Nach ausgedehntem Traininslager in Katar besteigt die Düsseldorfer Mannschaft hastig den FliegerRückkehr an den RheinDoha - Ungewöhnlich lange hatte sich die Fortuna zum Klausur-Trainingslager im sportlichen Kompetenzzentrum am persischen Golf zurück gezogen um die Vergangenheit zu analysieren und Lehren für die Zukunft zu ziehen. Der angeblich einzige Staat der Welt ohne Oberflächensüßwasser bildet eine surreale Kulisse für den Sport auf grünem Rasen, doch besser gepflegte Trainingsplätze findet man auch an keinem anderen Ort der Welt.
Das Austragungsland der Weltmeisterschaften 2022 bietet gerade für Wintertraining ideale Bedingungen, so dass sich neben PSG auch Vertreter der Bundesliga hier auf kommende Aufgaben vorbereiten.
Gerade verfolgte das Düsseldorfer Team das Freundschaftsspiel zwischen Schalke und München, da erhielt Chef-Kommunikator Dr. Virgil Breetveld eine überraschende Nachricht. Er tippte Trainer Frank Götze auf den Arm und berichtete: "Laut BILD geht die Saison bald los!" Sein Trainer darauf: "Quatsch, da hätte es doch irgendeine Mitteilung des Verbands gegeben." "Nein, es scheint zu stimmen. Der Transfermarkt läuft auch bereits."
Nach Abpfiff wurde eine Mannschaftsversammlung anberaumt, in der den Spielern die Abreise angekündigt wurde. Alle reagierten zügig, nur Mario Gomez brauchte etwas länger.
David Alaba boxt ihm in die Seite: "Hey Mario, falsche Mannschaft." Da lachte dieser erleichtert. Er wollte noch gar nicht abreisen.
Auf ging es zum Flughafen. Hier ist photographieren strengstens untersagt, so dass die folgenden Ereignisse nicht bebildert werden können.
Als die Mannschaft den Flieger betrat, verharrten Frank Götze und Dr. Virgil Breetveld auf der Treppe. Die Türen schlossen sich. Erst als die Spieler ihre Plätze eingenommen hatten bemerkten sie das Fehlen ihrer Führungsriege und als sie sie durch die Fenster stehen sahen, riefen sie dem Personal, dass die Türen wieder geöffnet werden sollten, doch Trainer und Präsident winkten nur lächelnd.
Verwirrung machte sich breit. Die Flugbegleiterinnen beruhigten alle und forderten sie auch die Plätze einzunehmen. Dennoch herrschte geringe Aufmerksamkeit beim Video der Sicherheitsbestimmungen. Das änderte sich schlagartig, als danach Dr. Virgil Breetveld und Frank Götze auf den Monitoren erschienen. Der Trainer ergriff das Wort:
"Jungs, einige von euch kennen mich seit vielen Jahren und mit vielen geht mein Kontakt über das rein Sportliche hinaus. Während unserer zwei Monate in Katar habe ich mir viele Gedanken gemacht über das vergangene Jahr, über die Liga, über uns als Gemeinschaft. Seit 20.09.2000 bin ich Mitglied des Ligaverbands, das sind 4496 Tage. Geht man von meiner durchschnittlichen Lebenserwartung aus und nimmt acht Stunden Schlaf pro Nacht an, habe ich 3% meiner Lebenswachzeit investiert in unsere Gemeinschaft und unsere Liga. Das tat ich stets gern und freiwillig, weil aus meiner Sicht die VDFB ein einzigartiges Projekt darstellt, das sich von allen anderen FIFA-Ligen unterscheidet.
VDFB bedeutet für mich:
- VDFB ist eine Gemeinschaft
- VDFB ist eine FIFA-Liga mit Managerteil
- jeder ist willkommen
- jeder ist verantwortlich für Gelingen des Projekts
- jeder ist aus Spaß hier und gönnt diesen auch jedem Anderen
- jeder verdient den gleichen Respekt wie der Meister
- jeder hilft wenn er kann
- jeder sucht Möglichkeiten, andere in der Liga zu halten statt sie loszuwerden
- jeder besitzt gleiche Rechte als Trainer
- miteinander Reden ist das Wichtigste
- Gemeinschaft entsteht über langfristige Auslegung
- Teilnahme muss mit wenig Zeit möglich sein
- ernsthafte Terminbemühung ist wichtiger als vorhandene Zeit
- Faire Bedingungen resultieren aus einfachem, leicht verständlichem Regelwerk und klaren Linien
- Fairness ist wichtiger als sportlicher Erfolg
- Erfolg des Projekts steht über persönlichen Interessen und Befindlichkeiten
- Admins sind Trainer, die sich um notwendige Aufgaben kümmern; nicht mehr, nicht weniger
- Zu Fehlern steht man, entschuldigt sich glaubwürdig, ernsthafte Entschuldigungen werden angenommen
- In Diskussionen sucht man einen gemeinsamen Nenner, anstelle immer nur die gleiche Meinung zu wiederholen oder persönlich zu werden
- keine Hierarchie und viele Schultern um (gute gemeinte) Machtbesessenheit zu verhindern, Ausfälle kompensieren zu können und Usern immer einen Ansprechpartner zu bieten, mit dem sie auch vernünftig reden können
Dieses Bild hat sich im Laufe vieler Jahre der Fehler und Weiterentwicklung gebildet und kommt nicht aus dem nichts. Es ist ja kein Zufall, dass es dieses Projekt schon so lange mit dem Erfolg gibt.
Für diese Liga habe ich immer alles gegeben, jeden anderen Aspekt meines Lebens untergeordnet. In den vergangenen anderthalb Jahren schlief ich regelmäßig schlecht ein, lag häufiger nachts wach, hatte manches Mal Bauchschmerzen beim Öffnen des Forums. Das fiel mit dem Flug nach Doha weg. Durch langes Nachdenken wurde mir bewusst, dass nicht mich weniger ärgerte, wenn Dinge schief liefen als dass ich häufig der Einzige war, den das zu kümmern schien. So hörte ich: "Warum soll ich mich um den Starter kümmern? Ich nutze den eh nicht." Bitte?!? Er ermöglicht jedem die einfache Teilnahme an der Liga und das mit Graphiken. Seit es den Graphikpatch gibt haben wir Probleme, dass sie nicht jeder installieren kann oder will. Nun besteht die einfache Möglichkeit doch Egoismus ist wichtiger? "Meinetwegen brauchen wir VDFL nicht. Ich spiele da eh nicht." Ja und? Es gibt genügend Trainer, die dort gerne unsere Liga vertreten und dabei auch noch für sie werben. Ich sah einen Admin zurück treten, wieder kehren, zurück treten immer wenn es gerade passte, der sich nur dann an Diskussionen beteiligte, wenn es um sein Team oder Freunde von ihm ging und dessen Mitadmins offen sagten: "Ob er dabei ist oder nicht, macht gar keinen Unterschied.", doch der gleiche empört sich ungemein darüber, dass jemand ins Team kommen soll, der sich sowohl um Starter als auch VDFL gekümmert hat. Ich sah einen Admin, der ins Team kam um die Seite neu zu gestalten, als erstes sich über die voran gegangenen Ansätze lustig machte und seitdem nichts weiter in die Richtung unternahm. Stattdessen wurde jeder Fehler anderer ausgewälzt, während eigene verschwiegen und heimlich korrigiert wurden. Ich hörte Reden von "offenen Worten" von Admins, die gleichzeitig Trainern rieten 18 statt 16 als Alter anzugeben, weil sie ansonsten Probleme bekommen könnten. Ich las davon "kritische Stimmen" ins Adminteam zu holen, allerdings galt das nur für Stimmen, die der Meinung desjenigen entsprachen. Ich sah, dass von der Direktive "Userfehler werden nicht korrigiert" abgewichen wurde mit dem Hinweis, man würde neue klare Linien schaffen, doch die gibt es nicht. Wenn ich nun auf einen Spieler geboten habe und nach zwei Tagen ein besserer kommt, kann ich beantragen mein Gebot raus nehmen zu lassen, ohne das eine Handhabe existierte dies zu verhindern. Das wird vollkommen willkürlich und kann ebenso auf Stadionbau oder sonstiges ausgeweitet werden, denn man kann ja immer sagen, es sein einem ein Fehler unterlaufen. Ich sah, wie Mitglieder unserer Gemeinschaft systematisch verhöhnt wurden. Ich erlebte Kriegsartige Auseinandersetzungen unterschiedlicher Art im Forum. Ich sah Admins das Regelwerk bis an die Grenzen dehnen, um mehr virtuelles Geld in einer virtuellen Fußballliga zu erwirtschaften, in der es um nichts geht als den Namen im binär-Code einer Datenbank mit den Meistern und Pokalsiegern. Ich sah Ligaleiter mit Rücktritt drohen, wenn sie nicht ihren Willen bekamen, ich sah Ligaleiter zurück treten, weil ihr Kollege seinen Willen nicht bekam. Ich erlebte "Diskussionen", in denen vorgefertigte Meinungen immer und immer und immer und immer wieder gebracht wurden ohne auf Argumente einzugehen, während eigene Kompromissvorschläge abgetan wurden mit "Mag ich nicht.". Ich erlebte, wie mehr Energie in die Verhinderung von Projekten investiert wurde als in die Umsetzung. Ich wurde angegangen, weil ich um Ausgleich bemüht war. Ich wurde angegangen, weil ich dazwischenhieb statt auszugleichen. Ich wurde angegangen, weil ich nicht dazwischen ging. Ich musste mich sogar verhöhnen lassen dafür, dass ich Arbeit leistete für ein Projekt, von dem ich persönlich überhaupt gar nichts gehabt hätte und obwohl ich im Vorfeld des Umzugs durchaus Andere Dinge zu erledigen gehabt hätte. Und Derartiges vieles mehr.
Das alles kann vorkommen. Allerdings sehe ich es als Pflicht jedes Einzelnen an, im Interesse des Projekts dagegen vorzugehen. Jedes Mitglied ist Teil dieser Gemeinschaft und muss sich um sie kümmern, hingegen verstärkt sich mein Gefühl, dass immer mehr Leute nur ihre eigenen Interesse vertreten und die Liga als selbstverständlich angesehen wird. Wie ist euer Bild von der VDFB? Warum habe ich das Gefühl ich sei fast der Einzige, den diese Entwicklung stört und der sie als gefährlich für unsere Liga empfindet?
Ich sehe zwei Möglichkeiten: Entweder wollen die meisten eine andere Liga als ich oder es hat sich so etabliert, dass sich Someg um alles kümmert, dass man ihn mal machen lässt. Beide Fälle lassen für mich nur einen Entschluss zu.
Nun ist es so weit. Lange habe ich darüber nachgedacht und den Schritt aus Angst vor diesem Moment vor mich her geschoben. Es fällt mir nicht leicht es zu schreiben, doch werde ich die VDFB verlassen aus Rücksicht auf meine Gesundheit und in der Vorfreude meine Energie anderen Projekten zu widmen. Mir hat die Zeit hier viel gegeben und ich lernte echte Freunde kennen und viele gute Bekannte. Mir gefällt die Energie die daraus resultiert, wenn unterschiedliche Charaktere zusammen kommen und sich der gleichen Sache widmen. Von den meisten hoffe ich, dass wir uns in Zukunft auf die ein oder andere Weise über den Weg laufen. Möge die VDFB erblühen und lange Freude bereiten so vielen Menschen wie möglich. Machts gut und guten Flug!"
"Bitte schalten sie nun alle elektrischen Geräte aus, bringen sie ihre Rückenlehne in aufrechte Sitzposition..."