Es ist soweit die letzten Töne von "The final Countdown" hallen durch das rund des Berliner Olympiastadions als die Mannschaften des ASV Bergedorf und die des 1.FC Saarbrücken hier zum VDFB Pokal Finale 2009 einlaufen.Vorm Spiel wurde viel geredet ob der Außenseiter der hier Bergedorf ganz klar sei gegen die Saarländer mithalten könne.
Der Trainer dazu "Wir haben uns bewusst zurück gezogen und haben den Ball dabei ganz außen vor gelassen. Wir setzen auf das WIR Gefühl!"
Ohne weiteres und ohne spielerische Klasse gelangt man ja auch nicht so einfach ins Finale. Kann man deshalb überhaupt von Favoriten sprechen???
Trainer Pagel hat immer wieder versucht diese Rolle abzugeben; "Wir sind beide einen harten Weg bis hier her gegangen und jetzt ist alles offen. Das Spiel dauert 90Minuten und wir fangen beide bei 0:0 an, egal was in der letzten runde oder in der letzten Woche war."
Doch nun zum Spiel.
Beide Teams treten hier in ihrer Bestbesetzung auf.
Vielleicht hilft uns ein frühes Tor hatte sich Bergedorfs Trainer Grahl gedacht und die verlorene Platzwahl half dabei. Bergedorf mit dem Anstoß und so gleich mit dem ersten Angriff. Der Ball wird hinaus auf die rechte Seite gespielt und de la Cuesta war es der den Ball nachdem er Michalski stehen hat lassen in die Mitte bringt. Leider geht der Ball ein wenig in den Rücken des am 5er stehenden Harniks, der kann sich allerdings gegen 2 Saarbrücker durchsetzen und setzt zum Seitfallzieher an doch der geht knapp über das Tor von Weidenfeller. Da waren gerade einmal 94Sekunden gespielt und die Bergedorfer Bank stand um sonst am Spielfeldrand.
Danach nahm dann Saarbrücken das Spiel mehr und mehr in die Hand. Bergedorf stand tief in der eigenen Hälfte und lauerte auf seine Chance. Wer weiß wieviele man heute bekommen würde.
Saarbrücken versuchte es mit gepflegtem Kurzpassspiel durch die dicht gestaffelte Abwehr doch dies führte nur zu Ballverlusten und Kopfschmerzen bei Trainer Pagel. Alles was wir vorher besprochen haben das wir geduldig und über außen spielen wollen hatten die Spieler vergessen. Zu aufgeregt waren sie und das sah man auch im letzten Abschluß.
Bergedorf kam wenn über außen setzte auch die ein oder andere Flanke aber Weidenfeller musste nie eingreifen zu sicher stand die Abwehr heute.
Als der Schiedsrichter schon auf die Uhr schaute um zum Halbzeit zu pfeifen konnte Saarbrücken nocheinmal angreifen. Nach dem abgefangenen Pass im Mittelfeld konnte man herrlich zusammen spielen. Reinert mit Ewerthon im Doppelpass und dann steht Amoroso plötzlich völlig frei vorm 16er. Der läuft noch ein zwei Schritte und netzt dann zur erlösenden Führung der saarbrücker ein. Unten rechts und keine Abwehrchance für Bergedorfs Schlußmann Hahnel.
Jetzt war das Eis gebrochen.... dachte man, doch Schiedsrichter Dieter Schuß pfiff erst einmal zur Pause.
In den Spielerkabinen war es sehr ruhig beide Trainer hatten besonnen ihren Spielern ihre Anweisungen gegeben und erklärt an Hand ihrer Fehler in der ersten halbzeit was jetzt besser sein muss und besonders noch besser werden muss.
An Prominenz fehlte es hier heute auch nicht. Dr. Theo Zwanziger der kurz aus Finnland von der Frauen EM nach Berlin flog war überrascht von den Bergedorfern das sie es Saarbrücken so schwer machen würden hätte er nicht gedacht. Er würde sich ein langes Spiel wünschen doch dazu müsse Bergedorf nun ein Tor schießen. Sein tipp in der Halbzeit: 7:6 n.E. für wenn wollte er nicht sagen.
In der zweiten Halbzeit war zunächst das selbe Bild wie zum Ende der ersten. Immer noch war keine ruhe in das Spiel der Saarbrücker gelangt doch bei den Elstern schwanden nun schon die Kräfte.
Und mit der Zeit konnte Saarbrücken den Gürtel an der Mittellinie immer enger schnallen. Denn bereits dort wurden die Bälle abgefangen, kaum noch gelangen entlastungsangriffe oder zu Ende gespielte Angriffe dei den Bergedorfern.
Die mitgereisten Fans beider Teams verstanden sich super und feierten trotz des Ergebnisses ruhig und friedlich zusammen.
Jedoch wusste man im Saarbrücker Fanblock das das hier nicht mehr schief gehen kann. Im Gegensatz zu Trainer Pagel der immer noch nicht auf volle Offensive setzte da er die gefährlichen Angriffe von Harnik und Neubert nicht unterschätzen wollte.
Und für Trainer Grahl lief nun die Zeit davon. Bergedorf musste etwas machen doch irgendwie wusste kein Spieler wer oder wie genau das gehen soll.
Man kam bis zum 16er und da räumte Matterazzo und Co. alles weg.
In der 84. Minute kam dann der ersehende Treffer zum 2:0 durch die weiße Taube Ahmet Kuru. da Silva setzt sich in der Mitte durch spielt Amoroso im 16er an doch der muss nach außen weichen doch er sieht eine lücke zwischen zwei Bergedorf Spielern und passt quer durch den halben Strafraum und Kuru schiebt das Leder mittig in die Maschen.
Das war die Entscheidung! Saarbrückens Fans außer sich und bei den Bergedorfern kam langsam Ernüchterung nach der fabelhaften Pokal Saison zu Tageslicht. Man hat sich prima präsentiert und erstaunliches geleistet nachdem man zu Saisonbeginn jediglich das Ziel Klassenerhalt gesetzt hat. Man konnte hier hoch erhobenen Hauptes das Trikot der Elstern tragen und sagen: das war ne super Saison!
Das zeigten die Spieler auch nach dem 2:0. Sie spielten weiter und nun auch nochmal mit einem Schuß in richtung Weidenfeller der aber parrieren kann. Und fast punktlich pfeifft Schiri Schluß ab und die Freude der Saarländer nimmt freien Lauf. Der erste Titel in der Vereinsgeschichte der Saarländer. Und trotz einiger Tränen des unterlegenen Teams verabschiedeten sie sich zusammen mit ihren Fans die sie 90Minuten lang angefeuert hatten aus Berlin.
Saarbrücken hingegen wird noch eine Nacht hier bleiben und den Pokal das ein oder andere mal zum überlaufen bringen.
Trainerstimmen:Grahl: Weiß gerade nicht viel zu sagen. Ich denke die trauer überwiegt, obwohl ich wusste, das es ein Wunder grenzt hier zu gewinnen.
Pagel: Zunächst einmal meine hochachtung vor meinem Trainerkollegen und dessen Mannschaft was er geleistet hat mit den jungs ist aller Ehren Wert.
Es ist immer schade das es am Ende nur einen Sieger geben kann, doch ich glaube mit euch ist demnächst zu rechnen und wenn ihr so weiter macht werdet ihr euren Weg machen.
Ansonsten kann ich kaum etwas sagen. Es war das erwartet schwere Spiel. Ich habe im Spiel auf die Uhr geschaut und gesehen das schon 42Minuten vergangen waren und habe in meinem Kopf schon Pläne für ein Elfmeterschießen gemacht. Wer schießt? wer kann? wer soll?
Doch dann hat mich ja Amoroso geweckt mit dem 1:0. Da war ich sehr froh und erleichtert obwohl ein Tor noch nicht viel war.
und ein fehler uns viel kosten könnte. Deshalb war es wichtig weiter konzentriert weiterzuspielen auch wenn es garantiert kein Traumfußball war.
0:2
