsten Saison 14 von 17 Spielen ein volles Stadion, bauen wir das Stadion jetzt aus, haben wir die Kosten erst in 18 Jahren ausgeglichen, das ist einfach ein viel zu langer Zeitraum, als dass es sich lohnen würde, dafür Geld auszugeben. Selbst wenn jedes Heimspiel ausverkauft wäre, würde es 14 Jahre dauern. Die Chance irgendwann ähnlich starke Teams aufbieten zu können, wie es die Bayern oder Dortmund heute tun, sind damit fast nicht existent.“

    Anschließend wurden noch die Ausgaben im Bereich Spielergehälter veröffentlicht. Mit 9,4 Millionen (bzw. 10,3 wenn die Kosten für die Vertragsauflösung von Erdogan dazugerechnet werden), erreichte man den niedrigsten Wert seit der 9. Saison und hat damit wieder ein deutlich gesünderes Gehaltsgefüge, um auch eine schwache Saison ohne finanziellen Druck durchstehen zu können.

    Zu den Planungen der kommenden Saison gab der MSV noch keine weiteren Informationen bekannt, doch man kann davon ausgehen, dass Trainer Rimbach weiterhin auf der Suche nach Verstärkung für die Innenverteidigung ist, da die zweite Position neben Schiavolin zur Zeit durch Korzynietz, einem gelernten Aussenverteidiger, besetzt wird, der in den wichtigen Attributen ein gutes Stück hinten dran hängt. Desweiteren spielt Hans Sarpei auf der defensiven Mittelfeldposition seine letzte Saison, da sein Vertrag in der kommenden Saison ausläuft. Ob man hier schon vorher für Ersatz sorgt, oder noch ein Jahr wartet, ist noch ungewiss. Die in der letzten Saison aufkommenden Gerüchte über einen möglichen Abgang des offensiven Mittefeldspieler Grammozis verdichten sich. Zwar liefert der Grieche in den ersten Vorbereitungsspielen deutlich bessere Leistungen, allerdings hat er auch die Altersgrenze fast erreicht, so dass nur noch in der kommenden Saison die Möglichkeit besteht den Spieler zu verkaufen.

    Wenn ich so sehe, welchen Zirkus ein Stefan Effenberg oder Mario Basler um die eigene Person veranstaltet, wird mir schwindlig. Früher hätten wir die im Training ein paar Mal richtig weggegrätscht - dann wäre Ruhe gewesen!
    Bernard Dietz