Hallo zusammen,
letzte Woche war es soweit, die Telekom hat mir mit der Vectoring-Technik endlich genug Leistung für erste Streamingversuche bereitgestellt (50 MBits down / 11 Mbits up). Da ich schon letzte Saison vorhatte, die Pokalspiele des FCN zu streamen kommt es jetzt also ein halbes Jahr später. Tatsächlich gehört aber zum Streamen viel mehr und deshalb sollen die folgenden Erfahrungen auch dazu dienen, euch ein paar Hilfestellungen zu geben, wenn ihr auch mit dem Gedanken spielt zu streamen.
Vorneweg: Ja, ich werde versuchen, ob sofort meine Liga- und Pokalspiele unkommentiert zu streamen (Twitch), Stand jetzt in 1080p@30fps. Dazu werde ich aber jeden einzelnen Gegner vorher fragen ob er damit einverstanden ist. Ein kurzes Nein eurerseits reicht und schon spielen wir nur unter Vier-Augen
Die Anforderungen, die ein Stream an euch, euer Internet und vor allem euren PC stellt sind hoch, vor allem wenn ihr entsprechende Qualität wollt.
Mein Setup:
Prozessor: intel i7-9700K @ 3.6 Ghz
GPU: MSI GTX 1060 Gaming X (6GB)
RAM: Corsair Vengeance DDR4 16GB (2x8GB) @ 3200 Mhz
SSD: Samsung M.2 970 EVO Plus (500GB)
Leitung: Telekom VDSL-Vectoring 50/10 mit "Ruheping" 10ms
Streamingprogramm: OBS Studio (kostenlos)
Mir haben sich somit folgende Möglichkeiten geboten:
Qualität
Unter 720p zu streamen machte für mich keinen Sinn: Alles viel zu matschig. Bei 720p und sogar 60 fps fing ich das Überlegen an: Sieht doch gut aus und mein Computer schafft das. Meine Verbindung ist auch stabil, also passt doch alles. Doch der Sprung zu 1080p (mit entsprechenden Anforderungen an den Kodierer (siehe unten) ist schon merklich.
FPS
30 oder 60? Beides sollte ein flüssiges Bild liefern. Jedoch benötigt man für 60 fps auch etwa die doppelte Menge an Rechenarbeit. Wenn man nun schon auf 1080p unterwegs ist braucht man nicht nur einen noch schnelleren Computer, auch auf die Bitrate (kommt weiter unten) hat das große Auswirkungen und muss diese hoch stellen, mit entsprechenden Folgen. Meine Entscheidung: Lieber ein klareres Bild als ein noch minimal flüssigeres Bild.
Kodierer (CPU oder GPU?)
Bei der Wahl des Kodierers, der durch das Streamen die ganze Arbeit übernimmt war ich vor Allem furch FIFA 20 limitiert. Ich wusste, dass meine Graka (da kommt in nächster Zeite eine neue) am Limit ist, vor allem weil ich auf mind. 144fps aufgrund meines 144 hz Monitors Wert lege. Da meine CPU erst 3 Monate alt ist, soll diese nun das Kodieren übernehmen. Und auch hier gibt mir OBS zahlreiche Optionen, mit der ich meine CPU schön rösten könnte. Als Trade-Off ergibt sich auch hier: Wer mehr Bildqualität will riskiert Rukler und lange Rechenzeiten, weshalb ich auch hier mit Standardeinstellungen fahren werde (nicht die optimalste Qualität, also ein vllt. ein minimal unscharfes/blockiges Bild).
Internetverbindung
Die Internetverbindung wird vor allem durch den Upload beeinflusst: Durch das Einstellen einer hohen Bitrate (z.B. über 5000 kBit/s) muss entsprechend auch über 5Mbit an Daten pro Sekunde hochgeladen werden und viele Leitungen (meine zum Glück nicht) sagen da schon NEIN. Außerdem müssen die ganzen Daten auch bei den Nutzern ankommen und angesehen werden. Deshalb fordert man von seinen Zuschauern ebenfalls einen entsprechend guten Downstream (hier also mind. 5Mbit/s und mehr). Als Non-Affiliate-Twitch-Streamer kann man außerdem nur eine Qualität anbieten: Nach dem Motto "Friss oder stirb", muss der Zuschauer dann die entsprechende Leitung haben oder er kann nicht zugucken.
Deshalb habe ich hier die Minimalanforderungen von Twitch gewählt und streame mit 4000 kBit/s. D.h. für euch: Am besten den Stream nicht über mobile Daten auf eurem Handy angucken, schon ist schnell das Datenvolumen aufgebraucht.
Außerdem: Mein Ping stieg von 16ms nicht wirklich an, nur auf maximal 25-28ms. Das reicht locker für eine optimale Verbindungsqualität bei Spielen!
Zum Schluss: In der Praxis muss sich jetzt zeigen, ob ich die richtigen Einstellungen gewählt habe, es ist jetzt auch für mich der erste Versuch. Updates werde ich hier ebenfalls posten, sobald es welche gibt.