Eigentlich hätte die Stimmung im Vereinshaus der Eisernen aus Berlin an diesem Montagabend überragend seien müssen. Schließlich fand sie nur wenige Stunden nach dem Sieg in Reutlingen, der die beste Saison aller Zeiten für die Eisernen besiegelte (Union wird die Saison mindestens auf dem sechsten Platz beenden, sollte Dortmund nicht mindestens vier Punkte aus den verbleibenden zwei Partie holen, wird es sogar der fünfte Platz), statt. Stattdessen waren Trauermienen wie bei einer Beerdigung zu sehen, als der Präsident, der Sportdirektor und Trainer Schlurchi die Bühne betraten. Nach einigen losen Begrüßungsformeln ließ Trainer Schlurchi schließlich die Bombe platzen und erklärte seinen Rücktritt bei Union Berlin. Armin Schlurchi begründete seine Entscheidung damit, dass er den gegnerischen Trainern (besonders erwähnte er in diesem Zuge den Berufskollegen aus Paderborn) nicht mehr so oft zum Sieg gratulieren wolle. Allerdings bekräftigte er nur wenig später, dass dies keinesfalls als Rücktritt aus dem Trainergeschäft zu verstehen sei, er wolle zum Start der neuen Saison wieder als Trainer an der Seitenlinie stehen. Der Präsident und der Sportdirektor drückten ihre Trauer über den Rücktritt aus und dankten Trainer Schlurchi für die zwar kurze, aber doch sehr erfolgreiche Zeit an der alten Försterei. Danach wurden einige Fragen gestellt, die mit normalen Floskeln beantwortet wurden, einzig die Frage vom Journalisten M. Orph stach heraus. Er fragte Trainer Schlurchi nach dem schönsten Moment in seiner Zeit bei Union Berlin. Der gefragte antwortete schnell und ohne nachzudenken: "Natürlich das 3:0 gegen eine chancenlose Hertha, ein toller Derbysieg der Auftrieb für die gesamte Rückserie gegeben hat." Zum Abschluss der Konferenz dankte Schlurchi besonders den Fans, die immer uneingeschränkt hinter dem Team gestanden hatten.
Bei wem Trainer Schlurchi zur neuen Saison unterschreiben wird ist momentan noch unklar, der findige Journalist Avan Tasia will aber herrausgefunden haben, dass eine Unterschrift bei Arminia Bielefeld nur noch Formsache sei und Schlurchi dort zur nächsten Saison auf dem Trainerstuhl sitzen werde.